Hünxe. Ein Vater ist besorgt wegen der geplanten Unterbringung von Flüchtlingen nahe der Grundschule Bruckhausen. Das sagt Hünxes Bürgermeister.
Auf der Petitionsplattform Change.org im Internet steht sie seit Anfang der Woche: Eine Petition mit dem Titel „Stoppen Sie bitte die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft auf/neben der Grundschule“. Gemeint ist die Grundschule Am Dicken Stein im Hünxer Ortsteil Bruckhausen. Und der Empfänger für die Petition soll Hünxes Bürgermeister Dirk Buschmann sein.
Familienvater Björn (Nachname der Redaktion bekannt) hat die Petition im Internetportal gestartet. „Meine Tochter geht auf die Schule und ich mache mir, wie viele andere Eltern an der Schule auch, Sorgen“, sagt er.
Turnhalle ist keine angemessene Unterkunft für Geflüchtete
Der Anlass für diese Sorgen: Nach den Plänen der Gemeinde Hünxe könnte die alte Turnhalle, die unmittelbar an die Grundschule angrenzt, herangezogen werden müssen, um Flüchtlinge unterzubringen. Bis zu 34 Geflüchtete könnten dann in der Turnhalle einquartiert werden. In der Verwaltung rechnet man damit, dass dieser Fall noch vor Jahresende eintreten könnte. „Wir wissen vorne und hinten nicht, wo wir die Menschen unterbringen sollen“, hatte Bürgermeister Dirk Buschmann bei der letzten Sitzung des Gemeinderates zu diesem Thema erklärt.
„Dieser Ort ist einfach nicht der richtige, um Flüchtlinge unterzubringen“, sagt Petitionsstarter Björn. „Auch für die Flüchtlinge kann das kein Zustand sein“, erklärt er weiter. Schon im Text der Petitions im Internet betont er, dass er fest daran glaube, dass Flüchtlinge „eine angemessene Unterkunft benötigen“, allerdings sei der Platz neben der Grundschule eben der Falsche. „Wir haben nichts gegen Flüchtlinge, aber der Standort passt nicht.“
Sorge wegen Störungen des Unterrichts an der Grundschule
Dabei ginge es ihm vor allem darum, dass für die Schüler der Grundschule ein ungestörter Unterricht möglich sein soll. „Teilweise stört es schon, wenn jemand irgendwo mit einem Hund da lang läuft“, erklärt der Familienvater. Er selbst habe diese Rückmeldung schon von Lehrkräften bekommen. Da wäre es natürlich umso ablenkender, wenn ständig Geflüchtete in der Nähe der Schule unterwegs wären. „Die können ja auch nirgendwo anders hin, als auf den Schulhof“, meint Björn.
Was eine mehrfache Krux ist. Denn nicht nur, befürchten anscheinend mehrere Eltern, könnte die Präsenz der Geflüchteten den Unterricht stören. Einige haben auch Angst, dass der Schulhof – quasi der einzige frei zugängliche Spielplatz in Bruckhausen auf der Seite der Dinslakener Straße – nicht mehr uneingeschränkt genutzt werden könnte.
Bürgermeister Buschmann: Turnhalle ist „letzte Option“
Bürgermeister Dirk Buschmann, der sich gerade im Urlaub befindet, hat die Petition, die an ihn gerichtet ist, ebenfalls schon wahrgenommen. Bisher haben sich rund 380 Menschen als Unterstützer gemeldet. „Ich nehme das als Meinungsäußerung wahr“, sagt der Bürgermeister. „Begeistert von der Idee, die Menschen in der Turnhalle unterzubringen ist natürlich niemand“, erklärt er weiter.
Auch für die Gemeindeverwaltung ist die Möglichkeit, Menschen in der Turnhalle in Bruckhausen unterzubringen die „letzte Option“ wie Dirk Buschmann betont. „Wenn es Alternativen dazu gibt, dann nehmen wir die natürlich wahr“, erklärt er. Die Gemeinde versuche, immer neue Alternativen zu finden.
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Selbst Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen, ist natürlich auch geplant. Die schon bestehende Unterkunft an der Lühler Heide in Drevenack soll um ein drittes Gebäude erweitert werden. Das ist die nächste Maßnahme, die jetzt ansteht. Bei anderen Projekten, etwa bei einer Erweiterung der Unterkunft am Sternweg in Bruckhausen, befinde man sich gerade noch in der Planungsphase. Hier sei aber erst Mitte des kommenden Jahres mit einer Fertigstellung zu rechnen. Eventuell wird die Gemeinde Hünxe also doch noch auf die Turnhalle in Bruckhausen zurückgreifen müssen.