Rees. In Sachen Wärmeplanung hat die Stadt Rees mit Blick auf andere Kommunen die Nase vorn, sagte Bürgermeister Hense jetzt im Rat. Was das bedeutet.
Zuerst musste die Stadt sozusagen auf den letzten Drücker einen anderen Stromversorger für die Kirmes im September organisieren, weil das eigentlich beauftragte Unternehmen aufgrund von Krankheitsfällen nicht in der Lage war, den Auftrag auszuführen. Dann wurden der Firma, die stattdessen eingesprungen war, während der Kirmes auch noch Kabel gestohlen. Jetzt gab der Rat grünes Licht für die dadurch entstandenen Mehrkosten von über 60.000 Euro, die die Stadt zu tragen hatte. Debattiert wurde dann kurz darüber, was man als Konsequenz daraus in den kommenden Jahren anders machen will.
Besonders ärgerlich, da war man sich im Rat einig, war der Diebstahl während der Kirmes. Um sicherzustellen, dass das nicht noch einmal passiert und die organisierten Ersatzkabel erneut entwendet würden, hatte man sogar nächtliche Patrouillen mobilisiert. „Ich bin sehr dankbar, dass 22 Mitarbeiter der Verwaltung freiwillig in der Nacht unterwegs waren, um einen weiteren Diebstahl zu verhindern“, hob Bürgermeister Sebastian Hense das große Engagement seiner Leute hervor. Wobei er selbst auch dabei war. Aber das könne man nicht noch mal von den Mitarbeitern erwarten.
Bürger warten in Sachen Wärmplanung für Rees auf Informationen
Ob der entstandene Schaden denn versichert sei, wollte Bodo Wissen (SPD) von der Verwaltung wissen. „Das wird derzeit noch geprüft“, sagte Kämmerer Andreas Mai. Wobei man mit Blick schon aufs nächste Jahr überlegen müsse, vielleicht für die Kirmes einen Sicherheitsdienst in Anspruch zu nehmen, um solche Diebstähle künftig verhindern zu können. Möglicherweise müsse man da auch die Schausteller mit an Bord holen.
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Ob die Stadt schon in Sachen Wärmeplanung aktiv geworden sei, wollte zudem Harry Schulz wissen. „Die Bürger möchten erfahren, wie da der Stand ist“, sagte der SPD-Politiker. „Da kann ich im Moment nicht helfen. Das Gesetz wird ja wohl erst im Frühjahr verabschiedet“, erklärte dazu Bürgermeister Sebastian Hense. Derzeit gebe es jedenfalls aus Berlin noch keine genauen Informationen. Die Stadt sei da momentan der falsche Ansprechpartner.
Bürgermeister verweist auf Reeser Quartier-Projekte
Wobei Hense darauf verwies, dass man ja als Stadt schon aus gutem Grund mit zwei Quartier-Projekten gestartete sei, und zwar für die Reeser Innenstadt und am Motenhof in Haldern. Da sollen jetzt Konzepte für die Wärmeplanung von einem Fachbüro entwickelt werden. „Das ist ausgeschrieben und auch schon vergeben“, betonte Hense. Dadurch hätte man jetzt Kontakt zu einem Büro. Denn im nächsten Jahr, wenn das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung wohl verabschiedet werde, würden dann alle Kommunen ‘losrennen’, um Fachbüros beauftragen zu können. Hense: „Da haben wir jetzt die Nase vorn.“
Der Heimatverein Haldern darf sich freuen: Er wird den diesjährigen Heimat-Preis der Stadt Rees erhalten. Dafür sprach sich der Rat einstimmig aus. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Gewürdigt wird das lokale Engagement des Heimatvereins. Verliehen wird die Auszeichnung auf der Ratssitzung am 12. Dezember. Noch nicht ganz klar ist, ob in der „Plätzchen-Sitzung“, wie die letzte Zusammenkunft des Rates im Jahr auch genannt wird, der Etat für 2024 eingebracht wird.
Entwicklung der Gewerbesteuer-Einnahmen in Rees ist noch konstant gut
Und auch wenn die Gewerbesteuer-Einnahmen „aktuell mit 7,8 Millionen Euro tatsächlich immer noch stabil sind“, und das auf hohem Niveau, merkte Kämmerer Mai an, werde die Haushaltsaufstellung für 2024 und die folgenden Jahre „extremst schwierig werden“, prophezeite Sebastian Hense. Er sei jedenfalls gespannt, wie sich die Lage entwickelt, meinte Andreas Mai mit Blick auf die wirtschaftliche Lage allerorten.