Hamminkeln/Kreis Wesel. Kreis Wesel: Die RVR-Ranger, die in Naturschutzgebieten kontrollieren, sollen weiter aktiv sein. Der RVR möchte einen längeren Vertrag

Wer im Naturschutzgebiet Dingdener Heide im vergangenen Jahr seinen Hund abgeleint hat, kennt sie vermutlich bereits: Die RVR-Ranger, die seit Juni vergangenen Jahres in den Naturschutzgebieten des Kreises Wesel unterwegs sind und auf die Leinenpflicht hinweisen. Das Pilotprojekt gilt als Erfolg, auch in erzieherischer Hinsicht.

Deshalb soll es um fünf Jahre verlängert werden, hat der Planungs- und Umweltausschuss des Kreises Wesel gestern einstimmig beschlossen. Und die Dingdener Heide gehört zu den Naturschutzgebieten, auf das die ausgebildeten Förster mit Zusatzausqualifikation ein besonderes Auge werfen. Thomas Kämmerling, Betriebsleiter von RVR Ruhr Grün, hätte gern einen Vertrag über zehn Jahre, weil das qualifizierte Personal befristet nicht zu bekommen sei. Darüber werden die Fraktionen noch bis zum Kreisausschuss beraten.

Die Ranger kontrollieren häufiger in unregelmäßigen Abständen

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Anfangs waren sich die angesprochenen Bürger nicht darüber im Klaren, wie sie sich im Naturschutzgebiet verhalten können – dass beispielsweise der Hund an die Leine gehört. Das hat sich geändert, berichten die Ranger. Allerdings: Wenn die Kontrollen zu weit auseinander liegen – oder sich herumspricht, in welchem Rhythmus die Ranger kommen, bleibt ein nachhaltiger Effekt für das Naturschutzgebiet aus.

Die Ranger Ulrich Gräfer (li.) und Michael Zielkowski erklären Marion Schwandt, wo sie ihren Hund Barney, außerhalb des Naturschutzgebiets in der Rheinauen bei Duisburg Walsum, frei laufen lassen kann.
Die Ranger Ulrich Gräfer (li.) und Michael Zielkowski erklären Marion Schwandt, wo sie ihren Hund Barney, außerhalb des Naturschutzgebiets in der Rheinauen bei Duisburg Walsum, frei laufen lassen kann. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Deshalb kontrollieren die Ranger nun häufiger und in unregelmäßigen Abständen, und künftig ist auch im Winter mit ihnen zu rechnen – ursprünglich waren sie nur von Mitte April bis Mitte Juli unterwegs. Das nutzt wenig. Auch haben die RVR-Mitarbeiter keine geregelten Arbeitszeiten: Sie sind draußen, wenn auch viele Menschen ihre Freizeit an der frischen Luft verbringen.

Informationsgespräche gehen vor Verwarngeld – doch auch das gibt es

Die Dingdener Heide gehörte neben den Rhein- und Lippeauen zu den Schwerpunkt-Einsatzgebieten der Ranger, wie auch die Kaninchenberge und die Drevenacker Dünen, außerdem Aaper Venneckes. Knapp 5000 Bürgerkontakte haben die Ranger bislang gehabt, davon 1931 mit Hundehaltern. Die allerdings führen die Liste der Naturschutz-Sünder nicht an: 2086 Mal sprachen die Ranger Mountainbiker an, die im Naturschutzgebiet unterwegs waren. Auch Angler und Reiter gehören zur üblichen Klientel der Ranger.

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Bei diesen Einsätzen geht es meist um Informationsgespräche: In der gesamten Zeit verhängten die Ranger lediglich 41 Verwarngelder – in erster Linie an Angler, aber auch an Hundehalter. Sie leiteten 15 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein – es gab allerdings auch mal Polizeiunterstützung. Viele Menschen sind einsichtig, aber eben nicht alle. In der Dingdener Heide gab es weder Knöllchen, noch Verfahren.

60.000 Euro kostet dieser Naturschutz den Kreis jährlich, doch der Umwelt- und Planungsausschuss hält das für gut angelegtes Geld. Der Kreis Wesel war Vorreiter, inzwischen hat RVR Grün auch einen Vertrag mit Duisburg, weitere Kommunen sind auf ihn zugekommen.