Hüthum. . Wenn einer etwas auf alle Teller bringen kann, dann ist das Robert Loose. Der 29-Jährige ist nämlich nicht nur Koch im Alten Gasthaus Christ-Loose, sondern auch als DJ Grey Kitchen Skull am Plattenteller talentiert.

Besonders hat es ihm das „Scratchen“ angetan. Das ist die Technik, bei der die Nadel auf der Platte kratzen darf. Gut möglich, dass Loose dabei fünf Dinge gleichzeitig macht, damit es zusammen gut klingt.

Dieses geübte Timing kommt ihm auch in der Küche zugute. Auch da muss jeder Handgriff sitzen, wenn er für etliche Bestellungen kocht und alles zugleich am Tisch serviert werden soll. In dem traditionsreichen Hüthumer Gasthaus stehen viele „à la minute“-Gerichte auf der Karte, die frisch in die Pfanne kommen und nicht vorbereitet werden können.

Abgesehen davon, dass sein Sohn Robert im Prinzip im Gasthaus groß geworden ist, arbeitet dieser seit 13 Jahren im Betrieb. Damit manifestierte sich die zehnte Generation der Familie Christ-Loose in dem Lokal, das seit 1790 besteht. Die Familiengeschichte im Haus selbst reicht sogar noch hundert Jahre weiter zurück. Und mit Sohnemann Jakob (4) gibt es vielleicht einen Anwärter für die elfte Generation...

„Ich hatte Glück, dass es in unserem Bekanntenkreis viele Gastronomen gibt“

Mit 15 ging Robert Loose also in die Lehre. Er ist zwar immer im Gasthaus geblieben, „aber ich hatte Glück, dass es in unserem Bekanntenkreis viele Gastronomen gibt, so dass ich diverse Formen der Gastronomie kennenlernen durfte.“ Etwa durch den befreundeten Koch Franz Büns, mit dem die Familie gerne kulinarisch fachsimpelt und bei dem der junge Loose beim Catering für bis zu 500 Gäste mitwirken durfte. Oder bei einem niederländischen Koch, der auf feinste italienische Küche setzt: „Da gibt’s auch mal ein Hümmerchen“, sagt Robert Loose.

Außer zum Kochlöffel greift der 29-Jährige auch regelmäßig zu Hammer und Schraubendreher. Bei einem so alten Haus, muss auch mal was nachgebessert werden. „Schöne Abwechslung“, findet Loose.


Das koche ich zu Hause:

„Alles, was Beine hat?“, scherzt Loose. „Ich mag Gemüse, Fleisch, am liebsten Ossobuco.“ Der „Knochen mit Loch“ ist eine Kalbshachse.


Das kann ich am besten:

„Roastbeef, Pfeffersteak, selbst gebackenes Brot“, sagt Loose im Rhythmus des Werbeslogans „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“. „Wir suchen uns unser Fleisch beim Schlachthof selbst aus und hängen es hier noch zwei bis vier Wochen ab. Das Fleisch wird ganz zart. Geschmacklich macht das viel aus“, wirbt der Koch.


Das kommt mir nicht in den Topf:

Convenience-Produkte. Klar. Der Koch setzt auf frische Produkte, wenn möglich aus der Region. Ansonsten kommt in den Topf: „Alles, was meinen Augen nicht gefällt.“ Selbst an Exotisches wie frittierte Grillen würde er sich ranwagen. „Aber Würmer und Maden? Nee!“

Speisekarte mit einem Hauch Frankreich

Die längste Zeit war das Alte Gasthaus Christ eine Kneipe. Es war erst Roberts Vater Norbert Loose, der noch heute mit seinem Sohn Haus betreibt, der zu Beginn der 1970er-Jahre die Speisen einführte. Noch heute ist knapp ein Drittel der Karte französischen Ursprungs. „Wir greifen in erster Linie auf einheimische Produkte zurück“, erklärt Norbert Loose. Wichtig ist der Familie eine gleichbleibende Qualität.

Es gibt neben der festen Karte mit Klassikern wie dem Pfeffer- oder Rumpsteak eine saisonale Karte.