Dinslaken. In Eppinghoven kämpfen mehrere Hausbesitzer seit Weihnachten gegen Wasser im Keller. Diese Erklärung haben sie für das Eindringen des Wassers.
„Es ist eine Katastrophe“, sagt Wolfgang Rebischke und blickt in den Raum, in dem bis vor einigen Tagen sein Schlafzimmer war. Bis auf einen Schrank ist das Zimmer leer, Tücher liegen an den Übergängen von den Wänden zu dem Fußboden. Im Hintergrund hört man das Summen einer Pumpe. Statt besinnlich die Weihnachtstage zu genießen, durfte er mit seiner Frau die Sachen aus den Kellerräumen in Sicherheit bringen. Sonst wären sie nass geworden. Es ist kein Einzelfall, in Eppinghoven sind viele Hausbesitzer betroffen. Ob Eppinkstraße, Im Kirchbruch oder im Irkensbusch: Aus vielen Häuser sind Schläuche gelegt worden. So wollen die Betroffenen das Wasser wegbekommen, das in die Keller eingedrungen ist.
Wasser steigt immer wieder an
Auch das Haus von Andre Magiera ist betroffen. Zweimal hat er an den Weihnachtstagen die Feuerwehr alarmiert. Zweimal haben sie das Wasser, das sich in einem Schacht vor einem Fenster sammelte, weg gepumpt. Weil der Grundwasserstand als Ursache ausgemacht wurde, hilft es nicht. Immer wieder steigt das Wasser vor dem Fenster. Auch die hingelegten Sandsäcke helfen nicht. Über die Fensterbank fließt das Wasser in den Raum, verteilt sich auf den Boden.
Das Haus ist 1979 gebaut worden, berichtet Magiera. Immer mal wieder habe man Probleme mit Wasser gehabt. So schlimm wie am ersten Weihnachtstag sei es aber bislang nicht gewesen. „Das war ärgerlich, aber es war beherrschbar“, sagt Andre Magiera. Man habe sich einen Wassersauger angeschafft. Jetzt laufen aber mehrere Pumpen, rund um die Uhr. Und trotzdem dringt Wasser ein.
Am vergangenen Samstag habe es begonnen, sei das Wasser gestiegen. Noch nicht viel Wasser drang ein, dann lief die Fläche vor dem Fenster voll. Die Feuerwehr rückte an, setzte Pumpen ein. Von Sonntag auf Montag stieg es weiter an. „Es schoss wie ein Wasserfall in den Raum“, berichtet Magiera. Zum Glück sei die Feuerwehr schnell gekommen. Es konnte aber nicht verhindert werden, dass sich das Wasser im ganzen Keller verteilte.
Diese Ursache haben sie ausgemacht
Schläuche führen aus dem Keller, damit gelangt das abgepumpte Wasser in die Kanalisation. Auch andere betroffene Hausbesitzer haben Schläuche gelegt. Das Grundwasser sei gestiegen, sind sich die betroffenen Hausbesitzer einig. Die vielen Regenfälle der vergangenen Wochen und Monate hätten dafür gesorgt. Auch dafür, dass der Rotbach viel Wasser führe. So viel, wie Stephan Postberg berichtet, dass im Wohnungswald Flächen unter Wasser standen. Er wohnt wie Wolfgang Rebischke an der Eppinkstraße.
Er selbst ist auch betroffen. Am Mittwoch laufen in seinem Haus neun Pumpen, um das Wasser, das in die Kellerräume eingedrungen ist, zu beseitigen. „Das Wasser läuft die Wände herunter“, berichtet er. Den Speicher seiner PV-Anlage habe er am ersten Weihnachtstag mit einem Elektriker demontiert. Sie steht nun im Wohnzimmer. Viele seien seit dem ersten Weihnachtstag damit beschäftigt, ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Möbel wurden auf Steine gesetzt. Bei Stephan Postberg hat es mit dem Wasser Mitte November angefangen. Der Rotbach habe viel Wasser geführt, die Hebeanlage sei permanent gelaufen, berichtet er. Bei der Stadt Dinslaken, bei der Stadt Voerde und beim Lippeverband habe er angerufen. Hat auf die Situation am Rotbach aufmerksam gemacht. Auch an die Kreisverwaltung habe er sich gewandt. Dort sagte man ihm, man werde jemanden rausschicken, um die Schäden aufzunehmen. Was aber nicht geschehen ist.
Neun Pumpen in einem Haus
Am ersten Weihnachtstag sei es zu viel Wasser gewesen, die Kellerräume standen unter Wasser. An manchen Wänden ist auch noch am Mittwoch klar zu erkennen, wie hoch das Wasser gestiegen ist. „30 Jahre haben wir keinen nassen Keller gehabt“, sagt er und meint, wie auch andere Betroffenen, dass es mit dem Grundwasserspiegel zusammenhänge, dass nun in viele Keller Wasser eingedrungen ist. Neun Pumpen laufen bei Stephan Postberg, drei hatte man schon, die anderen wurden an den Weihnachtstagen besorgt.
Es könne so nicht weitergehen. Die für die Wasserwirtschaft zuständigen Behörden hätte sich offenbar nicht abgestimmt, vermuten die Betroffenen.
Im Nachbarhaus ist man weiterhin dabei, Sachen in Sicherheit zu bringen. Zimmertüren stehen in der Garage, volle Umzugskisten stehen im Flur und im Wohnzimmer. „Zwei bis vier Zentimeter“, so hoch sei das Wasser im Keller gestanden, sagt Wolfgang Rebischke.