Neukirchen-Vluyn. . Architekt Arno Kleinlützum gibt sich zuversichtlich, dass das Konzept an der Drüenstraße umgesetzt wird. Es soll viel gebaut werden in der Stadt.
Das Bauvorhaben an der Drüenstraße scheint doch realisiert werden zu können. Wie der Architekt Arno Kleinlützum auf NRZ-Nachfrage sagt, hat sein Büro Kleinlützum + Hiller Part GmbB einen neuen Investor an der Hand. „Das sieht sehr gut aus“, sagt Kleinlützum. Man führe inzwischen intensive vorbereitende Gespräche.
Die Suche nach einem neuen Geldgeber ist notwendig geworden, nachdem der bisherige Partner, die PZ-Bau GmbH, in finanzielle Schieflage geraten war (die NRZ berichtete).
Man muss nicht unbedingt wieder bei null anfangen
Womöglich muss man mit Blick auf das Genehmigungsverfahren nicht einmal bei null anfangen. Bei geringfügigen Änderungen würde vermutlich der Fachausschuss nur berücksichtigen müssen, dass es einen neuen Investor gibt. Aber: „Wenn es wesentliche Änderungen gibt, müssten wir einen neuen Beschluss fassen“, erklärt Bürgermeister Harald Lenßen auf NRZ-Anfrage.
Am Standort der ehemaligen Obdachlosenunterkünfte sollen sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 36 Eigentumswohnungen entstehen – so sieht es zumindest das derzeitige Konzept vor. Die Entwicklung des Grundstücks beschäftigt Politik und Verwaltung seit 2012.
Der Blick auf die Karte zeigt, dass mittlerweile an verschiedenen Standorten in der Stadt Wohnungsbau vorgesehen ist. Es ist längst nicht mehr nur das nördliche Niederberg-Gelände, auf dem die Bagger rollen (sollen).
Bürgermeister Lenßen bleibt zuversichtlich
Zuletzt hatte sich die Politik über den Verkauf des Neukircher Feldes gegenüber der Polizeiwache gestritten. Mehrheitlich hat der Rat der Stadt in nicht-öffentlicher Sitzung im Juli beschlossen, das Gelände an die RAG Montan Immobilien zu veräußern.
Allerdings gibt es durchaus Unmut im politischen Raum. Die Entwicklungen auf Niederberg-Süd, wo eigentlich laut Rahmenplanung längst mehr Gewerbe hätte angesiedelt werden sollen, behagt der Politik nicht. Dass die RAG MI der Vermarktung von Wohnbaugrundstücken größere Erfolgsaussichten einzuräumen scheint, wird von einzelnen Fraktionen durchaus sehr kritisch verfolgt.
Womöglich wird auch der Zusammenhang mit der städtebaulichen Entwicklung der Fläche am Neukirchener Ring gesehen. Dieses Areal soll ebenfalls bebaut werde. Mehr noch: Es muss – streng genommen – entwickelt werden, da der Verkauf der Grundstücke Teil des Haushaltssicherungskonzeptes ist.
Mit Klimaschutzsiedlung neue Zielgruppen ansprechen
Wie der Bürgermeister auf NRZ-Nachfrage noch einmal erläutert, sind für die Jahre 2022 bis 2024 jeweils 437 000 Euro als Erlös für den Haushaltsausgleich eingeplant. Unterm Strich soll die Fläche rund 1,3 Millionen Euro einbringen. Sollte das Geld ausbleiben, müssten an anderer Stelle Einnahmen generiert oder Ausgaben unterbunden werden.
Harald Lenßen bleibt weiterhin zuversichtlich, dass es eine Nachfrage nach Baugrundstücken in der Stadt geben wird. Zumal er erst kürzlich dargestellt hatte, dass er das rund sechs Hektar große Gebiet zum Bau einer Klimaschutzsiedlung favorisiert und damit eine neue Zielgruppe anspricht.
Eine gute Nachfrage bescheinigen Bauträger Heinz Bockhold und Investor Friedhelm Porta auch dem Projekt an der Diesterwegstraße. Hier sind nach deren Angaben rund die Hälfte der Häuser bereits verkauft. Laut Bockhold und Porta entstehen hinter dem VHS-Gebäude auch öffentlich geförderte Wohnungen für kinderreiche Familien.
Erste Angebote liegen vor und werden ausgewertet
Welches Konzept dagegen auf der Fläche an der Sittermannstraße umgesetzt werden soll, ist noch unklar. Die Stadt will das Sportplatzgelände verkaufen, um zumindest einen Teil der zentralen Sportanlage zu finanzieren. Mindestens 1,5 Millionen Euro sollen in das Stadtsäckel fließen.
Erste Angebote für das 37 000 Quadratmeter große Grundstück liegen vor und werden jetzt in der Stadtverwaltung ausgewertet. Konkrete Summen nennt Bürgermeister Lenßen nicht, sagt aber, dass es „deutlich höhere Angebote“ gebe.
Wie es heißt, ist den interessierten Investoren bekannt, dass eine Summe x für die Entsorgung des Mülls zu veranschlagen ist, der sich unter dem Ascheplatz befindet. Es gibt eine Bebauungsverpflichtung bis anderthalb Jahre nach Vertragsabschluss.