Kreis Kleve. Die Energiekrise trifft auch die Fun Sports Fitnessstudios in Emmerich, Kleve und Goch. Welche Sparmaßnahmen Inhaber Ferdi Schumacher ergreift.
Der bisher recht milde Herbst spielt Ferdi Schumacher gut in die Karten. In seinen Fun Sports Fitnessstudios in Emmerich, Kleve und Goch ist es noch so angenehm warm, dass die Heizung ausbleibt. Das spart Energie – und in Zeiten der Energiekrise auch richtig viel Geld. „Wir werden das Heizen so lange hinauszögern, wie es vernünftig vertretbar ist“, erklärt der Geschäftsführer. Und wenn es dann doch nötig wird, reduziert Schumacher die Raumtemperatur um zwei Grad von den üblichen 19 auf 17 Grad.
Die Folgen der Energiekrise machen auch vor der Fitnessbranche nicht Halt. Auch wenn Fun Sports-Inhaber Schumacher schon vor Jahren in energiesparende LED-Leuchten und Solarlampen im Außenbereich investiert hat, so ganz ohne Einsparmaßnahmen geht es dann doch nicht. Die Raumtemperatur wird etwas reduziert, die Beleuchtung heruntergeschraubt. „Wir hoffen, so durch den Winter zu kommen“, sagt er.
Fun Sports-Mitglieder reagieren verständnisvoll auf Maßnahmen
In den drei Studios, in denen zusammen rund 6000 Mitglieder trainieren, sind nur noch ein Drittel, maximal die Hälfte der Lampen eingeschaltet. „Hier herrscht abends also eine ganz gemütliche Atmosphäre.“ Seinen Humor hat Ferdi Schumacher trotz der schwierigen Zeit nicht verloren. „Bringt ja auch nichts. Es ist schließlich nicht die erste Krise, die wir meistern müssen“, sagt er. Die meisten Mitglieder würden verständnisvoll auf die Energiesparmaßnahmen reagieren. „Sie schränken das eigentliche Training ja auch nicht ein.“
Während des Trainings werde es den Sportlern auch kaum auffallen, ob die Raumtemperatur bei 17 oder 19 Grad liege. „Weil sie schwitzen, spüren sie es auch nicht sofort danach. Da steigt das Erkältungsrisiko etwas.“ Schumacher empfiehlt seinen Mitgliedern daher eine dünne Jacke mitzunehmen, die direkt nach der Sporteinheit übergezogen wird.
Noch scheint aber niemand zu frieren: die meisten Mitglieder stemmen im T-Shirt oder Muskelshirt Gewichte oder absolvieren ihre Cardio-Einheit auf dem Laufband. Apropos Laufbänder: Die verbrauchen so gut wie keinen Strom mehr. Sobald der Nutzer mit dem Training beginnt, wird Energie für den Eigenverbrauch erzeugt.
Zwei Prozent duschen seit der Energiekrise häufiger im Fitnessstudio
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Es ist auch nicht der Strom- sondern eher der Gaspreis, der Schumacher Sorgen bereitet. Die Gasverbrauch im Fitnessstudio schießt vor allem durchs Duschen in die Höhe – so wie zuhause eben auch. Zum Duschen also ins Fitnessstudio, um so daheim Energie zu sparen? Was man aus anderen Städten schon mal hört, scheint sich in Emmerich, Kleve oder Goch noch nicht abzuzeichnen.
Rund zwei Prozent der Mitglieder würden seit der Energiekrise häufiger im Fitnessstudio duschen, erzählt Schumacher. „Ich habe da ein Auge drauf. Wenn der Anteil nicht auf zehn oder 15 Prozent steigt, ist das kein Problem“, stellt er klar. Bis dahin würde es sich gar nicht lohnen, in Münzautomaten oder andere Technik zu investieren, um die Duschzeiten zu regulieren.
Auch das Wasser sei nicht kälter als sonst. „Das geht schon aus gesundheitlichen Gründen nicht. Würden die Heizkessel weniger beheizt werden, steigt die Gefahr, dass sich Legionellen bilden.“ Schumacher richtet daher einfach den Appell an seine Mitglieder, nicht länger oder häufiger als nötig zu duschen.
Fun Sports Studios haben weiterhin bis 23 Uhr geöffnet
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Die Fun Sports Studios haben unter der Woche bis 23 Uhr, am Wochenende mindestens bis 21 Uhr geöffnet. Jetzt, in den dunkleren Wintermonaten, ist es also unumgänglich, die Beleuchtung einzuschalten.„Ich habe schon darüber nachgedacht, die Öffnungszeiten anzupassen. Ich glaube aber, es wäre eher schädigend. Die meisten Gäste kommen am Abend. Wenn ich also schon um 20 statt um 23 Uhr schließen würde, würde ich zwar Energie sparen, aber definitiv Kunden verlieren.“ Verkürzte Öffnungszeiten sind also vorerst vom Tisch.
Auch höhere Mitgliederbeiträge müssen die Kunden erst einmal nicht fürchten. Die Investitionen der letzten Jahre würden sich gerade jetzt rentieren. Ferdi Schumacher: „Ich bin so froh, dass ich schon damals auf LED umgerüstet habe. Das spart seitdem 2500 bis 3000 Euro im Monat pro Studio. Und bei den jetzigen Preisen vermutlich noch viel mehr.“