Duisburg. Woher kommen die Menschen, die in Duisburg ein Haus oder eine Wohnung kaufen? Zahlen geben Antworten – auch zu neuen Nachbarn aus Düsseldorf.

Düsseldorf ist ein teures Pflaster. Für Eigentum in der Landeshauptstadt müssen Käufer oft tiefer in die Tasche greifen als beim Haus- oder Wohnungskauf in der Nachbarstadt Duisburg. Erwägen deshalb immer mehr Düsseldorfer einen Umzug in die Nachbarstadt? Die Käuferströme zeigen eine steigende Tendenz. Die Zahlen verraten auch, woher die Menschen kommen, die in Duisburg eine Wohnung oder ein Haus erworben haben.

Für das Jahr 2022 hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Duisburg insgesamt 3332 notarielle Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum sowie Erbbaurecht ausgewertet. Notare müssen an das Gremium sämtliche Kopien der Kaufverträge übermitteln. So ist die Datengrundlage so gut wie bei keiner anderen Immobilien-Analyse.

Woher die Menschen kommen, die in Duisburg ein Haus oder eine Wohnung kaufen

Mehr als die Hälfte der 3332 ausgewerteten Kaufverträge, genau 1826 und somit knapp 55 Prozent, entfallen auf Duisburgerinnen und Duisburger. Bei 267 Kaufverträgen im Kalenderjahr 2022 haben sich Menschen aus Düsseldorf entschieden, in die Rhein-Ruhr-Stadt zu ziehen. Die Landeshauptstadt steht im Vergleich der Nachbarkommunen mit acht Prozent der Kaufverträge an erster Stelle.

Ein Vergleich zeigt zudem: Der Zuwachs aus Düsseldorf ist im Vergleich zu 2021 leicht gestiegen. Damals hatte der Gutachterausschuss erstmals veröffentlicht, aus welchen Städten die Menschen kommen, die Eigentum in Duisburg erworben haben. Der Anteil der Düsseldorfer lag bei 7,7 Prozent aller Kaufverträge aus 2021. Voraussichtlich im kommenden Monat werden die Zahlen für das zurückliegende Kalenderjahr veröffentlicht, sodass dann eine Entwicklung der vergangenen drei Jahre nachgezeichnet werden kann.

Duisburgs Immobilien in Toplagen: Düsseldorfer Preise im Süden der Stadt

Ob Düsseldorf oder doch schon der Speckgürtel der Landeshauptstadt spiele bei der Vermarktung von Immobilien zunehmend eine geringere Rolle, sagt ein Immobilienmakler, der ein Büro an der Königsallee in Düsseldorf betreibt. Für Käufer sei letztlich die Immobilie entscheidend. Auch die Vorwahl „0203“ habe auf der Kontra-Liste an Bedeutung verloren – zumal Angermund als einziger Stadtteil in Düsseldorf telefonisch dem Duisburger Ortsnetz zugeordnet ist. Der Stadtteil gehört zweifelsfrei zu den bevorzugten Wohngebieten der Landeshauptstadt.

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Gerade im Duisburger Süden ist der Bestand an hochwertigen Immobilien, etwa mit dem Neubaugebiet Am Alten Angerbach, gestiegen. Zu den Top-Adressen im Stadtgebiet zählen nach der aktuellen Wohnlagenkarte auch verschiedene Straßen in Rahm-Ost, Huckingen und Ungelsheim. Die Immobilienpreise haben sich in diesen Lagen längst dem Preisniveau der Nachbarstadt genähert. So wurden für neu erstellte Einfamilienhäuser (Bauträgerobjekte) im Neubaugebiet Am Alten Angerbach in der Spitze bis zu 1,4 Millionen Euro gezahlt.

Neubaugebiet in Duisburg als „Düsseldorfer Land“ vermarktet

Der Duisburger Süden wurde in der Vergangenheit sogar schon als Beinahe-Bestandteil von Düsseldorf vermarktet: Ein Bauvorhaben im Jahr 2019 hatte den klingenden Namen „Düsseldorfer Land“ – realisiert wurden die Doppelhaushälften an der Straße Zum Eichelskamp in Wanheim-Angerhausen. Das Projekt bringe „die grüne Seite Duisburgs zusammen mit dem Düsseldorfer Wohngefühl“, hieß es damals verheißungsvoll. Den Namen für das Bauprojekt hatte sich eine Agentur ausgedacht.

Käuferströme aus anderen Städten: Moers liegt auf dem dritten Platz

Und wie sieht der Zuzug aus anderen Städten aus? Nach Düsseldorf kommen die meisten Neu-Duisburger im Jahr 2022 aus Moers (92 Kaufverträge). Auf dem dritten Platz landen die 62 ausgewerteten Kaufverträge von Menschen, die bislang in Krefeld gelebt haben. Es folgen Oberhausen (58 Kaufverträge), Mülheim an der Ruhr (50), Ratingen (41) und Dinslaken (39). 897 Kaufverträge sind nicht aufgeschlüsselt und entfallen auf diverse andere Städte.

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