Düsseldorf. Auf einer Pro-Palästina-Demo in Düsseldorf am Samstag soll eine Israel-Fahne verbrannt worden sein. Nicht nur das empört die Jüdische Gemeinde.
Bei einer Pro-palästinensischen Demonstration am vergangenen Samstag (9. März) in Düsseldorf soll laut Angaben der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf eine Israel-Fahne am Graf-Adolf-Platz in der Innenstadt verbrannt worden sein. Wie ein Sprecher der Polizei auf NRZ-Nachfrage erklärte, ermittelt in dieser Sache bereits der Staatsschutz. Eine Anzeige wurde ebenfalls gestellt, so der Polizeisprecher weiter.
Die Jüdische Gemeinschaft Düsseldorf zeigt sich unterdessen schockiert über den Vorfall. Diese Tat sei „gleichzusetzen mit der Nicht-Anerkennung des Existenzrechts des Staates Israel“. Wie die Jüdische Gemeinde am Montag mitteilte, würden die Teilnehmer auf den Pro-Palästina-Demos „überwiegend ihren Hass auf Juden“ zeigen und „zur Vernichtung des Staates Israel“ aufrufen. Dies zeige sich vor allem dadurch, dass bei diesen Demonstrationen der Slogan „From the River to the Sea“ zu hören sei.
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Auch Demo-Plakate sorgen für Empörung
Auch ein Plakat von Demo-Teilnehmenden, auf dem der Spruch „40 Fake-Babies haben die Welt mehr erschüttert als 13.000 echte Kinder“ zu lesen war, sorgte bei der Jüdischen Gemeinde für weitere Empörung. Auch dies würde zeigen, „dass diese Demonstrationen im Kern antisemitisch“ seien und „der größere Teil von ihnen sowohl Juden als auch Israel auslöschen will“, heißt es in der Mitteilung. Ein weiterer Kritikpunkt an den Pro-Palästina-Demos aus Sicht der Jüdischen Gemeinde: „Sie verharmlosen oder leugnen das Ermorden von Jüdinnen und Juden, von Babys, Frauen und Kindern. Sie unterstützen mit der Hamas eine Terrororganisation. Das Verbrennen der Israel-Fahne ist dafür ein deutliches Zeichen!“
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Der israelbezogene Antisemitismus, der in den vergangenen Wochen und Monaten in Deutschland immer wieder zum Vorschein kam, mache die Gemeinde „fassungslos“. Daher müsse in diesem Zusammenhang auch die Frage gestellt werden, was „Nie wieder ist jetzt!“ eigentlich bedeute, so die Jüdische Gemeinde weiter.
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Zudem zeigte sich die Jüdische Gemeinde schockiert darüber, dass durch das Verbrennen von Israel-Fahnen und anderen antisemitischen Handlungen die Freundschaft mit der muslimischen Community beeinträchtigt wird. Deswegen appelliert die Gemeinde an die Stadtgesellschaft „und an unsere muslimischen Freundinnen und Freunde“, den „erschreckenden Vorfall zu verurteilen und sich gegen jegliche Form von Hass und Gewalt zu positionieren“. Die Jüdische Gemeinde hofft nun, dass der Vorfall umfassend aufgeklärt wird.