Dinslaken. Beim Fahrradfrühling in der Dinslakener Innenstadt ging es auch ums Thema Sicherheit. Was Besucher und Händler zu einer Helmpflicht sagen.
Der klassische Drahtesel, moderne E-Bikes oder aber auch nachhaltige Holzfahrräder standen auf dem Neutorplatz. Zum Start in die diesjährige Fahrradsaison präsentierten Ketteler, Kalkhoff, I:sy oder Bulls während des 6. Dinslakener Fahrradfrühlings die neuesten Trends auf dem Fahrrad- und E-Bike-Markt. Auch der Dinslakener Fahrradhändler Zweirad Vogel, der die Veranstaltung gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt sowie der Werbegemeinschaft der Neutor-Galerie organisiert, war mit einem Stand vertreten und informierte an diesem Tag Besucher über Helme und das Thema Sicherheit beim Fahrradfahren. „Ich sage immer: Beim Fahrrad ist eine Reparatur möglich. Den Kopf hat der liebe Gott uns aber nur einmal gegeben“, betont Gudrun Vogel, Geschäftsführerin des Dinslakener Traditionsunternehmens, die Wichtigkeit zum Tragen eines Helmes – für Kinder, aber auch für Erwachsene.
Bei den Kleinsten seien derzeit die Woom-Helme „sehr beliebt“, weiß Mitarbeiterin Daniela Felder. Die bunten Helme hätten eine besondere Schutzfunktion, denn: „Sie gehen weit in den Nacken hinein und schützen bei einem Sturz den Hinterkopf nochmal extra.“ Bei Erwachsenen befürworte sie Helme mit einem sogenannten MIPS-System, also einem speziellen Schutz fürs Gehirn. „Einfach so“ einen Helm empfehlen könne sie jedoch nicht. Wichtig sei aber, „dass der Helm perfekt auf den Kopf passt“. Der Innenring müsse den Kopf gänzlich umschließen und nicht nur am Vorder- und Hinterkopf anliegen.
Das kosten Helme beim Dinslakener Fahrradhändler
Eine andere Möglichkeit, den Kopf beim Fahrradfahren zu schützen, seien sogenannte Airbags für Radler. Sie werden wie wie Halskrause um den Hals gelegt und blasen sich im Falle eines Sturzes über Sensoren, wie der Airbag eines Autos, auf. Diese Art des Schutzes sei vor allem für Menschen sinnvoll, die ihr Zweirad hauptsächlich im Straßenverkehr nutzen, im Gegensatz zu Mountainbikern, die offroad unterwegs sind. Die Fahrrad-Airbags sind jedoch auch deutlich teurer als die klassischen Helme. 350 Euro kostet ein solches Modell bei Zweirad Vogel. Nach einem Sturz müsse er neu instand gesetzt werden. Kostenpunkt: 200 Euro. Die klassischen Helme gibt es für Erwachsene ab 100 Euro, für Kinder liegen sie zwischen 35 und 70 Euro. Die Mitarbeiterinnen von Zweirad Vogel empfehlen, den Helm nach einem Unfall immer auszutauschen: „Wenn er beschädigt ist sowieso erneuern, aber an sich weiß man ja auch nie, welche Schäden er im Inneren aufweist.“ Generell sollte ein Helm alle drei bis fünf Jahre erneuert werden.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Dinslaken und Umgebung
- Dinslaken: Wahlkampfplakate ziel rechter Zerstörungswut
- Dinslaken:Demo vor der Europawahl - „Nutze deine Stimme“
- Voerde:B8 für Lkw gesperrt: Möllener ärgern sich über Umleitung
- Hünxe:Grundgesetzfeier mit eindringlichem Appell an die Jugend
- Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Dinslaken, Voerde und Hünxe
70 Prozent der Kunden, die sich bei Fahrrad Vogel für ein Rad interessieren, würden auch direkt immer einen Helm dazukaufen. Für viele stünde die Sicherheit „zum Glück“ an erster Stelle, berichten die Mitarbeiterinnen aus den Kundengesprächen. Vor allem beim E-Bike-Fahren halte Felder eine allgemeine Helmpflicht für sinnvoll. „Viele unterschätzen einfach, wie schnell man mit dem E-Bike sein kann“, sagt sie und meint: „Die Leute werden nach einiger Zeit immer mutiger und unvorsichtiger.“ Sie empfehle daher jedem E-Bike-Neuling auch ein Training durchzuführen, um den Umgang mit dem Rad von Anfang an richtig kennenzulernen.
Voerderin spricht sich für eine Helmpflicht aus
Auch Britta Huvermann ist Fan vom E-Bike-Fahren. Sie ist mit Freunden in die Dinslakener Innenstadt gekommen, natürlich per Zweirad, genauer gesagt ihrem E-Bike. „Wir sind viel damit unterwegs“, sagt die Voerderin. Immer dabei hat sie auch einen Helm, spricht sich, genau wie das Team von Zweirad Vogel, für eine Helmpflicht aus: „Ich kenne einige, die verunfallt sind. Manche wären deutlich glimpflicher davongekommen, wenn sie einen Helm getragen hätten.“ Dem stimmt auch Frank zu. Er ist „aktiver Radfahrer“, wie er selbst sagt und extra für den Fahrradfrühling von Duisburg aus nach Dinslaken gekommen. „Man weiß doch nie, was passiert, wenn man nicht richtig geschützt ist. Gerade im Stadtverkehr mit vielen Autos ist das wichtig“, meint er. Gudrun Vogel ergänzt: „Es ist doch im Prinzip wie beim Anschnallen im Auto: Es sollte einfach selbstverständlich sein, einen Helm zu Tragen.“
6. Fahrradfrühling in Dinslaken
Neben den neuesten Fahrrad-Trends konnten Besucher des Fahrradfrühlings unter anderem am Stand der Dekra das Segway-Fahren ausprobieren. In der Neutorgalerie, dessen Geschäfte an diesem verkaufsoffenen Sonntag geöffnet waren, war ein Minigolf-Parcours aufgebaut. Am Altmarkt gab es zudem eine Hüpfburg für Kinder und ein Clown, der Tiere aus Luftballons geformt hat.