6-Seen-Wedau: Baufortschritt! Das ist schon zu erkennen

Duisburg. Auf der Baustelle 6-Seen-Wedau gibt es fast täglich sichtbare Fortschritte. Wir zeigen sie in vielen Fotos und erklären, was zu sehen ist.

Duisburg, im Jahr 2032: Wo zwischen ausgedienten Schienen jahrzehntelang Unkraut wucherte, ist ein lebendiges Stadtviertel entstanden. Zwischen markanten architektonischen Solitären und historischen Wassertürmen erstreckt sich ein von Grünflächen durchzogenes Quartier, dem seine 10.000 Einwohner nicht anzumerken sind. Hier mischen sich Sozialwohnungen und Villen; die Bewohner flanieren gemeinsam über die Uferpromenade. Viele arbeiten nebenan, im neuen Technologiequartier. Nach Feierabend trifft man sich auf ein Glas Wein in der Vinothek neben dem Supermarkt, am Wochenende direkt nebenan auf eine Pizza oder ein Eis.

Noch braucht es für diese Vision der Gebag von 6-Seen-Wedau eine gute Vorstellungskraft, aber eins ist unübersehbar: Duisburgs größte Baustelle nimmt Gestalt an. Der Baufortschritt lässt sich an vielen Stellen besichtigen, an manchen zumindest erahnen. Ein Überblick.

Wasserturm

Das markante Gebäude, das dem ihn umgebenden Quartier seinen Namen gibt, steht weithin sichtbar für die Richtung, die 6-Seen-Wedau nehmen soll: historisch angebunden an die Stadtteile Wedau und Bissingheim, zukunftsweisend Richtung künftiges, an die Klimakrise angepasstes Wohnen.

Jens Sperke (links) ist Bereichsleiter bei der Gebag, Gerhild Gössing (rechts) Sprecherin der städtischen Wohnbaugesellschaft. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Die Grünflächen rings um den frisch sanierten Turm sind mehr als nur das, die Mulden verraten es: Hier wird das Prinzip Schwammstadt sichtbar, auch für die künftigen Bewohner von 6-Seen-Wedau. Bei Starkregen füllen sich die Versickerungsmulden zu kleinen Seen, so dass „das Regenwasser Zeit zum Versickern hat“, wie Gebag-Bereichsleiter Jens Sperke erläutert – Überschwemmungen von Umgebung und Straßen sollen so vermieden, die Kanäle entlastet werden.

Historische Gebäude

Derzeit steht nur noch eines von zwei historischen Gebäuden: Das alte BASA-Gebäude wurde abgerissen, soll aber neu aufgebaut werden; für eine Sanierung war es zu marode.

Dem verbleibenden Stellwerk sind die Jahrzehnte deutlich anzusehen, dennoch: Es soll saniert werden. Wenn beide Gebäude wieder stehen und direkt nebenan Supermarkt, Discounter und weitere Einkaufsmöglichkeiten eingezogen sind, sollen hier Eiscafé und Pizzeria Platz finden.

Nahversorgungszentrum

Apropos Nahversorgungszentrum: Die Baugrube ist schon ausgehoben. Schon jetzt ist also zu sehen, wo künftig Edeka und Lidl stehen werden; Supermarkt und Discounter als Ankermieter haben bereits unterschrieben (wir berichteten).

Von hier aus zu sehen sind nördlich der Einkaufsfläche einige Steinhaufen. Sie markieren eine Gewerbefläche, die die Gebag kleinteilig vermarkten will, sobald der künftige Bedarf des Quartiers feststeht. Denkbar, meint Sperke, seien Dienstleister wie beispielsweise Bikesharing. Eins hingegen werde es dort definitiv nicht geben: „keine Ausweitung des Einzelhandels“, kündigt Sperke an; dieser bleibe auf das Gebiet das Nahversorgungszentrums beschränkt.

6-Seen-Wedau: viele Fotos von der Baustelle

6-Seen-Wedau ist Duisburgs größte innerstädtische Baustelle. Zwischen Wedau und Bissingheim entstehen an der Sechs-Seen-Platte neue Häuser und Wohnungen für bis zu 10.000 Menschen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Das Neubaugebiet an der Sechs-Seen-Platte in Duisburg Wedau am Freitag, den 12. April 2024.
Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices — Das Neubaugebiet an der Sechs-Seen-Platte in Duisburg Wedau am Freitag, den 12. April 2024. Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

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Lärmschutzwall

Wer über die riesige Baustelle mitten in Duisburg unweit der A3 läuft, hört schon jetzt trotz Güterzügen: nichts. Der Lärmschutzwall funktioniert. Dabei prangt mitten in seinen 2,5 Kilometern Gesamtlänge derzeit noch eine Lücke: „Da mussten wir nochmal umplanen“, erklärt Jens Sperke. Ein Stückchen Lücke wird auch nach Abschluss der Bauarbeiten für den Wall im Oktober bleiben, gerade groß genug für Rollstuhl- und Fahrradfahrer: Es entsteht eine behindertengerechte Rampe nach Bissingheim.

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Unterdessen haben die Rankpflanzen bereits damit begonnen, den 15 Meter hohen Lärmschutzwall für sich zu erobern. Später, verspricht der Gebag-Bereichsleiter, „wird das technische Bauwerk wenig sichtbar sein, dann wird das eine grüne Wand sein.“

Bruchgraben

Zwischen dem Quartier am Uferpark und dem Seequartier markiert ein gerader Bau schon den Weg, den einst der renaturierte Bruchgraben nehmen wird. Der fließt bislang größtenteils unterirdisch in Kanälen; hier wird er offengelegt: ein Stück Aufenthaltsqualität und ein Stück Reaktion auf die Klimakrise zugleich. „Bei Wasserflächen haben Sie eine ganz andere Mikrozirkulation, eine Abkühlung“, sagt Sperke. „Wenn’s kühler ist, muss man auch nicht so viel die Klimaanlage laufen lassen.“

6-Seen-Wedau: viele Fotos von der Baustelle

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Auch wenn 6-Seen-Wedau inzwischen auch sichtbare Fortschritte macht: Die Gebag rechnet damit, dass die letzten Häuser auf der Fläche erst zwischen 2030 und 2032 fertig werden.
Gebag-Bereichsleiter Jens Sperke rückt 6-Seen-Wedau in Zusammenhang mit anderen Flächen wie den Duisburger Dünen am alten Güterbahnhof in der Innenstadt und dem ehemaligen Theisen-Areal in Hochfeld. „Diese Flächen sind sonst nicht verfügbar. Das ist eine Riesenchance für Duisburg, um den Strukturwandel voranzubringen.“

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