Kamp-Lintfort. Bis zu fünf Absteiger gibt es in der neuen Saison in der 2. Handball-Bundesliga. Dafür rüstet sich der TuS Lintfort. Der grobe Spielplan steht.

Am Dienstagabend haben die Handballfrauen des TuS Lintfort die Vorbereitung für die neue Saison aufgenommen. Und dies auch in den neuen Kleidern des Gocher Ausrüsters Select, der nach acht Jahren die Handballtraditionsmarke Hummel an der Eyller Straße ablöst und alle 18 TuS-Teams mit frischem Design versorgen wird. Das Unternehmen ist übrigens seit drei Spielzeiten auch Ballausstatter der Handball-Bundesliga. „Die kommende Spielzeit“, prophezeit Manager Ulrich Klein durchaus skeptisch, „wird für uns die schwierigste seit langem.“ Vier Teams werden aus der 2. Handball-Bundesliga fest absteigen, der Fünftletzte der Endtabelle muss in die Relegation gegen den Rangdritten der 3. Liga.

Handball-Bundesliga von 14 auf zwölf Teams wird reduziert

Grund für den verschärften Abstieg ist die Verknappung der Teams in der Bundesliga von 14 auf zwölf. „In der höchsten Spielklasse wird es ab dem nächsten Jahr Play-offs geben, um den Wettbewerb zu verschärfen. Das hat bei den Bundesligisten zwar keine Mehrheit gefunden, ist aber vom Deutschen Handball-Bund so beschlossen worden und geht in dieser Saison auf Kosten der Zweitligisten“, merkt TuS-Manager Klein kritisch an.

Der sieht die Füchse Berlin, Ex-Bundesligist Frisch Auf Göppingen sowie ESV Regensburg und HC Rödertal als Kandidaten für das Aufstiegsrennen: „Alle restlichen Teams spielen um den Klassenerhalt. Es wird ein Hauen und Stechen geben.“ Ob die Lintforterinnen dafür gut gerüstet sind?

TuS Lintfort sucht Ergänzung zu Spielmacherin Maxime Drent

Der 13er-Kader von Trainerin Bettina Grenz-Klein scheint qualitativ ordentlich bestückt, wirkt aber quantitativ etwas dünn. Vor allem für die Spielmacherposition suchen die Lintforterinnen noch Verstärkung. Die Niederländerin Maxime Drent dürfte zwar in der Mitte gesetzt sein. „Maxime kann allerdings nicht alle Spiele über volle 60 Minuten auf der Platte stehen. Deshalb wäre eine Alternative wünschenswert“, betont Manager Ulrich Klein.

Auch mit 31 Jahren immer noch eine Leistungsträgerin beim TuS Lintfort: Rückraumspielerin Prudence Kinlend
Auch mit 31 Jahren immer noch eine Leistungsträgerin beim TuS Lintfort: Rückraumspielerin Prudence Kinlend © Funke Foto-Services | Rüdiger Bechhaus

Ob sich ein Talent über eine Kooperation mit einem Bundes- oder Drittligisten anbietet? „Wir sondieren derzeit die Möglichkeiten“, so Klein. Immerhin können die Lintforterinnen auf einen eingespielten Kern rund um Torfrau Laura Graef, Spielmacherin Maxime Drent, die durchsetzungsstarke Prudence Kinlend (162 Tore in der vergangenen Saison) als Routinier oder auch die wurfgewaltige Jule Samplonius bauen. In der Rückserie der vergangenen Saison hatte jener Spielerinnenkern ja eine schöne Siegesserie hingelegt. Der TuS schaffte so Platz acht mit acht Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

TuS Lintfort mit zwei U19-Nationalspielerinnen

Die fünf Abgänge sieht Manager Klein übrigens bislang gut kompensiert. Im Tor wird U19-Nationalspielerin Norah Kothen, die bei Bundesligist Borussia Dortmund unter Vertrag steht, wohl Alexandra Humpert (zum VfL Oldenburg) ersetzen. Die niederländische U19-Nationalspielerin Fenna Muilenburg (TV Aldekerk) kommt für Kreisläuferin Jonna Schaube (zum TSV Nord Harrislee).

Die Wurfkraft von Mariel Wulf dürfte den Lintforterinnen im Angriff ein wenig fehlen. „Wir wollten Mariel halten“, versichert Manager Klein mit Blick auf den Wechsel von Wulf zum PSV Recklinghausen: „Sie hat mehr drauf als nur 3. Liga.“

Für Pam Korsten (zum VfL Oldenburg) wurde Rechtsaußen Michelle Breitbarth von Ligakonkurrent FSV Mainz 05 geholt. Dazu steht in Julia Faßbender (A-Junioren St. Tönis) schon seit der vergangenen Rückrunde ein Talent auf der Außenposition im Kader.

Neuer Spielplan: Heimstart am 10. September gegen Mainz 05

Übrigens: Der grobe Spielplan für die neue Saison steht. Los geht es für Lintfort am 10. September um 16 Uhr mit einem Heimspiel gegen Mainz 05. Das erste Auswärtsspiel steigt am 16. September um 18 Uhr beim Aufsteiger HDC Gröbenzell. Am 24. September (16 Uhr) kommen die Kurpfalz Bären in die Eyller Sporthalle. Das Pokalspiel in der ersten DHB-Runde gegen Bundesligist Bayer 04 Leverkusen ist übrigens für Sonntag, 3. September, um 16 Uhr in Lintfort angesetzt worden.