Frankfurt. Auch Opel schließt sich dem einschlägigen Trend der IAA an und bringt mit dem Ampera ein Elektroauto auf den Markt. Trotz eventueller Vorurteile kann der Stromer durch seine große Reichweite überzeugen.

Elektroautos, wohin man sieht. Die Stromer kommen auf der IAA richtig in Fahrt. Viele E-Autos sind noch Studien oder in der Anschaffung viel zu teuer. Mit dem Ampera bringt Opel besondere Hochspannung auf die IAA. Der Wagen rollt im Herbst in den Handel. Wir haben den Ampera schon gefahren.

Von außen sieht man ihm seine neue Energie nicht an. Er sieht gut aus. Eingestiegen. Und Motor ein. Psst. Nichts zu hören. Der Ampera weckt den Ehrgeiz seines Fahrers. Eine Ökoanzeige im Display animiert den Fahrer dazu, mit möglichst konstanter Fahrweise besonders wirtschaftlich zu fahren und aus der Batterieladung auch noch den letzten Meter Reichweite herauszuquetschen.

Ökologisch unterwegs

Dabei gilt es, eine stilisierte grüne Kugel in der Mitte zwischen den beiden Vollausschlägen namens Bremsen und Beschleunigen zu halten. Wenn an dem Ökobällchen gar grüne Blätter wachsen, so ist man topeffizient unterwegs.

Im Schiebebetrieb oder beim Bremsen verpufft die Bewegungsenergie nicht etwa wie bei einem herkömmlichen Fahrzeug, sondern wird zurückgewonnen und in die Batterie eingespeist. 61 Kilometer Reichweite stehen beim Start auf dem Multifunktionsdisplay des Elektromobils. Bis zu 80 Kilometer Reichweite sind mit einer Ladung durchaus drin. Der Ladevorgang dauert vier Stunden.

Ein langweiliges Vernunftmobil also? Mitnichten! Denn mit den 150 PS, die dem E-Motor zur Verfügung stehen, kann man mit dem Ampera gewaltig in Fahrt kommen – auch wenn das System bei Tempo 169 abriegelt. Sportive Fahreinlagen werden aber mit einem kräftigen Verlust an Reichweite bestraft.

Reichweiten bis 500 Kilometern möglich

Ist die Kapazität der platzsparend im Mitteltunnel untergebrachten Batterie erschöpft, bleibt man aber nicht liegen. Dann schaltet kaum merklich ein 1,4-Liter-Benzinmotor zu, der den Strom zur Weiterfahrt liefert. Insgesamt sind Reichweiten von mehr als 500 Kilometern möglich – das ist urlaubstauglich.

Was der Viersitzer übrigens im Gegensatz zu vielen seiner Stromer-Kollegen problemlos ermöglicht: Unter der lang gezogenen Heckklappe haben 310 Liter Gepäck Platz, legt man die Rücksitze um, so ergeben sich 1005 Liter. Damit bietet er die volle Alltagstauglichkeit einer Mittelklasselimousine. Der Zukunfts-Wagen ist ab 43 000 Euro zu haben. Bundesweit werden 200 der knapp 450 Opel-Vertragshändler den Ampera verkaufen.

Übrigens können Interessenten den Stromer dort nicht nur zur Probe fahren oder kaufen, sondern auch mieten, um sich einen tieferen Eindruck von der Elektromobilität zu verschaffen. Und mit zartem Gasfuß Blätter wachsen zu lassen.