Am Niederrhein. In diesen Tagen ziehen ein letztes Mal die Weihnachtstrecker durch den Kreis Wesel. Die nächsten Züge stehen am Wochenende an.
Wie berichtet, ziehen die Bauerndemos in Form der Weihnachtstrecker in diesem Jahr zum letzten Mal durch den Kreis Wesel. Am 9. Dezember werden sie vom Gewerbegebiet Bucholtwelmen aus nach Spellen, durch die Rheindörfer zum Wasserschloss Voerde rollen, wo es eine Treckerausstellung gibt. Genehmigungen gibt es laut Svenja Stegemann vom organisierenden Verein „Land sichert Versorgung“ inzwischen auch für den Zug in Dingden am 10. Dezember und den in Rheinberg am 9. Dezember.
In Trockenen Tüchern ist inzwischen auch die Tour, die am 21. Dezember vom Lühlerheim in Schermbeck startet, dort gibt es eine kleine Treckerausstellung, über Marienthal zum Voshövel und von dort aus zum Evangelischen Krankenhaus Wesel und zur Rundsporthalle rollt.
Schriftlich haben die Organisatoren die Genehmigung für Alpen (16. Dezember) und Sonsbeck (17. Dezember) noch nicht, so Frank Terhorst auf Anfrage, doch mündlich habe man ihnen eine Zusage in Aussicht gestellt. Derzeit werde noch die genaue Route ausfindig gemacht. Weitere geplante Termine im Kreis Wesel sind: Samstag, 16. Dezember, Wesel City und Dienstag, 19. Dezember, Mehrhoog-Hamminkeln.
Die Bauern hören auf mit den Weihnachtstreckern
Wie berichtet, ist es die Abschiedstour der Weihnachtstrecker nach dem Motto „Ein Funken Hoffnung“. Danach ist Schluss mit der bei so vielen Leuten beliebten (neuen) Tradition. „Es ist auf jeden Fall der letzte Funke, den wir fahren“, sagt Mitorganisatorin Svenja Stegemann. Wer die Züge der beleuchteten Traktoren noch mal sehen will, sollte das in diesem Jahr tun.
Grund dafür ist, dass die Kundgebungen bei den Menschen eher als Brauchtum denn als Demonstration wahrgenommen werden. Nach den großen Demos 2019 gab es 2020 auch am Niederrhein die ersten Kundgebungen als vorweihnachtliche Lichterzüge unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“, im Jahr darauf mit dem Zusatz „ohne Bauern geht es nicht“, 2022 dann „Ein Funken Hoffnung – es ist kurz vor zwölf“. „Aus heutiger Sicht können wir sagen, der Funken ist bei vielen nicht übergesprungen“, teilt der Verein jetzt mit. Das Problem: Die Landwirte wollten auf friedliche Weise auf ihre Probleme aufmerksam machen. Dabei sind die Lichter bei den Menschen in der Adventszeit sehr gut angekommen, die Forderungen der Bauern dabei aber untergegangen.
Anliegen der Landwirte kommen nicht an
„Wir produzieren hier im Land gesunde Lebensmittel zu höchsten Standards und Qualitäten. Umweltschutz, Tierwohl und soziale Standards werden hier groß geschrieben“, teilt der Verein „Land sichert Versorgung“ mit. Der Einzelhandel kaufe aber im Ausland, Hauptsache billig. Da dürfe dann der Apfel aus Neuseeland und die Birne aus Peru kommen. Die Bauern fordern andere politische Rahmenbedingungen. In den kommenden Jahren werden sie das nicht mehr mit weihnachtlich geschmückten Treckern tun. Die letzten Lichterzüge in diesem Jahr stehen unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung – Auch wir brauchen Hoffnung“.