Rot-Weiss Essen: Dabrowski spricht über Arslan – „hat Bock“
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Essen. Rot-Weiss Essen hat die Vorbereitung aufgenommen. Trainer Christoph Dabrowski äußert sich zum Kader und auch zu Wunschspieler Ahmet Arslan.
Trainingsauftakt an der Hafenstraße – 500 bei RWE-Start
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Die Sonne strahlte über der Hafenstraße, die 500 anwesenden Fans suchten sich einen schattigen Platz auf der kleinen Tribüne. Schon vor der ersten Einheit der Saison trieb die drückende Hitze den Profis von Rot-Weiss Essen mitunter Schweißperlen auf die Stirn, als sie am Mittwochnachmittag erstmals nach vier Wochen wieder den Trainingsplatz betraten.
Das Bild passte zur gegenwärtigen Stimmungslage beim Drittligisten: Pünktlich zum Trainingsauftakt hat sich die Stimmung an der Hafenstraße wieder etwas aufgehellt. Hauptverantwortlich dafür: Die Verpflichtungen von Innenverteidiger Michael Schultz (Viktoria Köln) und Flügelflitzer Robbie D’Haese (KV Oostende), die die RWE-Fans nach den Abgängen der Leistungsträger Felix Götze, Marvin Obuz, Vinko Sapina und Cedric Harenbrock wieder auf eine erfolgreiche Saison 2024/25 hoffen lassen.
Rot-Weiss Essen: Nur lockere Pass- und Spielformen im ersten Training
„Ich habe erst einmal den Urlaub in der Sonne genossen nach einer aufreibenden Saison“, sagte RWE-Coach Christoph Dabrowski nach der ersten Einheit, für die erst einmal nur lockere Pass- und Spielformen auf dem Trainingsplan standen. „Ich freue mich auf alle Jungs, die in der vergangenen Saison schon da waren, aber natürlich auch auf die neuen Jungs.“ Viele Gespräche seien im Vorfeld geführt worden, so Dabrowski.
„Jetzt geht es darum, das miteinander zu verbinden. Die Jungs, die schon da waren, sollen unsere Kultur, wie wir jeden Tag miteinander arbeiten wollen, transportieren und die anderen ein bisschen Input von außen reinbringen, sodass wir wieder eine Mannschaft formen.“ Eine homogene Einheit zu schaffen, eine neue Achse zu bilden: Das wird nötig sein nach den schmerzhaften Abgängen. Gerne hätte Dabrowski die vier Leistungsträger behalten, „aber das war halt nicht möglich. Das gehört in der aktuellen Phase bei uns dazu.“
Gehälter wie Zweitligisten oder zahlungskräftigere Liga-Konkurrenten? Können die Rot-Weissen nicht zahlen. Die Neuen, die laut Dabrowski alle einen erfrischenden Eindruck machten, sollen die Abgänge kompensieren: D’Haese deutete bereits sein Tempo und seine Leichtfüßigkeit an, Jimmy Kaparos (FC Schalke 04 U23) ließ sich im Abschlusspiel immer wieder zwischen die Verteidiger fallen und forderte Bälle. Linksverteidiger Ekin Celebi, der aufgrund von langwierigen Verletzungen in seinem ersten RWE-Jahr kein Pflichtspiel absolvierte, feuerte einen Schuss aus der zweiten Reihe auf das Tor von Keeper Jakob Golz, der in Essen bleibt und ein heißer Kandidat auf das Kapitänsamt ist.
Auch aufgrund Golz‘ Verbleib sieht Dabrowski trotz der Abgänge ein Fundament: „Wir haben ja nicht eine komplette Mannschaft auseinandergewürfelt. Klar, haben wir Säulen verloren“, weiß Dabrowski. Aber ein Fundament aus der Vorsaison, das gebe es, erklärt der Coach. Die Namen, die er neben Golz nennt: Torben Müsel, Lucas Brumme und Jose Enrique Rios Alonso. Am Mittwoch noch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte Leonardo Vonic: Der Angreifer drehte krankheitsbedingt nur ein paar lockere Laufrunden mit Ball. Tobias Kraulich soll nach seiner langen Verletzungspause behutsam wieder aufgebaut werden, der Abwehr-Neuzugang von Dynamo Dresden absolvierte nur Teile des Mannschaftstrainings – genauso wie Aaron Manu nach seinem langen Ausfall.
Sowohl Manu als auch Moussa Doumbouya spielen keine Rolle mehr in den sportlichen Planungen, sie dürfen sich einen neuen Verein suchen, aber noch mittrainieren. Zur Vereinssuche freigestellt worden ist Routinier Andreas Wiegel, der Verteidiger stand am Mittwoch nicht auf dem Platz. Dafür waren gleich sechs Youngster aus der U19 dabei: Innenverteidiger Gianluca Swajkowski und Rechtsverteidiger Berkant Gedikli rücken fest zur ersten Mannschaft auf, Ben Berzen, Yasin Pirnal, Yan Marcos Friessner Montas und Nicolai Schulte-Kellinghaus dürfen bei den Profis reinschnuppern und sollen die Trainingsgruppe vergrößern – bis die nächsten Neuzugänge zum Team stoßen.
Die Kaderplanung? Nach sechs Neuzugängen logischerweise noch nicht abgeschlossen. „Da wird definitiv noch was kommen, aber wir lassen uns nicht treiben, weil das auch nicht so einfach ist“, erklärt Dabrowski vor dem ersten Testspiel am Samstag (14 Uhr, Raumerstr.) gegen die Landesliga-Herren der SG Essen-Schönebeck. „Da braucht man noch den ein oder anderen Tag Geduld.“ Spannende Spieler, die das Potenzial haben, sich zu entwickeln, habe man schon dazugeholt.
RWE-Trainer Dabrowski über Arslan „Klar, passt er zu Essen“
Und welche Puzzleteile fehlen dem RWE-Trainer noch? „Offensive Flügel, Neun, Zehn“, antwortet Dabrowski. Einer, der zuletzt ein heißes Thema im Essener Umfeld war, könnte eine der Lücken in der Offensive füllen: Ahmet Arslan. In den Planungen von Trainer Christian Titz spielt der 30-Jährige beim 1. FC Magdeburg, wo er noch bis 2026 unter Vertrag steht, keine Rolle mehr. „Er ist ein hervorragender Spieler, ein guter Typ“, meint Dabrowski. Er sei ja aktuell noch nicht hier, „aber klar passt er zu Essen. Er hat auch Bock, habe ich mir sagen lassen.“
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