Düsseldorf/Bremen. Immerhin einen Punkt gab es am Wochenende für die Düsseldorfer Fußballer beim Auswärtsspiel in Bremen. Denn nicht nur die Fortunen mussten bei Werder ran, auch die Hobbyliga-Mannschaft „Dritte Dritte“ bei den Alten Herren des SV Lilienthal-Falkenberg.

„Diese Partie hatte alles: Eleganz, Geschwindigkeit, Dynamik und viele Tore“, sagte später Holger Zuly, der sich vor einigen Monaten das Kreuzband gerissen hat und deshalb nur als Mitglied der Delegation in die Hansestadt gereist war. Eine Szene auf dem tiefen Lilienthaler Rasen war dem verletzten Akteur besonders in Erinnerung geblieben. Als „Dritte Dritte“-Keeper Andreas Gralke – genannt Geier – einen Schuss des Gegners glänzend parieren konnte, dann aber noch einmal nachfassen musste, war es für die wenigen Zuschauer so, als vergingen zwischen diesen beiden Aktionen Minuten. Zuly: „Als hätte der Geier bei seinem Wecker nochmal auf ‘Schlummern’ gedrückt.“

Im übrigen bekleckern sich auch die Großverdiener im Fußballsport nicht immer mit Ruhm. Einen Tag nach dem Kick in Lilienthal mussten die Jungs von der „Dritten Dritten“ mit ansehen, wie Fortunas Ronny Garbuschewski eine Grätsche an der eigenen Eckfahne ansetzte, die man als Aktionismus in seiner Reinform bezeichnen könnte. Schade, danach fiel das 1:1. Und als Tobias Level seinen Wecker auf Schlummern stellte und sich vorm eigenen Sechzehner den Ball abnehmen ließ, fiel Sekunden später der Siegtreffer für Bremen.

Spieler der
Spieler der "Dritten Dritten" in Lilienthal: personifizierte Ballsicherheit.

Was bleibt sonst noch haften vom Ausflug nach Bremen? Dass die armen Werder-Fans vor jedem Heimspiel Vereinslieder skandieren müssen, die doch eher in den Tigerentenclub gehören als in ein Fußballstadion.

Dass sich diese Fans dann wiederum auf hohem Niveau über den Schiedsrichter beschweren: Der Unparteiische Sippel wurde nämlich selbst nach dem Schlusspfiff noch ausgepfiffen, obwohl der Mann Bremens Arnautovic (O-Ton zu einem Polizisten: „Ich kauf dein Leben“) zweimal hätte ‘Rot’ geben müssen, dies aber nicht tat.

Und letztlich, dass Bremen wirklich eine wunderbare Stadt ist, in der es eine tolle Kneipenszene gibt: Im „Viertel“, so nennen die Einheimischen einige Straßen im Zentrum mit einer lebendigen, alternativen Gastro-Szene, heißen die Lokale „Eisen“, „Eule“ oder „Wohnzimmer“.

„Da hätten wir auch bleiben sollen, statt ins Stadion zu gehen“, sagt Holger Zuly. Nachher ist man immer schlauer.