Moers. Volleyball-Drittligist Moerser SC freut sich auf das Topduell gegen Delbrück am Samstag. Intern gibt es Misstöne rund um Günter Krivec.
In der 3. Volleyball-Liga hat sich der Moerser SC bereits nach drei Spielen in eine gute Position gesiegt. Samstag um 19.30 Uhr steht im Enni-Sportpark gleich ein Topspiel ins Haus. Spitzenreiter DJK Delbrück, ein ehemaliger Zweitligist wie der MSC, trifft dann auf den gastgebenden Tabellendritten. Beide Teams sind noch ungeschlagen, eine Startserie wird also enden. Dass das Match in den vergangenen Tagen von internen Misstönen begleitet wird, sollte die Mannschaft um Trainer Hendrik Rieskamp nicht weiter tangieren. Auch die beiden Vorstandsrücktritte der vergangenen Woche hatten auf die sportliche Aufgabe, ein 3:0 beim VfL Lintorf in Bad Essen, bekanntlich keine Auswirkungen.
Moerser SC: Nachfolgerin für Finanzvorstand ist gefunden
Wie berichtet, hat im Vierervorstand Ulrike Hübner als Finanzvorstand das Amt Ende September aus beruflichen Gründen zur Verfügung gestellt. Dazu wird der 2. Vorsitzende Simon Krivec aus familiären Gründen zum Jahresende ausscheiden, dem MSC aber als Sponsor mit der Adler-Apotheke erhalten bleiben. Der Vorstand um den im April für vier Jahre neu gewählten Klubchef Guido Lohmann sowie Sportvorstand Lukas Schattenberg bleibt dennoch handlungsfähig. Selbst der Vereinsvorsitzende allein könnte, so sagt es die MSC-Satzung, den Klub führen. Guido Lohmann Ehefrau Monika, die als Rechtsanwältin arbeitet, übernimmt kommissarisch die Geschäfte des Finanzvorstands.
In den vergangenen Tagen tat sich beim Moerser SC eine weitere interne Baustelle auf. Klubgründer Günter Krivec, der ja bekanntlich im Frühjahr nach 39 Jahren seinen Rückzug als Vereinschef vollzogen hat, ist nun auch nicht mehr Trainer der weiblichen U16-Volleyballmannschaft. Günter Krivec äußerte sich gegenüber der Redaktion so: „Am Dienstagmorgen hat mir der Vorstand mitgeteilt, dass ich nicht mehr Trainer einer sehr erfolgreichen Nachwuchsmannschaft bin. Die habe ich viele Jahre betreut, das bedeutet mir auch viel. Der Vorstand hat in diesem Fall nicht das Gespräch mit mir gesucht. Ich akzeptiere nun die Entscheidung so wie sie ist.“
MSC-Chef Guido Lohmann: Arbeiten auf die 2. Bundesliga hin
Dass es auch darum gegangen sein könnte, dass sich Klubgründer Krivec in den vergangenen Wochen wieder mehr ins Tagesgeschäft eingebracht hatte als gewünscht, ist eine Spekulation. Klubchef Guido Lohmann lässt diese Vermutung so stehen, betont aber: „Bisher läuft alles sehr gut. Sportlich konnte der Start kaum besser sein. Dazu spüren wir auch eine gute Rückendeckung, was die Sponsorenschaft anbetrifft. Unser langfristiges Ziel in die 2. Bundesliga. Wir arbeiten natürlich darauf hin, dies auch finanziell gewährleisten zu können.“ Aktuell wollen die Mannen um Coach Rieskamp nach dem geglückten Sprung aus der Regionalliga unter die Top 5 im Zweitliga-Unterhaus kommen.
Die Heimpartie gegen die DJK Delbrück dürfte dafür ein aussagekräftiger Test werden, bei dem auch Ex-WM-Starter Tim Broshog seinen Teil zum Erfolg beitragen soll. Der gebürtige Berliner ist dabei nicht in seiner Stammrolle als bulliger Mittelblocker, sondern eher als Diagonalspieler unterwegs. „Tim trainiert seit Montag nach seinem Krankheitsausfall wieder mit und wird uns helfen“, betont Trainer Hendrik Rieskamp. Einzig Mittelblocker Jan Lenkeit ist derzeit noch nicht spielfähig. Nach seinem Bänderriss im Fußgelenk ist der Routinier aber am Mittwoch wieder vorsichtig ins Training eingestiegen.
Die Gäste aus dem Paderborner Vorort kommen mit weißer Weste nach Moers. Im Team von Trainer Ulrich Kussin stehen einige erfahrene Akteure, darunter auch Zuspieler und Kapitän Johannes Grodde, der für Delbrück schon in der 2. Bundesliga aktiv war.