Düsseldorf. . Zwei 14-Jährige standen jetzt in Düsseldorf vor dem Amtsgericht. Ihnen wurde eine gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, weil sie auf dem Schulhof einen jüngeren Mitschüler mit einem Apfel verletzt hatten. Der Zwölfjährige war am Ohr getroffen worden und klagte anschließend über einen Tinnitus.
Ganz schwere Vorwürfe erhob die Staatsanwaltschaft gegen zwei 14-Jährige: Eine gefährliche Körperverletzung sollten sie begangen haben – als sie mit Äpfeln auf Schulkameraden warfen. Die Anklage machte damit einen Apfel zum „gefährlichen Werkzeug“.
Im letzten September hatten sie in der großen Pause Früchte von einem Baum auf ihrem Schulhof zu Wurfgeschossen gemacht. Einer davon traf einen jüngeren Mitschüler am Ohr. Der Zwölfjährige klagte hinterher über einen Tinnitus im Ohr, Schwindel und Ohrendruck.
Jetzt mussten die beiden Werfer vor Gericht erscheinen. Die Jungen verteidigten sich, sie seien nicht die einzigen gewesen, die mit Äpfeln geworfen hätten. Das sei einfach Gruppendynamik gewesen. Rund zwanzig Schüler hätten sich gegenseitig beworfen. Schon im letzten Jahr hätten sie so mit den Früchten des Baums, den eine Abi-Klasse gepflanzt hatte, ihren Spaß gehabt..
Nachsitzen und einen Aufsatz schreiben
Bei dem Zwölfjährigen haben sie sich entschuldigt. Ihre Eltern haben ihnen die Leviten gelesen und die Schule hat sie nachsitzen und einen Aufsatz schreiben lassen.
Der Richter hielt das für genug Strafe, denn die Beteiligten hätten sich ja gegenseitig beworfen. Er hielt den Jungen noch vor, dass der Apfelwurf auch schlimmere Folgen hätte haben können. Bei dieser Ermahnung beließ er es und stellte dann die Verfahren ein.