Kleve. Die Kleverin Paula Reuber hat in der Herzogstraße ein Atelier eröffnet, in dem jeder Töpfern lernen kann. Wie das ablaufen soll, was geplant ist.
Auf den Schaufenstern der ehemaligen Bäckerei Oster in der Herzogstraße prangt seit kurzem der Kleinbuchstabe F, und wer in das Ladenlokal sieht, erblickt keine Verkaufstheke mehr, sondern mehrere Schemel, Töpferscheiben und einen Brennofen. In dem Ladenlokal wird zwar weiter Handwerk betrieben – allerdings gehen keine Brötchen mehr über den Tresen. Stattdessen hat dort Paula Reuber ein Töpferstudio eingerichtet. Fragilestone Ceramics heißt es, daher das F.
Aus Utrecht mitgebracht
Für Kleve eine Innovation. Paula Reuber hat sie aus Utrecht mitgebracht. Vor zwei Jahren war die Kleverin in die niederländische Metropole gezogen, eigentlich um dort einen Masterstudiengang in Nachhaltiger Entwicklung zu beginnen. Dann nahm sie an einem Töpfer-Workshop in einem Keramikatelier teil. „Die fließenden Bewegungen des kühlen, weichen Tons haben unglaublich viel in mir bewegt“, erinnert sie sich. Noch am gleichen Tag meldete sie sich in einem Studio an.
Das Konzept des Studios glich dem eines Fitnessstudios. Man zahlte einen Monatsbeitrag und konnte in völliger Freiheit in individuellem Tempo an seinen Projekten arbeiten. Paula Reubers spontaner Gedanke: „So etwas sollte es in jeder Stadt geben.“
Nachdem sie selbst viele Monate an ihrer eigenen Technik gearbeitet und ihren Stil gefunden hatte, gründete sie im Sommer des vergangenen Jahres ihren eigenen Betrieb Fragilestone Ceramics und verkaufte in ihrem Webshop die ersten Kreationen. Zur gleichen Zeit begann sie – noch in Utrecht – selbst Kurse in einem Studio zu geben.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Kleve und Umland
- Kleve: Kleves erstes Töpferstudio
- Kreis Kleve: Diese leckeren Pilze bieten unsere Wälder
Bedburg-Hau: Jetzt gibt es Karten für den Moyländer Weihnachtsmarkt - Kalkar: Das schönste Bauprojekt in Kalkar
- Lesen Sie hieralle Artikel aus Kleve und Umland
Jetzt ist sie zurück in ihrer Heimatstadt Kleve und eröffnete in der vergangenen Woche ihr erstes eigenes Studio. Der Vorteil für Interessenten liegt auf der Hand: Zum Keramikhandwerk gehören teure Apparaturen (Töpferscheiben, Brennofen), Materialien (Ton, Glasuren) sowie Werkzeuge. „Das alles kostet viel Geld und benötigt zudem eine Menge Platz“, weiß Reuber.
Leidenschaft entfachen
„Mit meinem Studio möchte ich das Keramikhandwerk zugänglicher machen und zugleich auch bei anderen die Leidenschaft für dieses alte Kundhandwerk entfachen. Es ist wahnsinnig schön, ein Projekt zu beenden, einen Schritt zurückzutreten und zu sehen, was man mit seinen eigenen Händen geschaffen hat. Diese Freude möchte ich gerne teilen.“
Workshops können gebucht werden
Und wie soll das ganze ablaufen? Paula Reuber bietet Einführungsworkshops sowie private Gruppenworkshops (zum Beispiel für Unternehmen) an, auch Kindergeburtstage können durchgeführt werden. Nach Abschluss eines Kurses können Studiomitgliedschaften erworben werden. Außerdem werden in dem Ladenlokal auch Keramik und handgefertigter Schmuck sowie Accessoires verkauft.
Beim Opa gebastelt
Mit der Eröffnung des Studios schließt sich für Paula Reuber ein Kreis. Schon als Kind fühlte sie sich zur Kunst hingezogen. „Am liebsten habe ich im Atelier meines Opas gemalt und gebastelt“, sagt sie. Während des Studiums blieb aber für die kreative Ader in ihr nur wenig Zeit. Das hat sich jetzt geändert: „Jeden Tag in meinem Keramikstudio mit ganzem Herzen bei der Arbeit zu sein, hat alles verändert. Ich fühle mich angekommen.“