Dinslaken. „Von Kind bis Klassik“: Die Din-Event bot in Dinslaken einen Mix für alle. Der Dank: begeisterungsfähige Fans und positives Künstler-Feedback.
Sie war buntsonnig warm und lockte nicht nur Dinslakener, sondern auch viele Besucher von auswärts in die Stadt. Zählt man das Straßentheater-Festival Abfahrt 1 und das SYLS-Festival dazu, fanden in den letzten Wochen 25 Sommerkultur-Veranstaltungen im Burgtheater statt. Doch nun endet die Open-Air-Saison und für Din-Event-Geschäftsführer Alexander Krößner ist es an der Zeit, gemeinsam mit der NRZ zurückzublicken: „Es war eine vielfältige Reihe“, betont Krößner die Idee hinter der Sommerkultur, das Burgtheater für möglichst viele Zielgruppen attraktiv zu machen, „von Kind bis Klassik war alles dabei“.
So war es. Die opulente „Nabucco“-Inszenierung sorgte für Festspielstimmung, Jacqui Naylor, Funk-Legende Fred Wesley und das Hypnotic Brass Ensemble brachten die Vielfalt des amerikanischen Jazz nach Dinslaken. Dinslaken rockt: Ob SYLS, 20 Summers Left oder „Rock the Opera“: Sobald die E-Gitarren-Verstärker aufgedreht werden, sind die Ränge voll. Die Begeisterungsfähigkeit des Publikums im Burgtheater beeindruckte Krößner auch in der dritten Sommerkultur ebenso wie die Gelassenheit, wenn es wirklich mal regnete. Am durchweg positiven Feedback der Künstler dürften aber nicht nur die Fans ihren Anteil haben, sondern vor allem auch die Professionalität der Din-Event. Ein hörbares Beispiel war der brillante Sound, den die hauseigenen Techniker bei vielen Produktionen selbst machten.
Transparent und zugleich druckvoll bedeutet nicht zwangsläufig laut
Transparent und zugleich druckvoll bedeutet eben nicht zwangsläufig laut. Deshalb wohl gefielen auch Krößner persönlich die britischen Frontm3n besonders.
Und das Publikum? Zog es in diesem von den Krisen der Welt so belasteten Sommer vor allem zu zwei Arten von Veranstaltungen: Rockkonzerte, die das freie Lebensgefühl und die Energie „von früher“ zurückbringen und die Comedians, die man als alte Bekannte empfindet, mit denen man einen unbeschwerten Abend verbringen kann: Torsten Sträter, Markus Krebs. Und Özcan Coşar vermag es gleichermaßen, das typische Comedypublikum auf seine Seite zu bringen als auch seine Community anzusprechen.
Sommerabende im Burgtheater. Das sind die besonderen Momente, wenn sich „lästermäulige“ Comedians von der Glocke von St. Vincentius ertappt fühlen. Wenn Sänger ins Publikum gehen und das Publikum am Nachsingen zu komplizierter Klangsilbenkombinationen scheitert. Wenn Schluss ist, aber keiner – auch nicht die Künstler, den Abend enden lassen wollen.
Natürlich läuft nicht alles immer, wie geplant
Natürlich läuft nicht alles immer, wie geplant. Corona sorgte für so manche kurzfristige Bandumbesetzung. Die Trockenheit verhinderte das Stahlzeit-Konzert mit der unverzichtbaren Feuershow. Und dass fast jeder Zweite in Deutschland wegen der aktuellen Krise bei der Kultur sparen möchte, war bei einigen Veranstaltungen schon Realität.
Und jetzt? Die Din-Event plant bereits fürs nächste Jahr: Die Sommerkultur 2023 findet vom 1. August bis 10. September statt.