Dinslaken. Seit 1999 werden in Dinslaken an der Krengelstraße die Wünsche von Radfahrern erfüllt. Diese Pläne hat Familie Vogel für die Zukunft.

Wo sonst die Kunden die erste Runde mit ihrem möglichen neuen Rad drehen können, stehen an diesem Samstag eine Hüpfburg für Kinder, Tische und Bänke. Denn bei Zweirad Vogel gibt es etwas zu feiern: Das Unternehmen besteht seit 75 Jahren. Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel schaut vorbei und gratuliert und von der Industrie- und Handelskammer (IHK) gibt es eine Urkunde, die der IHK-Geschäftsführer Jürgen Kaiser überreicht.

Samstagvormittag ist schon viel los: Besucher der Geburtstagsfeier lassen sich eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen schmecken oder drehen eine Runde an den zahlreichen Fahrrädern vorbei. Seit der Gründung im Jahre 1948 durch Wilhelm Vogel habe der Name stets für alles gestanden, was zwei Räder hatte, so Firmenchef Joachim Vogel, der gemeinsam mit seiner Frau Gudrun das Geschäft leitet. Bis in die 70er Jahre dominierten dabei Motorroller das Geschäft.

Von Duisburg nach Dinslaken

Jedoch gewann das Fahrrad kontinuierlich an Bedeutung und war spätestens ab dem Eintritt in die ZEG (Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft) im Jahre 1980 nicht wegzudenken.

Zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen noch an der Hünxer Straße zu finden. Gegründet wurde es an der Warbruckstraße in Duisburg. 1954 erfolgte der Umzug nach Dinslaken an die Duisburger Straße und 1963 dann der Wechsel an die Hünxer Straße. 1999 wurde das neue Gebäude an der Krengelstraße fertiggestellt. Hier gibt es eine große Fläche für die aktuellen Räder, viel Platz für Zubehör und Bekleidung. In der Werkstatt werden Zweiräder gewartet und repariert.

Vier Auszubildende

Um die Wünsche der Radfahrer kümmern sich aktuell 34 Mitarbeiter. Vier Auszubildende gehören zum Team, zwei werden zum Zweiradmechatroniker ausgebildet, zwei zu Kaufleuten im Einzelhandel. Bei den Mitarbeitern setze man auf Inklusion und Kommunikation über kulturelle Grenzen hinweg. „Hier zählt die Zusammenarbeit“, hebt der Firmenchef hervor.

„Genau wie alle Radfahrenden war und ist auch unser Betrieb immer in Bewegung“, erklärt Joachim Vogel. „Unser Ziel ist es, den Kunden immer das bestmögliche Einkaufserlebnis zu bieten und uns auf ihre Wünsche und Anforderungen immer wieder neu optimal einzustellen“, fügt er hinzu. Das erklärt, warum neben dem Fahrrad mittlerweile das E-Bike im Zentrum der Aufmerksamkeit stehe. Nicht nur das Sortiment hat sich verändert. „Unser Job ist immer komplexer geworden. Früher wurde verkauft und repariert. Heute wird zusätzlich geleast, versichert, finanziert, versendet und ge-updated“, berichtet Joachim Vogel.

Für die nächsten Jahre sind vor allem Investitionen in technische Innovation und Nachhaltigkeit vorgesehen. Der Einkaufsprozess soll durch ein neues Buchungssystem so einfach wie möglich gestaltet werden. Die Werkstatt wird restrukturiert und der Onlineshop den Erfordernissen angepasst. Zudem wolle das Unternehmen auch an neuen Mobilitätskonzepten, insbesondere im Bereich Lastenräder, mitarbeiten.

Für den Umweltschutz

Durch den Vertrieb von Fahrrädern und E-Bikes liefere das Unternehmen Zweirad Vogel automatisch einen Beitrag zum Umweltschutz und Nachhaltigkeit, so Gudrun Vogel.

Zudem habe man für den Firmensitz an der Krengelstraße in energiesparende Lichtsysteme investiert, stelle die Fahrzeugflotte auf E-Mobilität um und recycelt Schläuche und Reifen. „Wir tragen nicht nur Verantwortung für unsere Kunden, sondern auch für die Umwelt. Nachhaltigkeit ist für uns einfach naheliegend“, erklärt Gudrun Vogel. Die Nutzung von Mehrwegverpackungen und Bio-Pflegemittel sowie das Upcycling von gebrauchten Fahrrädern und E-Bikes unterstreiche dieses Engagement.