Elten/Hüthum. Noch keine Planungssicherheit für Eltern: Politik hat Entscheidung zur Zukunft der Luitgardisschule in Elten verschoben – trotz mahnender Worte.
Schon zu Anfang gab es eine Bitte. „Diskutieren Sie zielführend“, gab Bürgermeister Peter Hinze den Politikern mit auf den Weg. Im Schulausschuss galt es eine wichtige Entscheidung zu treffen. Und zwar im Hinblick auf die Zukunft der Grundschule in Elten. Denn: An der Luitgardisschule gibt es zu wenige Anmeldungen für das neue Schuljahr.
Laut Gesetz darf eine Grundschule mit weniger als 92 Schüler nur als Teilstandort betrieben werden. Im Zuge einer schulorganisatorischen Maßnahme sollte daher in der jüngsten Sitzung des Fachausschusses beschlossen werden, dass die Luitgardisschule auf unbestimmte Zeit ein Teilstandort der St.-Georg-Schule in Hüthum wird. Doch es kam anders.
Schulamtsdirektorin verweist auf die Wichtigkeit der Planungssicherheit der Eltern
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Und das, obwohl etwa Schulamtsdirektorin Dagmar Wintjens, die beim Kreis Kleve zuständig für Grundschulen in Emmerich ist, darauf verwiesen hatte, wie die Zeit drängt. „Denn die Eltern sollen eine Planungssicherheit bekommen, dass ihre Kinder auch weiterhin auf die Schule gehen können“, so Wintjens.
Und nicht nur die Eltern. Auch der im Ausschuss anwesende Rektor der St.-Georg-Schule Hüthum, Marco Nadorp, machte deutlich, dass ein Mehr an Planungszeit – und damit eine frühe Entscheidung seitens der Politik – besser wäre. Doch letztlich verschob die Politik ihre Entscheidung auf den 7. Juni.
BGE möchte noch einmal vier Wochen lang einen letzten Rettungsversuch starten
Grundlage des Ansinnens, das mehr oder minder von allen Parteien getragen wurde, war ein Antrag der BGE-Fraktion. Seitens der Fraktion erklärte Simon Terhorst, der selbst in Elten lebt und dessen Kinder selbst die Luitgardisschule besuchen, dass die BGE „viele Gespräche geführt“ hat.
Unter anderem auch mit der zuständigen Bezirksregierung, was den möglichen Erhalt der Eigenständigkeit der Schule angehe. Man habe, so trug Terhorst vor, das Signal bekommen, „dass das Fenster ein stückweit geöffnet“ sei. Und daher wolle man kurzfristig noch einmal alles mobilisieren. Mit der Lehrerschaft sollten seitens der Stadtverwaltung Maßnahmen überlegt werden, doch noch wieder mehr Schüler auf die Schule zu ziehen. Auch Vereine könnten mit ins Boot geholt werden.
Bürgermeister warnt vor „Augenwischerei“
„Es sollte ein letzter Versuch unternommen werden. Vier Wochen haben wir noch Zeit“, zeigte sich Terhorst entschlossen. Wenn dann wirklich nichts mehr gehe, könnte man die schulorganisatorische Maßnahme in Form der Zusammenlegung der beiden Schulen beschließen. „Wir machen uns damit nichts kaputt“, so Terhorst.
Wintjens merkte an, dass die Eigenständigkeit der Schule nicht zur Disposition stünde. „Der Standort bleibt ja erhalten. Die Kinder werden weiter in Elten beschult“, erklärte sie. Zudem verwies sie darauf, dass ein Weg „zurück“, wenn es genügend Schüler wieder gibt, auch nach der schulorganisatorischen Maßnahme möglich sei. Es gebe nur die Möglichkeiten Schließung oder Erhalt. Und Erhalte bedeute eben, dass Elten ein Teilstandort werden muss, so Peter Hinze. So sehe es das Schulgesetz vor. „Alles andere ist Augenwischerei.“
CDU findet, dass der Schulstandort Elten kleingeredet wird
Dr. Matthias Reintjes (CDU) erklärte: „Unser Eindruck ist, dass der Schulstandort bewusst kleingeredet wird“. Man habe grundsätzlich ein Problem der Verwaltung mit der schulorganisatorischen Maßnahme zuzustimmen. „Daher sind wir eher beim Vorschlag der BGE“. „Die Eltener wollen die Zusammenlegung nicht“, konstatierte er. Auch die Grünen kündigten an, den Vorschlag der BGE zu unterstützen. Ebenso die SPD.
„Ihr Versuch ist aller Ehren wert“, so der Bürgermeister. „Aber es gibt eben eine Grenze. Und die ist hier das Gesetz“. Sein Hinweis half allerdings nichts. Bei 12 Ja-Stimmen, vier Enthaltungen und zwei Gegenstimme votierte der Ausschuss für den Vorschlag der BGE. Am 7. Juni wird abermals beraten – und geschaut, ob es neue Schüler gibt.