Emmerich. Verwaltunggebäude Emmerichs sollen umgestaltet werden. Pläne werden später im Jahr vorgestellt. So passt es mit der Jugendeinrichtung.

Rund um das alte Postgebäude, das die Stadt Emmerich ja gekauft hat, werden die Pläne konkreter. Und: Die zweite Jugendeinrichtung soll in die alte Werkhalle neben dem Postgebäude, gleich gegenüber der Polizei, errichtet werden. „Die Lage ist gut. Es gibt auch wenige Nachbarn, die sich gestört fühlen könnten“, findet Bürgermeister Peter Hinze.

Jugendeinrichtung wurde vor zehn Jahren versprochen

Zehn Jahre ist das Versprechen der Politik an die Emmericher Jugend alt, eine zweite Jugendeinrichtung in der Stadt zu etablieren. Nämlich eine, die eher auf die Interessen der älteren Jugend ab 14 Jahren abzielt, während die Jüngeren im Jugendcafé am Brink ein gutes Angebot vorfinden. Nun scheint die Politik nach vielen Debatten und verworfenen Ideen eine Mehrheit für eine bereits angedeutete Lösung gefunden zu haben.

„Die EGD“ – also die Emmericher Kommunale Dienstleistungen GmbH – „ist dabei, Ideen zu entwickeln, wie das umgesetzt werden soll. Die Pläne sollen ja auch mit den Jugendlichen abgestimmt werden. Und wir müssen noch Personal für die Jugendeinrichtung finden“, erklärt Hinze.

Viele Vorschläge für Jugendeinrichtung wurden nichts

Die Zahl der Ideen, wo die zweite Jugendeinrichtung schon hätte untergebracht werden können, ist beträchtlich. So wurde unter anderem die ehemalige Gaststätte Alte Rheinfähre am Ende der Rheinpromenade mit dem dahinter liegenden sogenannten Sandstrand im Martini-Stromland ins Auge gefasst.

Dann war die ehemalige Gaststätte Terrasana, Hinter dem Schinken, ein Favorit der Verwaltung, wurde aber politisch abgelehnt. Die CDU brachte als Alternative das alte Kino im Rheincenter vor.

Auch Flächen im PAN Kunstforum kamen aufs Tableau. Auch das ehemalige Vital Sports am Nollenburger Weg wurde vorgeschlagen. Dann wurde das ehemalige Karl-Kaster-Haus am Groendahlscher Weg ins Auge gefasst. Entweder die Umstände verhinderten eine Realisierung oder die Politik fand keine Mehrheit.

Rat soll künftig häufiger im PAN tagen

Aber Hinze sei froh, dass endlich das Versprechen eingelöst werden könne. „Das bisherige Angebot für die Jugend waren drei Stunden freies WLAN bei einem Hamburger bei McDonald‘s. Das kann es für Emmerich nicht sein.“ Natürlich müsse dafür Geld in die Hand genommen werden. Aber es sei wichtig, sich um die Jugend zu kümmern.

Das alte Postgebäude am Geistmarkt hat die Stadt Emmerich gekauft.
Das alte Postgebäude am Geistmarkt hat die Stadt Emmerich gekauft. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Was das eigentliche Postgebäude angeht, soll der Politik in der zweiten Jahreshälfte die Planung vorgestellt werden: „Wir stellen das Gesamtpaket vor und wollen es visualisieren“, so Hinze. Eine Arbeitsgruppe mit der Politik sowie eine interne Arbeitsgruppe seien mit der Vorbereitung betraut. Vom ursprünglichen Plan, den nicht mehr zeitgemäßen Ratssaal im Rathaus durch einen neuen Saal im Postgebäude zu ersetzen, hat man inzwischen Abstand genommen. „Es wäre machbar, ist aber sehr teuer. Ein hoher sechsstelliger Betrag wäre das geworden“, erklärt der Bürgermeister. Stattdessen soll der Multifunktionsraum im PAN Museum aufgewertet werden für Ratssitzungen. Braucht man noch mehr Platz, ist die Aula der Gesamtschule weiterhin relevant.

Bürgerbüro näher ans Rathaus rücken

Ins Postgebäude sollen wie berichtet das Stadtarchiv, das derzeit völlig inadäquat untergebracht sei, sowie die Stadtbibliothek. „Eine Bücherei wird heutzutage ganz anders genutzt. Es ist ein Ort der Begegnung, der Kultur, Working Space, die Medien werden anders genutzt, es gibt sogar eine Saatgutbibliothek und eine Bibliothek der Dinge“, sagt Hinze.

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Durch den Umzug könnte das Bürgerbüro näher ans Rathaus rücken, in die jetzige Stadtbücherei einziehen und kurze Wege schaffen, die dem Bürger auch zugutekommen. Das Anmieten der Räumlichkeiten an der Steinstraße wäre dann nicht mehr nötig.

Fördermöglichkeiten für den Umzug von Archiv und Bibliothek

Das Ganze werde sicherlich Geld kosten, aber für das Stadtarchiv und die Stadtbücherei gibt es Fördermöglichkeiten. Dies wird der Politik vorgestellt werden. Klar ist aber jetzt schon: „Baulich wird da vor Sommer 2026 am Gebäude nichts passieren. Das hängt auch mit den jetzigen Mietverhältnissen zusammen“, so Peter Hinze. Ursprünglich war mal von einer möglichen Nutzung ab 2022 die Rede.