Emmerich. Beim Forum Zukunft Innenstadt wurde über mögliche Lösungen für den Leerstand in Emmerich gesprochen. Welches Großprojekt Ende 2024 startet.
- 130 Besucher beim Forum Zukunft Innenstadt im PAN
- Wohnungen statt Leerstände in der Steinstraße
- Mittelaltermarkt in 2024 geplant
Als Moderatorin Britt Lorenzen das „Forum Zukunft Innenstadt“ Donnerstagabend eröffnete, warteten rund 130 Besucher gespannt auf die Ausführungen der Fachleute. Im Veranstaltungsraum des PAN begrüßten WFG-Geschäftsführerin Sara Kreipe und Arndt Wilms als Geschäftsführer der EGE das interessierte Publikum.
Um ihm einen Überblick der Stadtentwicklungsprojekte zu geben, führte Jens Bartel, zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus, durch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept. Bartel wies darauf hin, dass die Grünanlage des neuen Wohnkomplexes am Neumarkt für die Öffentlichkeit geöffnet ist und dort rund um die Parkflächen ab sofort die Einbahnstraßenregelung gilt. Edeka will dort Fahrradständer aufstellen.
Das nächste Projekt in der Innenstadt: der Geistmarkt
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Bartel erklärte die Notwendigkeit auf dem Neumarkt für Wochen- und andere Märkte, sowie Veranstaltungen eine „Bühne“ mit Wasser- und Stromanschluss zu schaffen, im Rheinpark wären die Bedingungen unzureichend. Als nächstes Großprojekt steht die Umgestaltung des Geistmarktes ab Ende 2024 an. Hier soll die Aufenthaltsqualität unter anderem durch nur noch die Hälfte der Parkplätze gesteigert werden. Zu den Sorgen eines Besuchers um Ersatzparkplätze, wurde berichtet, dass mit den Eigentümern des Steintorgeländes verhandelt wurde.
In der Steinstraße ist die Umnutzung von Geschäften zu Wohnungen möglich. Bartel: „Wohnen im Erdgeschoss ist dort nicht ausgeschlossen. Das ist besser als leerstehende Ladenlokale.“ Er fügte hinzu „Bei Anträgen gilt: bitte suchen Sie das Gespräch mit der Stadt, damit positiv entschieden werden kann!“
Noch gibt es eine Förderung für Immobilieneigentümer
Fördermittel aus dem „Hof- und Fassadenprogramm“ – für private Immobilieneigentümer, sowie aus dem „Verfügungsfonds“ – zur Stärkung und Belebung des Stadtzentrums durch privates Engagement, sind nicht ausgeschöpft. Noch bis Ende 2023 ist eine 50-Prozent-Förderung möglich. Die Citymanagerin Lena Börsting berät und unterstützt bei Anträgen. citymanagemant@stadt-emmerich.de. Börsting, sowie Julia Nepicks von der IHK, stehen Geschäftsleuten bei anderen Förderanträgen zur Seite.
Sara Kreipe stellte dar, welche Maßnahmen die WFG zur Förderung des Einzelhandels, Innenstadtbelebung, auch durch Veranstaltungen wie einen Mittelaltermarkt 2024 unternimmt. Giesbert Schneider und Lena Sommer der Beratungsgesellschaft „Schneider und Straten“ zeigten, wie wichtig der gesellschaftliche Wandel in Form der „digitalen Welt“ für das Flächenmanagement ist.
Was früher persönlich erledigt wurde, findet heute online statt
Was früher persönlich erledigt wurde, findet heute online statt. Stattdessen wünschen sich die Menschen Events, Kultur- und Bildungsmöglichkeiten um das Shoppen herum; wie Bürgermeister Hinze sagte „schön Kaffee trinken gehen und dann noch eine Vase als Geschenk für Tante Käthe kaufen“. Schneider regte für den Einzelhandel an, eigene Waren digital anzubieten, dann könne der Kunde am Samstag zu Hause online feststellen, ob „seine“ Schuhe vor Ort vorhanden sind; er reserviert sie und holt sie ab.
Mit digitalen Mitteln, per QR Code stellten Forumsbesucher zahlreiche kritische Fragen, die zum Teil im offenen Dialog beantwortet wurden. Am Ende waren sich die Fachleute einig: nur wenn die Emmericher vor Ort einkaufen gehen, wenn sie sich mit ihrer Stadt identifizieren, wenn die Immobilienbesitzer in Ladenlokale investieren, „dann sind wir in 10 Jahren ein ganzes Stück weiter“ so Peter Hinze. Viele der Besucher nutzten die Gelegenheit direkt im Anschluss zum Netzwerken und suchten Kontakt zu den Fachleuten.