Düsseldorf. . Vor dem Düsseldorfer Amtsgericht musste sich jetzt ein 36-Jähriger verantworten, der mit einem gestohlenen Audi A7 vor der Polizei davon fuhr. Mehrere Hindernisse auf seinem Weg durch die Düsseldorfer City konnten die rasante Chaos-Fahrt nicht stoppen. Bei der Verfolgungsjagd ging einiges zu Bruch.
Ganz schön dreist: In einem Autohaus schnappte sich der 36-Jährige einen Autoschlüssel, brauste in einem Audi A7 davon. Er kam nicht weit, baute aber noch vier Unfälle. Jetzt stand er wegen Unfallflucht und Straßenverkehrsgefährdung vor dem Amtsgericht.
Und gab kleinlaut alles zu: „Ich habe diese Sachen gemacht.“ Sein Verteidiger erklärte: „Grund und Ursache ist seine lange Drogenabhängigkeit.“ Am 19. November hatte der 36-Jährige den Schlüssel auf dem Tisch in dem Autohaus liegen sehen und zugegriffen. Was er wollte? „Den Wagen zu Geld machen.“
Zwischen zwei Autos hindurch
Am Stresemannplatz baute er vor einem Zebrastreifen den ersten Auffahrunfall, Schaden 2500 Euro. Er fuhr Richtung Charlottenstraße, auch als die Polizei hinter ihm das Anhaltezeichen blinken ließ. In der Friedrich-Ebert-Straße überfuhr er eine Verkehrsinsel, streifte eine Ampel. In der Charlottenstraße fuhr er mit überhöhtem Tempo einem anderen Auto den Spiegel ab. In der Bismarckstraße stoppte ihn ein haltendes Auto. Die Polizisten wollten ihn zu Fuß stellen. Da gab er Gas und versuchte, zwischen den zwei Autos vor sich hindurchzufahren: Er blieb zwischen beiden stecken, Schaden 13.000 Euro.
„Ich konnte nicht anhalten“, erklärte der 36-Jährige seine wilde Flucht. „Der Wagen war ja gestohlen. Ich wusste, dass ich wieder in Haft muss.“ Er war einen Monat zuvor zu einem Jahr verurteilt worden, hatte die Haft nur noch nicht antreten müssen. Zudem muss er noch über drei weitere Jahre absitzen.
Zu zwei Jahren Haft verurteilt
Sein Strafregister hat 14 Eintragungen – wegen Diebstahls, Körperverletzung, Trunkenheit im Verkehr und – Drogendelikten. Seit er 13 ist, sei er heroinabhängig, sagte er. Eine Therapie habe er mal abgebrochen. Jetzt aber wolle er etwas tun. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren Haft, gab ihm die Möglichkeit, einen Teil davon durch Therapie zu ersetzen. Zuvor muss er aber seine alten Strafen absitzen.