Essen. Rot-Weiss Essen hatte eine Verpflichtung von Offensivspieler Ahmet Arslan bereits abgehakt. Nun ist doch alles perfekt. Wie die Wende gelang.
Auf dem Transfermarkt ist ein langer Atem gefragt, diese Erfahrung macht aktuell auch Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen. Der Revierklub hatte sich in dieser Sommerpause intensiv um Offensivspieler Ahmet Arslan (30) vom Zweitligisten 1. FC Magdeburg bemüht und sich mit diesem auch auf einen Wechsel an die Hafenstraße geeinigt. Mit den Magdeburger Verantwortlichen konnte der Spieler mit seinem Berater bezüglich einer Auflösung seines bis zum 30. Juni 2026 datierten Vertrages aber zunächst keinen gemeinsamen Nenner finden. RWE-Kaderplaner Marcus Steegmann hatte deshalb öffentlich „einen Haken“ hinter die Personalie Arslan gesetzt.
+++ RWE-Interview: Steegmann über Transfers, Plechaty und Leihgeschäfte +++
Doch nun hat sich die Mühe der Essener doch noch ausgezahlt. Der zähe Poker ist beendet, der Transfer endgültig perfekt. Wie diese Redaktion erfuhr, hatten Arslan und der 1. FC Magdeburg die Gespräche über eine Vertragsauflösung in dieser Woche wieder aufgenommen. Ein Leihgeschäft, über das in RWE-Fankreisen spekuliert wurde, war nicht geplant. Nachdem sich beide Seiten im zweiten Anlauf geeinigt hatten, unterschrieb der Angreifer seinen neuen Vertrag in Essen. Am Sonntagabend machte der Drittligist die Verpflichtung perfekt.
RWE-Zugang Ahmet Arslan: 1. FC Magdeburg wollte Klarheit
Den Magdeburgern war viel daran gelegen, das Kapitel Arslan endgültig zu beenden. Bei einem erneuten Leihgeschäft hätte der Zweitligist im nächsten Sommer vor dem gleichen Problem gestanden. Verein und Spieler schätzten sich nicht mehr. Unter Trainer Christian Titz spielte der vielseitig einsetzbare Offensivspieler keine Rolle, seit Anfang Juli trainierte Arslan bei der Oberliga-Mannschaft mit. Nun ist dieses sportliche Missverständnis beendet.
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Dafür mussten die Blau-Weißen tief in die Tasche greifen. Für seine letzten beiden Vertragsjahre standen Arslan nach Informationen dieser Redaktion insgesamt rund 800.000 Euro (brutto) zu. Das erste Angebot des Klubs wurde abgelehnt, Arslans Berater Benjamin Bertram bezeichnete das Angebot des Klubs gegenüber dem RevierSport als „Frechheit“, da die Magdeburger weniger als die Hälfte der Summe als Abfindungszahlung geboten hatten. In der zweiten Verhandlungsrunde wurde ein Kompromiss gefunden, mit dem beide offensichtlich leben können.
Dem Spieler wird der Abschied aus Magdeburg mit einem dicken sechsstelligen Betrag versüßt, zudem wartet in Essen nach einer enttäuschenden Saison die Chance auf einen sportlichen Neustart. Arslan kommentierte das Ende des intensiven Transferpokers am Sonntagabend in seiner Instagram-Story. „Die schwersten Wege führen zu den schönsten Zielen“, schrieb er.
Arslan, der sowohl als Spielmacher als auch als Flügelspieler und Mittelstürmer eingesetzt werden kann, ist der Wunschspieler von RWE-Trainer Christoph Dabrowski. „Er ist ein hervorragender Spieler und ein guter Typ. Er ist aber aktuell noch nicht hier. Und, klar: Er passt zu Rot-Weiss Essen. Und er hat auch Bock auf RWE“, sagte Dabrowski zum Start der Essener Vorbereitung.
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Die Essener hoffen, dass sich Arslan seiner überragenden Form der Saison 2022/23 nähern kann. Für Dynamo Dresden gelangen ihm in dieser Spielzeit in 39 Pflichtspielen 31 Tore und elf Vorlagen. Mit 25 Toren wurde er Torschützenkönig in der 3. Liga und empfahl sich für einen Wechsel nach Magdeburg. Dort konnte Arslan die Erwartungen nicht erfüllen. Nach neun Zweitliga-Einsätzen (zwei Tore, eine Vorlage) ging es in der Winterpause der letzten Saison auf Leihbasis zurück nach Dresden. Auch an alter Wirkungsstätte fand er nicht zu seiner Form und blieb in 13 Einsätzen ohne Treffer.
Rot-Weiss Essen: Zwei Spieler werden noch gesucht
Arslan zählt zu den drei Spielern, die RWE noch verpflichten wollte. Vor dem Saisonstart am kommenden Samstag gegen Alemannia Aachen (14 Uhr, Magenta Sport) werden somit noch ein Mittelstürmer und ein Flügelspieler gesucht, der auf dem offensiven Flügel oder im System mit Dreierkette auf der Schienenspieler-Position eingesetzt werden kann. Der Nürnberger Manuel Wintzheimer ist ein Kandidat für die Neuner-Position, Sandro Plechaty und Mouad El Fanis bieten sich aktuell für die vakante Kaderstelle auf dem Flügel an. Zeit für Transfers bleibt den Essenern bis zur Schließung des Transferfensters am 30. August. So lange muss RWE zumindest im Fall Arslan nicht mehr warten.