Moers. Beim MSC Summer Cup des Volleyball-Drittligisten rücken zwei Bundesligisten und auch eine Volleyball-Legende in den Enni-Sportpark an.

Der Summer Cup beim Moerser SC am Samstag und Sonntag im Enni-Sportpark wird auch ein Volleyball-Wochenende des Wiedersehens. Lukas Schattenberg, Kapitän des gastgebenden Drittliga-Aufsteigers, dürfte sich dabei besonders auf Chang Cheng Liu freuen. Die Moerser Volleyball-Legende aus Peking, mit dem MSC Europacupsieger und Deutscher Meister sowie 1984 in Los Angeles Olympiastarter, ist neuer Trainer des Bundesligisten VC Bitterfeld-Wolfen. „Ihm habe ich in meiner Karriere viel zu verdanken“, sagt der 28-jährige Außenangreifer über den einstigen MSC-Coach. Am Samstag um 13 Uhr kommt es zum Duell MSC gegen „Bi-Wo“.

Lukas Schattenberg: Beruflich in den Niederlanden

„Ob Technik, Lösungen, Fehlermanagement und vor allem auch Annahme: Bei Chang Cheng Liu habe ich fast alles gelernt. Auch, dass es manchmal nur über Wiederholungen geht und über die richtige Motivation“, betont Lukas Schattenberg und blickt auf zwei gemeinsame Jahre als Jungspund unter Chang Cheng Liu, der zuletzt acht Saisons die Borkener Zweitliga-Damen gecoacht hat und mittlerweile 60 Jahre alt ist. Die Motivation ist beim ehemaligen Bundesligaspieler Lukas Schattenberg auch nach dem Aufstieg aus der Regionalliga weiter vorhanden. Auch wenn der Moerser beruflich ziemlich gefordert ist. Schattenberg arbeitet als Vertriebsleiter bei der niederländischen Firma Ixon in Beugen, nur wenige Kilometer von der Autobahn 57 entfernt. Und dies seit mehr als vier Jahren.

Vor mehr als zehn Jahren als Cheftrainer beim Moerser SC im Einsatz: Chang Cheng Liu.
Vor mehr als zehn Jahren als Cheftrainer beim Moerser SC im Einsatz: Chang Cheng Liu. © Jürgen A. Sabarz

Das Unternehmen bietet eine IIOT-Plattform - ausführlich: Industrial Internet of Things - für Firmen an. Es geht hierbei um das Vernetzen von Maschinen und Anlagen über das Internet. Offenbar eine arbeitsintensive, aber auch lukrative Tätigkeit. Das Unternehmen hat sich seit 2020 beim Umsatz von 210.000 Euro auf immerhin 3,5 Millionen Euro gesteigert, besitzt aktuell gut hundert Mitarbeiter. Lukas Schattenberg, der wegen seiner belgischen Mutter auch gut Niederländisch spricht, knüpft Kontakte auch im Ausland. Vergangenes Wochenende war er in Österreich, in der nächsten Woche geht es nach Zürich in die Schweiz.

Moerser SC ist auch gegen niederländisches Team von VC Limax Außenseiter

„Einen kleinen Entspannungsurlaub brauche ich vor dem Saisonstart Mitte September auch noch“, betont Schattenberg lächelnd. Die Vorbereitung hat der Linkshänder bisher nahezu komplett mitgemacht: „Ich fühle mich sehr gut, habe aber mit Trainer Hendrik Rieskamp einen Deal, dass ich nicht immer zum Training kommen kann und mir darüber dann auch nicht den Kopf zerbrechen muss.“

Nach zehn Jahren in der Bundesliga kehrt Tim Broshog zum Moerser SC zurück – und dies im neuen Trikot für die Drittliga-Saison.
Nach zehn Jahren in der Bundesliga kehrt Tim Broshog zum Moerser SC zurück – und dies im neuen Trikot für die Drittliga-Saison.

Das Turnier am Wochenende, das neben Ex-Zweitliga-Konkurrent „Bi-Wo“ in den Baden Volleys Karlsruhe einen weiteren Konkurrenten auf Bundesliga-Niveau bereit hält, dürfte ein guter Fingerzeig für das aktuelle Leistungsniveau des MSC-Teams sein. Auch im dritten Turnierspiel am Sonntag gegen Erstligist VC Limax aus Linne nahe Roermond ist das Team von Coach Rieskamp eher Außenseiter.

Moerser SC: Tim Broshog bringt das Team „um 110 Prozent“ nach vorn

„Die Mannschaft entwickelt sich mit den neuen Spielern nach vorn. Unser Ziel sollte es sein, die Fans wieder mitzunehmen, den Stellenwert von Volleyball in Moers zu erhöhen - und vielleicht die Top vier in der Dritten Liga anzupeilen“, zählt Lukas Schattenberg auf. Mit Ex-WM-Starter Tim Broshog hat er einst beim MSC in der Bundesliga zusammen gespielt: „Tim ist physisch perfekt austrainiert, hat eine große Ballsicherheit und eine starke Handlungshöhe. Er wird dem Team zu 110 Prozent helfen.“

Frederik Schmidt ist der neue Zuspieler beim Volleyball-Drittliga-Aufsteiger Moerser SC.
Frederik Schmidt ist der neue Zuspieler beim Volleyball-Drittliga-Aufsteiger Moerser SC.

Auch Frederik Schmidt als Zuspieler und Niklas Pfersdorf als Außenangreifer, der ja auch schon 3. Liga gespielt hat, fügen sich bisher gut ein. „Wir sind im Kader klar besser aufgestellt als vor einem Jahr. Und nur auf Platz acht am Ende hat hier sicher keiner Bock“, versichert Schattenberg.

Baden Volleys Karlsruher mit Kersting und Brentel

Übrigens: Bitterfeld-Wolfen bietet in Lukas Salimi einen ehemaligen MSC-Zuspieler auf, der sich in der 2. Bundesliga beim TuB Bocholt zuletzt nach vorn entwickelt hat. Bei den Baden Volleys aus Karlsruhe laufen in Mittelblocker Maximilian Kersting und Außenangreifer Jannik Brentel ebenfalls zwei ehemalige Moerser auf.

Das ist der Spielplan beim MSC Summer Cup; Samstag, 11 Uhr: Baden Volleys Karlsruhe - VC Limax/Niederlande, 13 Uhr: Moerser SC - VC Bitterfeld-Wolfen, Einlagespiel mit der WVV-Frauenauswahl, 16 Uhr: Limax - Bitterfeld-Wolfen, 18 Uhr: MSC - Karlsruhe; Sonntag, 11 Uhr: Karlsruhe - Bitterfeld-Wolfen, 13 Uhr: MSC - Limax.