Kleve. Frank Pieper leitet jetzt die Joseph-Beuys-Gesamtschule. Er lässt sich sein „Dat“ und „Wat“ nicht nehmen. Ein echt sympathischer Typ.

Wer zum ersten Mal mit dem neuen Leiter der Joseph-Beuys-Gesamtschule in Kleve spricht, der muss unweigerlich zweimal hinhören: Hat er wirklich gerade „Dat“ und „Wat“ gesagt? Ja, hat er. Und? Frank Pieper lässt sich seine niederrheinischen Wurzeln nicht nehmen und das bringt ihm viele Sympathiepunkte ein: Der neue Schulleiter ist ein netter Typ, der von vielen Kollegen geschätzt und gemocht wird: „Ich kann aber auch Hochdeutsch“, sagt er und lacht.

Der Mann ist auf Zack

Offen, zugewandt und auf Zack begrüßt Frank Pieper seinen Besuch im Büro. Man merkt sofort: Hier sitzt keine dröge Schlaftablette, sondern ein Mann, der gerne lacht, der in Kleve zu Hause ist und der jetzt den Job seines Lebens machen darf. Denn wer wäre besser geeignet, die neue Joseph-Beuys-Gesamtschule zu leiten, als der 50-Jährige?

Sein Abitur machte er am Johanna-Sebus-Gymnasium, in dessen Schulgebäude er nun für ein gutes Jahr sein Schulleiterbüro hat. Von 2015 bis 2017 war Pieper stellvertretender Schulleiter der Gesamtschule Emmerich, von 2017 bis 2024 leitete er die Willi-Fährmann-Gesamtschule in Xanten. 90 Lehrerinnen und Lehrer hat er in dieser Zeit eingestellt. Personalführung und -gewinnung sind seine Stärken. Auch in Kleve möchte er die Zahl der Lehrer von derzeit 88 auf 105 erhöhen: „Das wäre angemessen“, sagt er. Acht neue Stellen sind bereits ausgeschrieben.

Es wartet viel Arbeit auf den neuen Schulleiter

Frank Pieper freut sich auf die neuen Schulgebäude zwischen Hoffmannallee und Triftstraße.
Frank Pieper freut sich auf die neuen Schulgebäude zwischen Hoffmannallee und Triftstraße. © NRZ | Andreas Gebbink

Ich bin nicht blauäugig.
Frank Pieper, - neuer Schulleiter der Joseph-Beuys-Gesamtschule in Kleve hat eine Menge Arbeit vor sich.

Spricht man mit Lehrerkollegen über Pieper, geht ganz schnell der Daumen hoch: toller Typ, offen, kommunikativ, „Der macht das!“ Und um ehrlich zu sein: Er muss auch machen! Denn auf die Joseph-Beuys-Gesamtschule warten insgesamt sehr arbeitsreiche Jahre. Die neuen Schulgebäude zwischen Hoffmannallee und Triftstraße befinden sich gerade im Bau. Die Gesamtschule Oberstadt wird eine der modernsten Schulen in NRW werden: „Das ist eine Ehre, hier der Schulleiter zu sein“, sagt Pieper. Er weiß, dass viel Arbeit auf ihn wartet: „Ich bin nicht blauäugig.“ Auch an der Gesamtschule in Xanten hat er bereits einen Schulneubau mitgemacht.

Die wesentlichen Leitplanken wurden bereits gesetzt, aktuell wird die Inneneinrichtung der Schule besprochen. „Wir liegen nach Aussagen des Gebäudemanagements voll im Zeitplan“, sagt Pieper. Im nächsten Jahr soll der Unterricht in neuen Räumen erfolgen. Das Sahnestückchen der Schule wird der restaurierte Altbau an der Hoffmannallee, in dem die Oberstufe einziehen wird und in dem auch der Joseph-Beuys-Saal für 200 Personen errichtet wird. Zusätzlich gibt es dann noch eine große Mensa und eine Aula: Sie werden das Herzstück der Schule.

980 Schüler an der Gesamtschule

Frank Pieper auf der Baustelle der Joseph-Beuys-Gesamtschule. Es wird eine der modernsten Schulen in NRW.
Frank Pieper auf der Baustelle der Joseph-Beuys-Gesamtschule. Es wird eine der modernsten Schulen in NRW. © NRZ | Andreas Gebbink

Pieper geht davon aus, dass mit der Fertigstellung der Schulgebäude auch die Attraktivität der Gesamtschule steigen wird. Er ist sich sicher, dass dann auch die Anmeldezahlen wieder steigen werden. Derzeit besuchen 980 Schülerinnen und Schüler die Gesamtschule. Ein gutes Profil und eine gute Ausstattung sind für die Schule wichtig, denn im Oberstufenbereich gibt es in Kleve eine enorme Konkurrenz: zwei Gymnasien, zwei Gesamtschulen und das Berufskolleg mit vier Abiturangeboten: Da wird um jeden Schüler gekämpft.

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Frank Pieper findet es gut, dass Kleve eine so vielfältige Schullandschaft hat. Die Gesamtschulen hätten sich etabliert und würden gleichberechtigt behandelt. Die Joseph-Beuys-Gesamtschule sei eine Schule für alle, so Pieper. Und als Vater wisse er, dass es sehr entlastend sein könne, die zweite Fremdsprache erst später in der Schullaufbahn wählen zu können. Für die Zukunft will er das Profil der Schule weiter schärfen. So will der Englisch- und Niederländischlehrer bilingualen Unterricht anbieten und Kontakte zu ausländischen Partnerschulen knüpfen.

Leistung muss erbracht werden

Als Lehrer habe er hohe Ansprüche, sagt Pieper. Und Schüler, die einmal bei ihm im Unterricht waren, wissen, dass er nicht nur der nette Schulleiter sein kann, der seine niederrheinischen Wurzeln pflegt. Leistung muss gebracht werden und Vokabeln sind zum Lernen da. Daran führt kein Weg vorbei.

Die Leitung der Josef-Beuys-Gesamtschule scheint wie für ihn gemacht: Sein Vater habe früher als Geschäftsführer bei Jela auf dem Gelände der Hoffmannfabrik gearbeitet. Er selbst habe bei Elefanten-Schuh gejobbt: „Es gibt einen starken Bezug zur Heimat“, sagt Pieper, der in der Städtischen Singgemeinde aktiv ist.

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