Hüthum. Auf dem Ingenhof in Hüthum lassen sich immer mehr Selbstpflücker für exklusive Mietreihe begeistern. Einweisung am Freitag für Interessenten.
- Besondere Idee von Landwirt Alexander Bossmann aus Hüthum
- 20-Meter-Reihen mit Erdbeeren werden für den Rest der Saison zu 40 Euro vermietet
- 23 Premiumpflücker waren auf dem Ingenhof in 2023 aktiv
- In 2024 sind es schon 50 Mieter.
Das ist erfreulich: Das Erdbeer-Mietreihen-Projekt von Landwirt Alexander Bossmann vom Ingenhof in Hüthum nimmt in dieser Saison Fahrt auf. Inzwischen seien 50 Reihen zu je 20 Meter exklusiv an die jeweiligen Pflücker vermietet. „Das ist eine sehr erfreulich Entwicklung“, sagt der Landwirt, der eine gute Perspektive für das Projekt sieht. Bis zu 200 Mieter könnten es langfristig werden, was den dauerhaften Fortbestand des Erdbeer-Anbaus sichern würde.
In 2023 gab es 23 Mieter, wovon 21 dabei blieben, was ja auch zeige, dass das Angebot gut sei, findet Bossmann. Die halbe Saison ist nun vorbei, aber es gibt noch die Möglichkeit einzusteigen und sich seine Erdbeeren der Sorten Alegro und Lambada zu sichern. „Für den Rest der Saison würde ich eine Reihe für 40 Euro vermieten. Wer jetzt noch mitmachen möchte, kann Freitag um 18 Uhr gerne zum Ingenhof kommen. Dann mache ich nochmal eine Einweisung, wie das mit dem Pflücken funktioniert“, sagt Bossmann.
Die Mietpflücker sichern sich exklusiv eine 20 Meter lange Reihe, wo nur sie Erdbeeren pflücken dürfen. Das spart im Vergleich zum normalen Verkauf ordentlich Geld, wenn man konsequent die reifen Beeren pflückt. Der Ingenhof befindet sich an der Felix-Lensing-Straße 40 in Emmerich-Hüthum.
+++ Das hatte die NRZ zuletzt berichtet +++
Das Mietreihen-Projekt von Landwirt Alexander Bossmann aus Hüthum etabliert sich Schritt für Schritt. Nachdem im Vorjahr 23 Mieter sich ihre exklusiven Reihen gesichert hatten, startet jetzt die neue Saison. „Ich schätze, dass es dieses Jahr 30 bis 40 Mieter werden“, so Bossmann. Denn 22 Mieter sind begeistert und machen weiter.
Kurzentschlossene können noch am Dienstag, 21. Mai, und am Mittwoch, 22. Mai, um 18 Uhr zum Ingenhof an der Felix-Lensing-Straße kommen, und sich über das Premiumpflücken informieren. „Interessierte können direkt eine Haushaltsschüssel und 100 Euro mitbringen. Dann könnten sie sofort starten.“ Das sei ratsam, damit die hauseigenen Pflücker nicht zur Feldhygiene die ersten Beeren wegpflücken müssen.
100 Euro nun für 20 statt 25 Meter
Bis zu 80 Reihen kann Bossmann vermieten. Kosteten diese im Vorjahr zur Einführung noch 100 Euro für 25 Meter, so sind es in diesem Jahr 20 Meter zu diesem Preis. Wobei es sicherlich immer noch reichlich köstliche Früchte zu ernten gibt. Wer später in der Saison einsteigt, zahle weniger, so Bossmann.
Die Premiumpflücker können zur hellen Tagzeit zwischen 6 und 21 Uhr in der ganzen Saison exklusiv auf ihrem Abschnitt alle Erdbeeren pflücken. Wer das geregelt macht, kommt deutlich günstiger davon, als fertige Schalen zu kaufen. Die Saison beginnt gerade, aktuell kostet die Sorte Alegra mit vier Euro pro Pfund und zehn Euro für drei Pfund noch recht viel. Der Preis wird sich in den kommenden zwei Wochen senken, wenn die Ernte wächst. Die beliebte besonders süße Sorte Lambada wird erst später in der Saison geerntet.
+++ Das hatte die NRZ im Vorjahr berichtet +++
Alexander Bossmann ist zufrieden, wenn er über eines seiner Erdbeerfelder blickt. Denn etliche Personen sind wuselig unterwegs. Sie knien, um die roten Köstlichkeiten zu ernten. Das Besondere: Es handelt sich um Mitglieder der Premiumpflückgruppen, die in dieser Saison erstmals am Ingenhof in Hüthum Erdbeeren pflücken können.
22 Premiumpflückgruppen gibt es auf dem Ingenhof in Hüthum
Mit der Idee, 25-Meter-Stücke einer 100 Meter Reihe an Interessenten exklusiv zu vermieten, ist der Landwirt schon länger schwanger gegangen. Bei einem ersten Versuch im Vorjahr fanden sich jedoch nicht genügend Interessierte. Dieses Mal ist es anders. Mit acht Gruppen ist er gestartet. Mittlerweile haben sich 22 Premiumpflückgruppen gebildet.
Pflücker und Landwirt profitieren
Es ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Anders alle normale Selbstpflücker haben die Premiumpflücker exklusiven Zugriff auf ihre Reihen. Die Premiumpflücker bekommen von Saisonbeginn die besten Erdbeeren. „Im Gegensatz dazu habe ich die Fläche der normalen Selbstpflücker zuvor schon zwei-, dreimal durchgepflückt“, sagt Bossmann. Zudem stimmt für die Premiumpflücker auch der Preis – wenn sie die notwendige Erntedisziplin an den Tag legen.
Erntehelfer sind schwierig zu finden
Andererseits hat auch der Hüthumer Landwirt einen großen Gewinn durch die Premiumpflücker. Denn passende Erntehelfer zu finden, ist extrem schwierig.
Johannes Cornelissen war direkt Feuer und Flamme für das Projekt. „Die Idee ist echt klasse und es macht Spaß“, sagt er, als er mit einer großen Schüssel von Erdbeeren aus seiner Reihe kommt. Cornelissen hatte sich als einer der ersten bei Bossmann für eine Reihe vormerken lassen.
In der Nachbarreihe pflückt Agnes Howey. An diesem Tag ist sie das vierte Mal in ihrer Reihe unterwegs. „Es ist ein sehr schönes Projekt“, lobt die Premiumpflückerin. „Saisonaler und regionaler als hier geht es ja nicht.“
25 Kilo nach zwei Dritteln der Saison geerntet
Das mögliche Ernteergebnis macht die Anmietung für die Premiumpflücker attraktiv. Für einen Reihenabschnitt verlangt der Landwirt 100 Euro. In einer ausgesprochen guten Saison könnten 75 Kilo an Erdbeeren aus einer 25-Meter-Reihe gepflückt werden. „Das wäre dann aber eine absolute Spitzensaison“, verdeutlicht Alexander Bossmann, der in normalen Jahren davon ausgeht, dass sich die Erntemenge zwischen 25 und 50 Kilo einpendeln wird. „Die meisten der Premiumpflücker haben schon 25 Kilo gepflückt und es sind jetzt erst zwei Drittel der Saison um.“ Bei den Preisen, die an den Ständen oder auf den Wochenmärkten verlangt werden, also gleich in der Premierensaison ein guter Schnitt für die Premiumpflücker.
Gastronomie gehört zur Kundschaft von Alexander Bossmann
Dass die Erdbeeren von Bossmann nicht nur dem Endkunden schmecken, ist in Emmerich kein großes Geheimnis. Der Landwirt aus Hüthum weiß, dass seine Erdbeeren in der Saison regelmäßig vom Eiscafé Panciera, der Eisdiele La Piazza in Elten, vom Alten Gasthaus Christ in Hüthum, vom Hotel-Restaurant Wanders in Elten und auch von Franz in der Societät gekauft werden.
Auch das Restaurant Rheinpromenade 8 hat saisonale Spezialitäten mit Erdbeeren auf der Karte. Und Pächterin Birga Liske gehört sogar zu den Premiumpflückern in Hüthum. Mit Sohn Mic geht sie ihre eigene Reihe durch. Wobei nicht nur fürs Restaurant gesammelt wird. Die ein oder andere Erdbeere findet auch direkt auf dem Feld den Weg in den Mund.