Emmerich. Umweltausschuss empfiehlt Grundlagen für Freiflächen-Photovoltaik zu ermitteln. Konflikte mit Windkraft sind auch für die Politik zu vermeiden.
Der Umweltausschuss hat dem Ausschuss für Stadtentwicklung, der final entscheiden muss, einstimmig empfohlen, planerische Grundlagen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen zu ermitteln. Um Nutzungskonflikte mit möglichen Windkraftausbauflächen zu vermeiden, soll auch ein Abgleich der beiden Nutzungsarten stattfinden.
„Es geht um minderwertige Flächen, die brach liegen. Etwa an Autobahnen“, erklärte Klimaschutzmanagerin Hanna Kirchner. Ansonsten sei das eine „wertige Geschichte“, um dem steigenden Strombedarf etwas gerechter zu werden. „Wir würden grundsätzlich gerne beide Themen betrachten und beide Konzepte übereinander legen“, warb sie für den Beschlussvorschlag. Jens Bartel, Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung, ergänzte, dass in Emmerich der Hetterbogen, und somit das Naturschutzgebiet, an der Autobahn liege.
Photovoltaik auf den Dächern sollte Priorität haben
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich und Umgebung
- Emmerich: So ist es um die Emmericher Finanzen bestellt
- Emmerich: Lehrermangel im Kreis Kleve
- Rees: Ein Wimmelbuch für Rees
- Anholt: Die DRK-Kita in Anholt wird erweitert
- Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg
Die Politik zeigte breite Zustimmung. Wobei die BGE schon betonte, dass „wir Photovoltaik primär auf den Dächern sehen, denn da wird der Strom benötigt“, so Jörn Bartels.
So sieht’s auch die CDU, die Wert darauf legt, dass wirklich nur minderwertige Flächen in Frage kommen sollten, erklärte Dr. Matthias Reintjes, der daran erinnerte, dass Landwirte über Flächenmängel klagten und zudem kaum Ausgleichsflächen für gefällte Bäume zu finden seien. Der Fraktionschef verstehe natürlich den Hintergrund: „Investoren sehen hier eine Chance auf gute Renditen in Zeiten der Null-Zinsen.“
Offen ist die Frage, ob Windkraftanlagen und Freiflächen-Photovoltaik sich auf einer Fläche kombinieren lassen.
>> Kein zusätzliches Bauland in Dornick
In der Einwohnerfragestunde wollte Hermann Pooth wissen, ob man nicht das „Rest Kasernen-Gebäude“ am Pioniergelände in Dornick abreißen könne, um weiteres Bauland zu schaffen.
Darauf machte Jens Bartel keine Hoffnung. Es sei ein abstimmungsintensives Verfahren gewesen, überhaupt zwölf Baugrundstücke hier genehmigt zu bekommen von der Bezirksregierung Düsseldorf. Die Obstwiese sei als Ausgleichsfläche erforderlich gewesen. Das „Kasernen-Gebäude“ sei Teil des Deiches: „Das Gebäude darf nicht abgerissen werden“, so Bartel. Zudem dürfe in Dornick nur Bauland für den eigenen Bedarf im Ort, nicht für ganz Emmerich, geschaffen werden. Dies treibe die Verwaltung an anderen Stellen voran.
Das Thema Baumschutzsatzung ist übrigens vertagt worden. Die Fraktionen von CDU, SPD und Grünen wollen eine fraktionsübergreifende Lösung erarbeiten. Coronabedingt ist dies bisher noch nicht gelungen.