Hünxe. Die in Hünxe gestohlene und am Wesel-Datteln-Kanal abgestellte Baumaschine ist jetzt komplett in den Kanal gerutscht. Was jetzt geplant ist.

  • Am 31. Oktober war eine Baumaschine am Wesel-Datteln-Kanal entdeckt worden.
  • Das Fahrzeug war von der Baustelle am Aapweg gestohlen und an der Böschung des Kanals abgestellt worden.
  • Jetzt ist die Baumaschine, die vorher nur mit dem vorderen Teil im Kanal hing, ganz ins Wasser gerutscht.

Die am Wesel-Datteln-Kanal entdeckte gestohlene Baumaschine hält die Behörden in Hünxe weiterhin auf Trab. Am 31. Oktober war das Baugerät, ein so genannter Grader, der für die Erstellung großer, ebener Flächen genutzt wird, von der Straßenbaustelle am Aapweg in Hünxe gestohlen worden. Erst zwei Tage später, nach dem Feiertag, wurde der Diebstahl von der Polizei per Pressemitteilung bekannt gegeben.

So sah es noch in der vergangenen Woche aus: Der Grader, der von einer nahen Straßenbaustelle entwendet worden war, hing an der Böschung des Kanals fest. Die vordere Achse der Baumaschine war da schon im Wasser des Kanals.
So sah es noch in der vergangenen Woche aus: Der Grader, der von einer nahen Straßenbaustelle entwendet worden war, hing an der Böschung des Kanals fest. Die vordere Achse der Baumaschine war da schon im Wasser des Kanals. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Die Diebe waren mit dem schweren Gerät ans Ufer des Wesel-Datteln-Kanals gefahren und hatten dabei zwei Absperrungen überfahren. Schließlich war das 16 Tonnen schwere Gefährt an der Böschung des Kanals zum stehen gekommen. Die vordere der drei Achsen des Baufahrzeuges hing dabei im Kanal, während der Rest noch an der Böschung stand.

Baumaschine ist komplett in den Kanal gerutscht

Eigentlich war schon für den Anfang dieser Woche eine Bergung der Maschine vorgesehen. Diese landete nun aber komplett im Wasser des Schifffahrtsweges. „Wir wissen nicht, wie es dazu gekommen ist“, erklärt Jan Kräutner vom Außenbezirk Friedrichsfeld des für den Kanal zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes.

Mit einer Absperrung war der Ort versehen, an dem der Grader bis zu seinem Abrutschen in den Kanal gestanden hatte. Wie es dazu gekommen ist, konnte noch nicht geklärt werden.
Mit einer Absperrung war der Ort versehen, an dem der Grader bis zu seinem Abrutschen in den Kanal gestanden hatte. Wie es dazu gekommen ist, konnte noch nicht geklärt werden. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Die neue Situation vor Ort machte allerdings einen Einsatz der Feuerwehr notwendig. „Die Feuerwehr war vor Ort, um Gewässerverunreinigungen zu vermeiden“, erklärt Jan Kräutner. Denn aus der versunkenen Baumaschine läuft Öl aus. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sicherten die Unglücksstelle mit einer Ölsperre. Um diese vernünftig anzubringen, war der Einsatz von einem Schiff aus notwendig.

Für zufällige Betrachter mag das ein sehr seltsames Bild ergeben haben: Denn die an der Böschung stehende Baumaschine war mit einer Absperrung umgeben worden – die nach dem Abrutschen in den Kanal nun natürlich vollkommen leer dastand. Ebenso seltsam wirkten die zur Absperrung der Stelle in den Kanal eingebrachten Fahrwassertonnen. „Eine Gefahr für den Schiffverkehr besteht Dank der Absperrung nicht“, erklärte Jan Kräutner.

16-Tonnen-Maschine soll mit Schiffskran geborgen werden

Nun stellt sich die Frage, wie man das Schwergewicht zurück aufs Trockene bekommt. Bisher ist geplant, dass die Baumaschine mit einem Schiffskran geborgen werden soll. „Die Baumaschine lag ungünstig an der Böschung“, erklärt Jan Kräutner. Denn die Befahrung des Betriebswegs mit schweren Maschinen, wie etwa einem Kran, ist dort nicht möglich, weil eine Pipeline hier durch die Kanalböschung verläuft, die ansonsten Schaden nehmen könnte. Daher kommt nur eine Bergung von der Wasserseite aus infrage.

Wann die Bergung der 16 Tonnen schweren Maschine aus dem Wasser des Wesel-Datteln-Kanals erfolgen soll, ist noch nicht genau bekannt.

+++ Das berichtete die NRZ am 2. November +++

Ein kurioses Bild konnten Passanten am Wesel-Datteln-Kanal am Dienstag, den 31. Oktober bestaunen. An der Krudenburger Seite des Kanals, etwa 150 Meter westlich von der Brücke zwischen Hünxe und Krudenburg, war eine Baumaschine scheinbar die Böschung herab gerutscht und steckte nun mit ihrer Vorderachse im Gewässer fest.

Wie die Kreispolizei am Donnerstag, den 2. November meldete, wurde die Maschine von einer Baustelle in der Nähe des Fundortes gestohlen. Die Täter hatten mit dem gestohlenen Fahrzeug an der nördlichen Seite des Kanals zwei Absperrpöller überfahren und die Maschine später in der Nähe der Kanalbrücke abgestellt. Die Vorderachse der selbstfahrenden Arbeitsmaschine lag im Wasser, die Hinterachsen befanden sich noch auf der Böschung. Entdeckt wurde die entwendete Maschine dort am Dienstag gegen 6 Uhr. Kurios: Erst im April wurde ein ebenfalls gestohlenes Fahrzeug aus dem Kanal geborgen.

Fahrzeug bei Straßenbaustelle entwendet

Bei der Maschine handelte es sich um einen so genannten Grader, der verwendet wird, um größere, ebene Flächen herzustellen. Auf Anfrage der Redaktion am Dienstag hatte die Gemeinde Hünxe mitgeteilt, dass es sich bei der Baumaschine nicht um ein Fahrzeug aus dem Fuhrpark der Gemeinde handelte.

Die Vermutung lag nahe, dass das Baugerät bei Arbeiten im Auftrag des Wasser- und Schifffahrtsamts, das für den Kanal zuständig ist, auf der Wegstrecke am Kanalufer unterwegs war. Wie sich bei den Ermittlungen der Polizei allerdings herausstellte, wurde der Grader von der Straßenbaustelle am Aapweg gestohlen. Hier lässt die Gemeinde Hünxe die Fahrbahn der Straße sanieren. „Es sieht so aus, als hätten Fremde das Fahrzeug von der Baustelle gestohlen und dann versucht, es in den Kanal zu fahren“, sagt Hünxes Bürgermeister Dirk Buschmann. „Das ist Vandalismus“, kommentiert er. Das beinahe im Kanal gelandete Fahrzeug soll jetzt repariert werden. Die Bauarbeiten am Aapweg sollen noch bis zum 20. November andauern.