Hünxe. Situation hat sich nochmals deutlich verschärft. Bericht der Verwaltung im Ausschuss für Soziales, Demografie und Ehrenamt.

Die Flüchtlingssituation in der Gemeinde Hünxe ist das zentrale Thema der 4. Sitzung des Ausschusses für Soziales, Demografie und Ehrenamt am Dienstag, 13. Dezember, um 17 Uhr im Rathaus (mit Einwohnerfragestunde). Da sich „die Unterbringungssituation in den Flüchtlingsunterkünften der Gemeinde nochmals deutlich verschärft“ hat, berichtet die Verwaltung über die aktuelle Situation. Auch geht es um die Erhöhung der Gebührensätze für Unterkünfte zur Unterbringung Schutzsuchender.

Die Unterbringung Schutzsuchender ist eine Pflichtausgabe der Kommunen. Die aktuellen Unterbringungsmöglichkeiten der Gemeinde Hünxe reichten zur Unterbringung der zugewiesenen Personen nicht mehr aus, so die Verwaltung. Der Bau weiterer Unterkünfte sei dringend erforderlich. In der Vorlage zum Ausschuss wird der Planungsstand 2. Dezember 2022 mit Objekt, Sachverhalt, Wohneinheiten/Personenzahl, geplanter Fertigstellung und geplanten Kosten vorgestellt.

Wohncontaineranlage für 50 Personen: Ein mögliches Grundstück für die Errichtung ist der Standort der früheren Reithalle am Sternweg in Bruckhausen. Weitere mögliche Grundstücke werden untersucht. Die Wohneinheiten sind jeweils für vier bis sechs Personen ausgelegt, jede Einheit verfügt über zwei bis drei Schlafräume und je einen Sanitär- und Aufenthaltsbereich. Die Fertigstellung nach Auftrag soll etwa sieben Monate dauern, Kosten: rund 1,3 Mio. Euro.

Sternweg Bruckhausen, Umbau des Asylbewerberwohnheimes im Bestand: Das in 2017 errichtete Wohnheim ist für die Unterbringung von Einzelpersonen konzipiert. Da die aktuelle Entwicklung zeigt, dass vermehrt Familien unterzubringen sind, soll an diesem Standort ein Umbau der Wohnungen zu Einheiten mit entsprechender Eignung erfolgen. Durch bauliche Maßnahmen wird die Wohnungsaufteilung angepasst, erforderliche Nasszellen und eine zusätzliche Erschließung des Obergeschosses über eine Außentreppe werden ergänzt. Während der Umbauphase würden die derzeitigen Bewohner in der zuvor errichteten Containeranlage untergebracht. Die Fertigstellung von aktuell vier zu sechs Wohneinheiten ist zum Jahresende 2023 geplant, Kosten: rund 75.000 Euro.

Hunsdorfer Weg Drevenack, Neubau 2. Bauabschnitt: Der bereits in 2016 genehmigte 2. Bauabschnitt der Unterkunft wird derzeit umgesetzt. Die Umsetzung erfolgt auch hier gemäß der Vorgabe, Familien unterbringen zu können. Hierzu wurde die ursprüngliche Planung angepasst und entsprechend der Nachtrag zur Baugenehmigung erstellt. Die Fertigstellung für vier Wohneinheiten ist für Oktober 2023 geplant, Kosten: rund 525.000 Euro.

Hunsdorfer Weg Drevenack, Umbau bestehende Unterkunft: Im Zuge der vorgenannten Umplanung und Nachbeantragung wurde auch das bestehende Gebäude berücksichtigt. Somit wird im Anschluss an die Errichtung des neuen, 2. Bauabschnittes auch der bestehende Gebäudeteil zur familienfreundlichen Nutzung umgestaltet. Vier Wohneinheiten sollen im Juli 2024 fertiggestellt sein, Kosten: rund 75.000 Euro.

Lühler Heide Drevenack, Errichtung 3. Gebäude: Am Standort wurden bereits zwei Wohnheime in Leichtbauweise errichtet. Die damals genehmigte Planung beinhaltete ein baugleiches drittes Gebäude, welches nun gemäß dieser Plangrundlage errichtet werden soll. Das in Holzbauweise gestaltete Gebäude wurde aktuell vom gleichen Bauunternehmen erneut angeboten, um in gleicher Gestalt und Bauweise ein weiteres Gebäude hinzufügen zu können, sollte dieses angenommen werden. Die Sicherung des Standortes kann durch einen langjährigen Pachtvertrag gewährleistet werden. Fertigstellung der vier Wohneinheiten soll Ende 2023 sein, Kosten: rund 700.000 Euro.

Kirchstraße Drevenack, Errichtung Reihenendhaus: Auf dem Grundstück der Gemeinde soll ein Reihenendhaus gemäß gültigem Bebauungsplan errichtet werden. Die Verwaltung sieht Appartementwohnungen mit maximal bis zu 60 m² Wohnfläche vor, in denen Schutzsuchende untergebracht werden können. Bisher wurde noch keine Planung in Auftrag gegeben, die Kostenschätzung ist ausschließlich auf Basis der Gebäudekubatur erfolgt. Vier Wohneinheiten sollen Ende 2024 fertig sein, Kosten: rund 900.000 Euro.

Alte Turnhalle Bruckhausen: Die alte Turnhalle in Bruckhausen soll für die Aufnahme von 30 Schutzsuchenden bis Februar 2023 vorbereitet werden. Hierzu ist als bauliche Maßnahme der Einbau einer weiteren Ausgangstüre als Flucht- und Rettungsweg und die Ausstattung der Turnhalle mit funkvernetzten Rauchmeldern erforderlich. Des weiteren muss bei der Nutzung als Unterkunft ein Sanitärcontainer als zusätzliche Bereitstellung sanitärer Anlagen im Bereich der Halle aufgestellt werden. Zur Versorgung ist im Falle der Belegung ein Catering geplant. Geplante Kosten: rund 30.000 Euro.

Die Haushaltsmittel sind im Haushalt 2023 einzuplanen.