Schermbeck. Die Herausforderungen konkret benannt. Wie Bürgermeister Rexforth viele Schermbecker Projekte lobt und auf die heftige Pieniak-Kritik reagiert.
Tradition hin, Tradition her. Corona zeigte auch vor dem alljährlichen Neujahrsempfang der CDU Schermbeck keinerlei Respekt. So mussten die Mitglieder lange drei Jahre warten, bevor der Gemeindeverbandsvorsitzenden Ulrich Stiemer am Freitag pünktlich um 19 Uhr endlich wieder die zahlreichen Gäste im Begegnungszentrum des Rathauses begrüßen konnte.
Unter ihnen auch der Parlamentarische Staatssekretär im NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung, Josef Hovenjürgen, und die Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Charlotte Quik aus Brünen. Die beiden begeisterten das Publikum mit launigen, aber auch nachdenklich stimmenden Reden, in denen natürlich auch die aktuellen Herausforderungen in einer mehr als turbulenten Zeit thematisiert wurden.
Wer vor einem Jahr noch gehofft hatte, dass es mit dem Abklingen der Pandemie aufwärtsgehen würde, sah sich spätestens mit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 eines Besseren belehrt. Mit den Auswirkungen des Krieges sieht sich auch die CDU Schermbeck tagtäglich konfrontiert. Doch eins wurde an diesem Abend mehr als deutlich: Die Christdemokraten wollen sich den damit verbunden Aufgaben mit großem Engagement stellen.
Bürgermeister weist Ratsherrn zurecht
So verwies Bürgermeister Mike Rexforth nicht ohne Stolz auf die Schermbecker Projekte von mehr als 19 Millionen Euro hin, wobei die Gemeinde nur einen Eigenanteil von 2,5 Mio. tragen musste. „Darauf können wir zu Recht stolz sein“, so Rexforth. Umso mehr hätten ihn die Aussagen von jemanden wie Thomas Pieniak, ehemals „Bürger für Bürger“ BfB Schermbeck und, der sich kaum bei Ratssitzungen hat blicken lassen, tief getroffen. „Sein Verhalten, seine Aussagen passen weder zur SPD, der er ja auch mal angehörte, noch zu dem Begriff BfB“.
Insgesamt warf der Gastredner Josef Hovenjürgen einen Blick nach vorne in seiner Rede und betonte die Bedeutung von Zusammenhalt und Respekt in einer Welt, die sich im Wandel befindet. Dazu gehörten auch die vermehrten Angriffe auf Rettungskräfte. „Das sind Menschen, die ihr Leben für unser Leben und für unsere Sicherheit der Gefahr aussetzen. Und wenn ich dann sehe, wie mit den Rettungskräften umgegangen wird, beispielsweise in der Silvesternacht, kann ich nur sagen, ich finde es abscheulich und erbärmlich“, betonte Hovenjürgen.
Mit Blick auf den Krieg, den Klimawandel und die Katastrophen sei ein Zusammenhalt der EU jetzt wichtiger denn je. Die Katastrophen, wie jetzt in der Türkei und Syrien, im Ahrtal mit vielen Toten, die Pandemie und der Klimawandel zeigten, dass die Welt im Wandel sei und die Politik vor großen Herausforderungen stehe.
644 Euro Spende fürs Netzwerk Schermbeck
„Wir leben immer noch in einem sehr sicheren Land. Uns geht es gut, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, wo Menschen sterben, die um ihre Freiheit kämpfen“, so der CDU-Politiker. Trotzdem sei es eine Zeit in Deutschland, in der am Ende für alles ein Schuldiger gesucht werde. „Das ist der neue Volkssport“, so Hovenjürgen. Wie bei jedem CDU-Empfang wurden am Ende der Veranstaltung Spenden für soziale Projekte und Vereine gesammelt: 644 Euro kamen für das Netzwerk Schermbeck an diesem Abend zusammen.