Voerde. In dieser Woche wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Unternehmens eröffnet. Nur bei zwei Projekten gibt es bislang Klarheit.

Knapp drei Monate ist es mittlerweile her, dass die Tecklenburg GmbH, die auch in Voerde angetreten war, um dort ein neues Wohnquartier zu realisieren, einen Insolvenzantrag gestellt hat. Nun wurde das Verfahren vom Amtsgericht in Kleve eröffnet und Rechtsanwalt Dr. Markus Kier von der Kanzlei Piepenburg Rechtsanwälte zum Insolvenzverwalter der Gesellschaft bestellt.

Im Rahmen des vorläufigen Verfahrens habe sich der Düsseldorfer Sanierungsexperte einen Überblick über die wirtschaftliche Ausgangslage der familiengeführten Unternehmensgruppe verschafft und intensive Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufgenommen. Den Geschäftsbetrieb führt er seit Insolvenzantrag fort, wie es in einer Pressemitteilung von Dienstag heißt.

Immobilienprojekte in Düsseldorf und Ratingen werden fertiggestellt

Neue Erkenntnisse, wie es mit dem Wohnbauprojekt in Voerde auf dem Grundstück an der Friedrichsfelder Straße gegenüber der neuen Polizeidienststelle weitergeht, gibt es nach wie vor nicht. Fest steht aktuell lediglich, „dass Tecklenburg seine Immobilienprojekte in Düsseldorf und Ratingen mit Unterstützung der jeweils finanzierenden Bank fertigstellen wird“. Auf der Webseite des Unternehmens sind insgesamt 13 Baumaßnahmen aufgeführt. Das in Moers wurde bereits 2022 abgeschlossen. Insbesondere im Düsseldorfer „Mothes Karree“ mit 58 Eigentumswohnungen laufe der Vertrieb seit der Einleitung des Insolvenzverfahrens erfolgreich weiter. Das Bauprojekt „Markt Höfe“ in Straelen, ein Wohn- und Geschäftshaus am historischen Marktplatz mit 17 Eigentumswohnungen, sei derweil bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren fertiggestellt und erfolgreich vermarktet.

Für die weiteren Projekte der Tecklenburg GmbH, zu denen auch das neue Wohnquartier auf dem 43.000 Quadratmeter großen Gelände an der Friedrichsfelder Straße in Voerde gehört, seien Gespräche mit den Beteiligten noch nicht abgeschlossen. Die Fertigstellung sei weiterhin im Klärungsprozess, so dass derzeit noch keine Aussage dazu getroffen werden könne. Dies sei erst dann möglich, wenn es dazu „belastbare Erkenntnisse“ gebe, erklärt Thomas Feldmann, Pressesprecher des Insolvenzverwalters, auf NRZ-Anfrage. Detailfragen zu den Planungen und dem Baufortschritt einzelner Projekte der Unternehmensgruppe könnten nicht beantwortet werden, da man „zur Vertraulichkeit verpflichtet“ sei und es an vielen Stellen einen unterschiedlichen Stand gebe. Ziel sei es weiterhin, „die bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu finden“.

Das in Voerde von der Tecklenburg GmbH geplante Bauvorhaben umfasst die Errichtung von 78 Doppelhaushälften und sieben Mehrfamilienhäusern mit je 19 Eigentumswohnungen. Die Arbeiten für das neue Wohnquartier starteten im Sommer 2023. Der erste Bauabschnitt beinhaltete die Errichtung von 16 Doppelhaushälften und einem Mehrfamilienhaus. Bei der Grundsteinlegung im August vergangenen Jahres betonte Voerdes Bürgermeister die Bedeutung des Vorhabens für die Kommune: „Das ist das größte Wohnbauprojekt in der Stadt Voerde in den vergangenen Jahrzehnten“, konstatierte Dirk Haarmann damals. Ob und in welchem Umfang es am Ende zum Abschluss kommen wird, steht aktuell in den Sternen.

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Bürgermeister Haarmann gibt sich weiterhin optimistisch, „dass das Projekt eine Fortsetzung finden wird“. In welcher Struktur und in welchen Teilabschnitten dies erfolgen könne, lasse sich aktuell nicht konkret beschreiben. Anfragen von Betroffenen, die bereits ein Haus oder eine Eigentumswohnung auf dem Grundstück gekauft haben und sich Sorgen machen, hätten die Stadt bisher nicht erreicht.