Dinslaken. Seit Weihnachten haben in Eppinghoven Hausbesitzer nasse Keller. Die Schäden sind noch nicht beseitigt. So geht es einem betroffenen Ehepaar.
Das Bett steht immer noch im Esszimmer, ein Kleiderständer im Wohnzimmer, Kisten und Bücher stapeln sich in den beiden Räumen. Eigentlich haben Birgitta und Wolfgang Rebischke ihr Schlafzimmer im Untergeschoss, doch Weihnachten mussten sie fluchtartig den Raum leerräumen, alles in Sicherheit bringen. Das Ehepaar gehört zu den Hausbesitzern, die in Dinslaken vom angestiegenen Grundwasser betroffen sind. In vielen Häusern in Eppinghoven drang Wasser ein, liefen Pumpen rund um die Uhr. Im Haus von Ehepaar Rebischke laufen sie noch heute. Und die Schäden, die das Wasser an Wänden und Böden verursacht hat, werden so schnell nicht behoben sein.
Für das Ehepaar, das in einem Haus an der Eppinkstraße wohnt, brachte Weihnachten 2023 eine böse Überraschung. Ab dem ersten Weihnachtstag drang Wasser ins Haus, es kam durch die Übergänge an den Türen, durch die Wände. Es sorgte dafür, dass mehrere Räume im Untergeschoss des Einfamilienhauses unter Wasser standen. „Alles war klatschnass“, sagt Wolfgang Rebischke. „Wir leben im Chaos“, beschreibt seine Frau die aktuelle Situation.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Dinslaken und Umgebung
- Dinslaken: Wahlkampfplakate ziel rechter Zerstörungswut
- Dinslaken:Demo vor der Europawahl - „Nutze deine Stimme“
- Voerde:B8 für Lkw gesperrt: Möllener ärgern sich über Umleitung
- Hünxe:Grundgesetzfeier mit eindringlichem Appell an die Jugend
- Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Dinslaken, Voerde und Hünxe
Seit Wochen ist das Ehepaar dabei, die Schäden zu beseitigen. Es hat in den Räumen im Unterschoss Putz von den Wänden geschlagen, Fliesen entfernt, Estrich beseitigt. „Zwölfmal war ich beim Wertstoffhof und habe den Schutt entsorgt“, berichtet Wolfgang Rebischke (68). Nach dem ersten Wassereinbruch wurden Trocknungsgeräte eingesetzt. Vier Wochen liefen sie. Danach sei das Wasser nach 14 Tagen wiedergekommen, berichtet das Ehepaar. Das Trocknungsgerät bleibe deshalb aus. Es werde quer gelüftet, so Birgitta Rebischke. Noch heute gibt es in den Räumen gut sichtbare nasse Stellen.
Hinweis an die Stadt Dinslaken wurde bislang ignoriert
Für das Ehepaar Rebischke ist es auffällig, dass gerade in ihr Haus und in das ihres Nachbarn noch Wasser eindringt. Sie liegen an der Einmündung der Eppinkstraße mit der Schanzenstraße. Birgitta und Wolfgang Rebischke vermuten, dass es einen Zusammenhang mit der Kanalisation gibt. Die bisherige Ursachenforschung geht davon aus, dass die langanhaltenden Regenschauer im vergangenen Jahr, das Rheinhochwasser, der hohe Pegel des Rotbaches dazu geführt haben, dass Wasser in Häuser eingedrungen war.
Entsprechende Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Kanalisation in der Schanzenstraße seien von der Stadt bislang ignoriert worden. Der Kanal der Eppinkstraße sei untersucht worden, der sei in Ordnung wurde ihm gesagt, so der 68-Jährige. Auch wenn Vertreter der Emschergenossenschaft es stets verneinen, das Ehepaar hält es für wahrscheinlich, dass auch die neue Emschermündung Einfluss auf den Grundwasserstand in Eppinghoven hat.
Diese Kosten fallen für die Sanierung an
Ebenso könnten die durch den Bergbau verursachten Senkungen eine Rolle spielen. Deshalb sollten seiner Meinung nach, sich alle, die mit der Wasserwirtschaft zu tun haben, an einen Tisch setzen, sagt Wolfgang Rebischke.
Am Weihnachtsfest haben die Probleme begonnen, auch am Osterfest wird sich das Ehepaar mit den entstandenen Schäden beschäftigen. Wie werden die Räume saniert, was muss getan werden, damit künftig, kein Wasser mehr eindringen kann? Es gibt Möglichkeiten, sich zu schützen, doch die kosten Geld. Die Isolierung der Räume im Untergeschoss schlagen mit 1650 Euro pro Meter zu Buche. 20 Meter sind es in ihrem Untergeschoss.
Forderungen an die Landesregierung
Die Kosten der Sanierung und Isolierung wird das Ehepaar selbst tragen müssen. Denn für Schäden, die durch Grundwasser entstanden sind, haftet keine Versicherung. Deshalb hoffen viele Hausbesitzer, dass das Land die Ereignisse zur Jahreswende als Naturkatastrophe einstuft. Entsprechende Forderungen sind an die Landesregierung gestellt worden. Dafür setzt sich zum Beispiel SPD-Ratsherr Eyüp Yildiz ein. Auch die Stadt Dinslaken hat sich deswegen an das Land gewandt.
Für die Isolierung der Fassade im Vorgarten liegt ihnen ein Kostenvoranschlag vor: 18.000 Euro. Und noch nicht beziffert ist die Isolierung der Rückseite des Hauses. Hier wird vermutlich die Terrasse weichen müssen, um an die Wand zu kommen. Von einem unbeschwerten Sommer auf der Terrasse könne keine Rede sein, so Birgitta Rebischke (66). Sie hofft aber, dass sie bis zum nächsten Weihnachtsfest die Räume im Untergeschoss wieder nutzen können.