Kleve. Die Postfiliale und der Eine-Welt-Laden neben der Apotheke im EOC in Kleve haben demnächst dauerhaft geschlossen. Wann die Türen schließen.
Das EOC ist die Adresse in Kleve, wenn es um Einkäufe für den täglichen Bedarf geht. Und wer dann noch etwas bei der Post zu erledigen hatte, zum Beispiel das Retournieren von Paketen, hatte auf dem Areal seit 2007 auch eine Postfiliale, die bequem angesteuert werden konnte. Doch damit ist es bald vorbei: Schon im Dezember schließt das Geschäft – und einen Kollateralschaden gibt es gleich dazu.
„Es hat sich nicht mehr gelohnt“, sagt Anne Kurpisz-Strähnz, die die Apotheke im EOC leitet und nebenher auch noch die Postfiliale betrieb. Schon seit längerem sei das Geschäft nicht mehr kostendeckend gewesen, weshalb eine Entscheidung erforderlich geworden sei. Das allerorten florierende Paketgeschäft sei für sie keine Alternative gewesen, da es am anderen Ende des EOC-Areals bereits eine Paketstation gebe.
Öffnungszeiten seien oft eingeschränkt gewesen
Post-Sprecherin Britta Töllner sieht es anders: Sie betont, dass die Öffnungszeiten wegen Personalmangel oft eingeschränkt waren. Deswegen habe es sich nicht mehr gelohnt. Grundsätzlich sei eine Postfiliale rentabel.
Für Strähnz sei die Post nicht sonderlich kooperativ gewesen, beispielsweise habe das Unternehmen den Briefmarkenautomaten, der sich am Gebäude befand, ohne Rücksprache abmontiert, weil der Betrieb zu aufwendig gewesen sei. „Dabei haben wir den Automaten befüllt“, so Kurpisz-Strähnz. Die Post-Sprecherin sagt: „Der Automat war so alt, dass es dafür keine Ersatzteile mehr gab.“
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Kleve und Umland
Eine-Welt-Laden: Zahl der Ehrenamtlichen hat sich stark verringert
Doch nicht nur die Postfiliale streicht am 20. Dezember die Segel, zwei Monate später ist auch für den Eine-Welt-Laden, der in den gleichen Räumen betrieben wird, Schluss. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen sich als Vermittler zwischen Produktionsgemeinschaften, kleinen Genossenschaften in Asien, Afrika, Lateinamerika und unserer Kundschaft. Zu kaufen gab es hochwertige Nahrungsmittel und wertvolle Handwerks- und Kunsterzeugnisse, die in diesen Regionen produziert wurden. Doch der Stamm der ehrenamtlichen Mitarbeiter schrumpfte erheblich, die Öffnungszeiten waren zeitweise sehr eingeschränkt – und im Zuge der anderen Schließung streicht nun auch der Eine-Welt-Laden die Segel.
Apotheke nutzt die leer werdenden Flächen
Zum Glück aber entstehen keine neuen Leerstände wie zuletzt in der Klever Innenstadt, wo die Geschäfte wie Dominosteine kippen. Stattdessen möchte Anne Kurpisz-Strähnz ihr Serviceangebot ausbauen – so sollen beispielsweise Menschen, die zahlreiche Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen, in geschützter Atmosphäre beraten werden. Auch Blutdruckmessungen und Impfungen sollen künftig in diesem Bereich vorgenommen werden.
Postkunden können auf die Filialen Nummer 748 (Deco & more, Hagsche Straße) und 567 (WIM, Kapellenstraße) ausweichen.