Kreis Wesel. Corona hat die Lage verschlimmert: Besucher strömen in die Kreis-Weseler Wälder, hinterlassen Spuren und stören die Natur. Jetzt kommt Abhilfe.

Die Ranger für den Wald sollen kommen, das hat der Umwelt- und Planungsausschuss des Kreistags einstimmig bei einer Enthaltung dem Kreistag empfohlen. Zwei Mitarbeiter des Regionalforstamts Niederrhein sollen künftig in den 17.500 Hektar Wald des Kreises Wesel dafür sorgen, dass Forstschutzrecht und Naturschutzrecht eingehalten werden. Die Kosten tragen zu zwei Dritteln der Landesbetrieb Wald und Holz und zu einem Drittel der Kreis Wesel. Bislang gibt es im Kreis Wesel Ranger des RVR, deren Einsatzgebiet sind aber die Naturschutzgebiete in der offenen Landschaft.

60 solcher Ranger gebe es in NRW bereits, berichtete Julian Mauerhof, Leiter des Regionalforstamtes dem Ausschuss, weitere acht sind geplant. Es gibt großen Bedarf für die Arbeit der Ranger, denn die Pandemie hat den Druck auf den Wald erhöht, die Menschen zieht es ins Grüne. Nicht alle wissen, was dort geht und was nicht. Förster hatten in den vergangenen Jahren zudem alle Hände voll mit den Folgen der Dürre zu tun – ein Förster steht für 2000 Hektar Wald. Umweltbildung stand da häufig hinten an.

Auch private Partner können für Ranger im Wald in Frage kommen

Das Projekt sei ausweitbar, erläuterte Mauerhof: Als Partner für Wald und Holz kämen neben Kommunen und Kreisen auch Tourismusverbände oder Forstbetriebsgemeinschaften in Frage, in einem Fall in NRW sei sogar ein Fußballclub Pate der Aktion. „Ich hoffe auf Nachahmer am Niederrhein“, so der Förster. Die Ranger sollen Forstwirte, Landwirte oder Kräfte aus dem Gartenbau sein, die eigens geschult werden. Sie können auch im Wald Knöllchen verteilen, allerdings sieht das Forstrecht nur maximal 15 Euro vor Ort vor. Andere Länder wie Belgien und die Niederlande seien da strenger, „die bauen das Rad vom Mountainbike ab, das können sich die Leute dann für 1000 Euro zurückholen“. Schwere Vergehen werden allerdings auch bei uns geahndet, nur eben nicht direkt vor Ort.

Wird es überhaupt genug Personal geben, wo doch alle Welt über Fachkräftemangel klagt? „Die Ranger verdienen etwas mehr als normale Forstwirte, außerdem gilt eine Anstellung beim Land als sichere Bank“, sagt Mauerhof. Die jungen Leute seien durchaus interessiert, fünf bis zehn von ihnen können pro Jahr ausgebildet werden, die Ausbildung bezahlt Wald und Holz. Letztlich sollen die beiden Ranger zusammen 3000 Stunden jährlich im Wald unterwegs sein.

Lesen Sie auch: