Rees. Es liegt ein neuer Antrag für den Kiesabbau an der Reeser Welle vor. Das sind die ersten Stimmen aus Rees zum neuen Vorstoß für das Abbauprojekt.

Für viele Reeser Bürger dürfte die Nachricht ein kleiner Schock gewesen sein: Nachdem man drei Jahre lang nichts mehr vom Projekt Reeser Welle gehört hatte, nachdem der Kreis Kleve das Planfeststellungsverfahren für das Projekt ausgesetzt hatte, liegt nun ein neuer Antrag für das Kiesabbau-Gebiet direkt am Rheindeich bei Esserden beim Kreis Kleve vor.

Wortmeldung von Bodo Wißen

In der Kreisverwaltung ist mittlerweile Christoph Gerwers als Landrat der Chef. Und der hatte als Bürgermeister von Rees in Einheit mit der Politik noch gegen das Projekt Reeser Welle gestimmt. Daran erinnert, in einer ersten Reaktion aus Rees auf den neuen Antrag, SPD-Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen. Er appelliert an den Landrat, die Kiesabgrabung zu verhindern.

„Als Herr Gerwers noch Bürgermeister von Rees war, hat er gemeinsam mit allen anderen Stadtratsmitgliedern einen sofortigen Stopp des Landschaftsraubs durch die Kiesindustrie beschlossen. Jetzt, als Landrat, sitzt er an entscheidender Stelle, um die Reeser Welle und weitere Kiesabgrabungen in Rees zu verhindern“, schreibt Wißen in seinem Appell. Er könne sich nicht vorstellen, dass Gerwers sich bei dem Thema in seinem neuen Amt nun auch eine andere Position zu diesem Thema hätte.

Beschluss gegen weiteren Kiesabbau auf Reeser Stadtgebiet

Grundlegend geändert haben dürfte sich auch die Einstellung der Reeser Politik zum Thema Kiesabbau nicht. „Wir haben einen Ratsbeschluss, der sagt, dass wir keine weiteren Abgrabungen in Rees durchführen sollen. Der gilt nach wie vor“, erklärt Jörn Franken, Pressesprecher der Stadt Rees. Der Beschluss war unabhängig der Planungen für die Reeser Welle einstimmig geschlossen worden, findet aber auch bei diesem Projekt Anwendung, womit die Stadtverwaltung den Auftrag hat, sich grundsätzlich gegen neue Auskiesungen im Stadtgebiet auszusprechen.

Die Bürgerinitiativen Eden e.V. und Zukunft Esserden hatten schon im Dezember des vergangenen Jahres einen Appell an Landrat Christoph Gerwers gerichtet, weitere Auskiesungen in Rees zu verhindern, die „fatale Folgen“ haben könnten. Dabei verwiesen sie auch auf den Koalitionsvertrag der NRW-Landesregierung, in dem ein Ausstieg aus der Kies- und Sandgewinnung in den besonders betroffenen Regionen festgeschrieben wurde.