Düsseldorf. . Ein 42-Jähriger war an der Düsseldorfer Einkaufsmeile in eine Kindermode-Boutique eingestiegen, stahl einen Laptop und einen Kinderpullover im Wert von 180 Euro, mit dem er seine Fingerabdrucke an der Tür abwischte. Doch Videobilder überführten den Mann, der bereits mehrere Jahre in Haft saß.
Er hat eine lange Karriere als Einbrecher hinter sich. So lang, dass seine Haftzeit sogar für ein Studium reichte. Jetzt wollte der diplomierte Kaufmann (42) in der Berufung eine weitere Haftstrafe abmildern, doch er scheiterte.
„Das war dumm“
Es ging um einen Einbruch an der Kö im Sommer 2012. Erst suchte er in Büros nach Diebesgut, dann wurde er in einer Kindermode-Boutique fündig: Er stahl einen Laptop und nahm einen Kinderpullover für 180 Euro mit, mit dem er seine Fingerabdrücke abwischte. Aber eine Kamera hatte ihn beim Aufbrechen der Tür aufgenommen. Die Ermittler erkannten den alten Bekannten sofort.
„Das war dumm“, gab der 42-Jährige jetzt vor dem Landgericht zu. Er sei damals in Düsseldorf mit einem Kumpel ausgewesen, weil er sich mit seiner Freundin gestritten hatte. Nach reichlich Alkohol wollte er zurück zu ihr ins Ruhrgebiet, hatte aber kein Geld mehr. Und war eben eingebrochen. Streit hatte er, weil er gerade in Berlin zu vier Jahren Haft verurteilt worden war, nur bis zum Haftantritt nach Hause durfte.
Verhängnisvolle Raserei
Auch davor hatte er länger gesessen. Erst in Süddeutschland im offenen Vollzug, war dabei einmal nach Österreich gefahren. Dort wurde er beim Rasen erwischt. Als die Polizei entdeckte, dass er auch in Österreich noch eine Haft abzusitzen hatte, lochte man ihn ein. Danach musste er ins deutsche Gefängnis, geschlossener Vollzug, weil er aus dem offenen Vollzug weggeblieben war.
Wegen des Kö-Einbruchs hatte das Amtsgericht ihn zu 15 Monaten Haft verurteilt. Jetzt hoffte er auf eine mildere Strafe – er will ein Aufbaustudium absolvieren. Das Gericht machte ihm bezüglich der Haft einen Strich durch die Rechnung: Jetzt muss er 21 Monate absitzen.