Kreis Kleve/Emmerich. Das Pedelec-Training der Polizei steht nun wieder in Emmerich an, wo die Polizei noch zu wenige Teilnahmen sieht. Das ist der kommende Termin.

Pedelecs sind, auch für Seniorinnen und Senioren, beliebte Fortbewegungsmittel. Pedelecs bieten nur dann Motorunterstützung, wenn der Fahrende in die Pedale tritt. Erfolgt die Pedalunterstützung bis 25 Kilometer pro Stunde, gelten Pedelecs als Fahrrad und sind weder versicherungs- noch zulassungspflichtig. Das Fahren, Anfahren und Bremsen sollte zuvor im Schonraum geübt werden.

Diese Möglichkeit bietet sich in den Pedelec-Trainings, die die Polizei Kleve regelmäßig kostenlos anbietet (gilt auch für E-Bikes). Nach einer theoretischen Einführung besteht die Möglichkeit, einen Parcours mitverschiedenen Übungen zu durchfahren. Der Parcours simuliert unterschiedliche Verkehrssituationen, die der Übung für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehrdienen soll. Hierbei geht es um: Balance zwischen Rad und Körper, die richtige Blickrichtung, optimales Bremsverhalten usw.

Auch Tipps zum Kauf eines Pedelecs

Radfahrer/innen, die beabsichtigen sich ein Pedelec zuzulegen, sind ebenfalls willkommen, da die Beamten der Verkehrsunfallprävention wertvolle Tipps gebenkönnen, worauf man beim Kauf eines Pedelecs achten sollte. Aus Sicherheitsgründen ist ein Fahrradhelm für das Training zu empfehlen.

Der nächste Termin steht in Emmerich an am Donnerstag, 14. September, 14 Uhr, bei der Feuerwehr an der Weseler Straße/Ecke Pastor-Breuer-Straße. Anmeldung und weitere Informationen Kreispolizeibehörde Kleve: PHK Manfred Derks, 02821-504 1547. Oder E-Mail an: vsb.kleve@polizei.nrw.de.

+++ Das hatte die NRZ zuvor berichtet +++

Elektronisch unterstützte Fahrräder – längst haben sie ihren Platz im Fahrradschuppen der Kreis Klever gefunden. Pedelecs erschließen vielen Menschen eine neue Mobilität. Es können deutlich größere Strecken leichter gemeistert werden. Viele nutzen es auch, um nicht verschwitzt auf der Arbeit anzukommen. Und gerade ältere Mitbürger können überhaupt erst durch diese elektronische Unterstützung Radtouren mitmachen. Eine tolle Sache. Zweifelsohne.

Emmericher sollten am Training teilnehmen

Aber es gibt auch eine Kehrseite. Die Pedelecs sind flott unterwegs. Nicht nur, dass andere Verkehrsteilnehmer die plötzlich schnell herannahenden Zweiräder unterschätzen, ältere Bürger, die sonst auch nicht mehr total stabil unterwegs sind, können Probleme bekommen, diese schnellen Gefährte zu kontrollieren. Eigentlich ist hier schon fast ein Führerschein nötig. Aber das sieht der Gesetzgeber noch nicht vor.

Vorbildlich – der Landrat und sechs Bürgermeister nahmen am Pedelec-Training der Polizei teil (v.l.): LPD Georg Bartel, PHKin Carmen Meisters, Dirk Ketelaers (Rheurdt), Wolfgang Gebing (Kleve), Clemens Brüx (Issum), Ferdi Böhmer (Kranenburg), Britta Schulz (Kalkar), Landrat Christoph Gerwers, Ulrich Knickrehm (Goch), EPHK Torsten Passens und POKin Stephanie Killewald.
Vorbildlich – der Landrat und sechs Bürgermeister nahmen am Pedelec-Training der Polizei teil (v.l.): LPD Georg Bartel, PHKin Carmen Meisters, Dirk Ketelaers (Rheurdt), Wolfgang Gebing (Kleve), Clemens Brüx (Issum), Ferdi Böhmer (Kranenburg), Britta Schulz (Kalkar), Landrat Christoph Gerwers, Ulrich Knickrehm (Goch), EPHK Torsten Passens und POKin Stephanie Killewald. © (...) | Polizei Kreis Kleve

Die Kreis Klever Polizei ist dennoch bemüht, die Menschen auf das Pedelec gut vorzubereiten. Die kreisweit angebotenen Trainingstermine werden gut besucht. „Nur in Emmerich nicht“, wundert sich Polizeisprecherin Manuela Schmickler. Ein Grund, an dieser Stelle nochmal zu appellieren: Emmericher, macht dieses Training! Es macht euch fit für den Verkehr. Es verhindert womöglich einen Unfall. Es rettet vielleicht sogar Leben.

Pedelcs sind schneller und schwerer

Unterschätzt werde häufig, dass ein Pedelec nicht nur viel schneller und sondern auch schwerer als ein normales Fahrrad ist. Das wirke sich stark auf die Handhabung aus. Das Radfahren erfordere hier noch mehr Balance, Koordination und schnelle Reaktionsfähigkeit. „Ich lege jedem die Teilnahme ans Herz, um die eigenen Fahr-Fähigkeiten zu reflektieren und zu verbessern“, so Landrat Christoph Gerwers jüngst nach einem Training in Kleve, an dem auch sechs Amtskollegen teilnahmen.

Unfälle mit Pedelecs lassen sich oft schon durch die Beherzigung grundsätzlicher Sicherheitsregeln vermeiden und dies unabhängig vom Alter des Radelnden: Bereits beim Kauf eines Pedelecs können Ratschläge durch die Verkehrssicherheitsberater helfen, das richtige Rad zu finden. Diese erhalten die Bürger ebenfalls beim Pedelec-Training. Durch einen freiwillig getragenen Fahrradhelm wird das Risiko bei einem Unfall oder Sturz schwere Kopfverletzungen zu erleiden, minimiert.

NRZ-Leser appelliert: Immer mit Licht fahren

Reflektierende Kleidung und Reflektoren am Rad, am Rucksack oder den Fahrradtaschen machen Radler sichtbar, so dass sie bei Dämmerung oder Dunkelheit nicht übersehen werden. NRZ-Leser Engelbert Frölich regte auch schon bei der Polizei an zu empfehlen, dass Pedelecfahrer auch bei Tageslicht immer mit Licht fahren sollten: „Dann sieht man besser, wie schnell ein Radfahrer ankommt.“ Lichtfahrer sind sichtbarer hat die Polizei schon lange vor den Pedelecs geworben.

Ein weiterer Tipp: Vorausschauendes und defensives Fahren kann riskante Situationen beim Abbiegen oder Überholen frühzeitig entschärfen. Radfahrende haben keine Knautschzone und sollten es im Falle eines Falles nicht darauf ankommen lassen, wer „im Recht“ ist

Das sind die kommenden Termine

Am Pedelec-Training der Polizei kann man mit und ohne Anmeldung teilnehmen. Hier sind die kommenden Termine: Am Mittwoch, 30. August, um 14 Uhr in Kleve, Parkplatz Tichelpark, Tichelparkstraße; am Donnerstag, 14. September, 14 Uhr, Emmerich, Feuerwache, Weseler Straße.

>> Diese Erfahrungen machten Landrat und Bürgermeister

Mit beim Training mit Landrat Christoph Gerwers war die Kalkarer Bürgermeisterin sowie die Bürgermeister aus Goch, Issum, Kleve, Kranenburg, Rheurdt und der Abteilungsleiter der Polizei, Leitender Polizeidirektor Georg Bartel. Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Leiter der Direktion Verkehr, Torsten Passens, führten die beiden Verkehrssicherheitsberaterinnen Carmen Meisters und Stephanie Killewald durch die Veranstaltung.

Zum Programm gehörten Übungen zum sicheren Anfahren in verschiedenen Situationen, die Passage von Kurven, das Ausweichen vor Hindernissen, Zeichengeben, das Verhalten im toten Winkel und Slaloms. Nachdem die Fahrradhelme richtig eingestellt waren, durchfuhren die Teilnehmerin und die Teilnehmer den Parcours sowie die Geschicklichkeitsübung erfolgreich und mit fröhlicher Stimmung – und das trotz des regnerischen Wetters. Alle waren sich am Ende mit Landrat Gerwers einig: „Das Pedelec-Training der Polizei ist zum richtigen Erlernen der Fahreigenschaften eines E-Bikes oder Pedelecs empfehlenswert und macht Spaß.“