Emmerich-Hüthum. Marco Nadorp ist der neue Leiter der St. Georg-Grundschule. Er ist fit in Sachen Digitalisierung. Da ist er ein Ansprechpartner im Kreis Kleve.
Gestatten. Marco Nadorp. Neuer Leiter der St. Georg-Grundschule in Hüthum. Nach sieben Jahren als Lehrer an der Leegmeerschule übernimmt der 31-Jährige nun die Führungsrolle in Hüthum. Der gebürtige Emmericher ist verheiratet, hat eine dreijährige Tochter und wohnt sein fünf Jahren in Hüthum.
Zuletzt hatte Nadja Scherer, die Leiterin der Leegmeerschule, diese Rolle auch noch übernommen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge gibt sie Nadorp nun nach Hüthum ab. Lachend, weil so eine gute Vernetzung natürlich gesichert ist; weinend, weil ein guter Kollege wechselt.
Corona: Hoffen auf mehr Normalität im Schulalltag
„Ich habe die Chance natürlich gerne ergriffen. So schnell wird in Emmerich keine Leitungsstelle mehr frei. Ich freue mich auf die Arbeit. Ich habe ein tolles Kollegium, mit dem man die Schule weiterentwickeln kann. Da habe ich echt Lust drauf“, sagt Nadorp, jetzt die einzige männliche Schulleitung in Emmerich. „Als Mann ist man bei Grundschülern auch automatisch beliebt“, weiß Nadorp. Ist halt eine Abwechslung.
Seit den Osterferien ist Nadorp schon einmal die Woche in Hüthum, konnte schon einiges kennenlernen. Allerdings sei alles der Corona-Pandemie untergeordnet gewesen: „Tests, Distanz- und Wechselunterricht – Ich hoffe, dass wir nun die normale pädagogische Arbeit machen können“, sagt Nadorp. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Schüler seien spürbar: „Man hat gemerkt, dass Schule nicht nur lernen ist. Es fehlte der Austausch.“
Einschulungsfeier wird zweigeteilt
Aus Düsseldorf habe er noch nichts fürs neue Schuljahr auf dem Tisch liegen: „Sie können davon ausgehen, dass ich es immer aus der Presse zuerst erfahre“, verkneift er sich einen Seitenhieb ans Schulministerium nicht.
Weiterhin gilt bisher: Die Schüler tragen in Innenräumen Masken und es gibt zwei Lollitests die Woche. Das Ganztagsangebot wird wieder ganz normal durchgeführt. Die Einschulungsfeier am Donnerstag, 19. August, wird zweigeteilt. Die Klassen 1a und 1b werden getrennt begrüßt.
Im Kompetenzteam Kreis Kleve um Lehrerfortbildung bemüht
Neben seiner Tätigkeit als Lehrer in den Fächern Mathe, Sachkunde, Deutsch, Sport und Religion ist er auch noch im Kompetenzteam (KT) Kreis Kleve, das sich um die Lehrerfortbildung kümmert. Und zwar für die Themen Mathematik und – hört, hört – Digitales Lernen. Letzteres ist in diesen Zeiten natürlich aktueller denn je. Wenn das KT einen Experten in die Schulen schickt, dann ist das Nadorp. Also hat die St. Georg-Schule die Kompetenz schon im eigenen Haus.
Wenn Corona etwas Positives mit sich brachte, dann dass die Digitalisierung der Schulen beschleunigt wurde. „Wir haben jetzt W-LAN in der Schule und es kommen immer mehr Tablets hier an.“ Bis nächsten Sommer sollen sogar alle Emmericher Schüler ein Gerät bekommen: „Da ist Emmerich schon ein Leuchtturm.“ Jetzt gehe es darum, besser damit umgehen zu können. Nadorp werde jedenfalls „Neues aus der digitalen Welt“ in den Konferenzen als festen Tagesordnungspunkt implementieren.
Richtige Mischung bei der Digitalisierung finden
Aber Digitalisierung sei kein Selbstzweck. „Wir müssen gut überlegen, wo es Vorteile bringt. Wir wollen die richtige Mischung finden“, sagt der Leiter. Für die Kinder könnten digitale Lernangebote eine Abwechslung sein.
Übrigens: Zum Start gab’s für Nadorp gleich eine Hiobsbotschaft. Kurz vor den Ferien ist im Mehrzweckraum ein Wasserschaden aufgefallen. Da müssen nun die Handwerker ran.
>> Die Klassengrößen steigen wieder
Die St. Georg-Grundschule zählt im neuen Schuljahr acht Klassen. 13 Lehrer und eine Lehramtsanwärterin zählt das Kollegium. 160 Schüler werden die Schule besuchen. Die Klassen 1 werden 26 und 27 Schüler zählen: „Es sind recht große Klassen, es sind mehr geworden. Wir hatten auch schon mal 18 Schüler in einer Klasse. Die Prognosen gehen eher nach oben“, so Nadorp. Aber für den Fortbestand einer Dorfschule ist es sicherlich besser, wenn die Zweizügigkeit gesichert ist. Es ist eher vorstellbar, dass weitere Innenstadtschüler in Hüthum beschult werden, der Druck in der City steigt.