Kamp-Lintfort. Die Handball-Zweitligafrauen des TuS Lintfort müssen künftig ohne zwei Spielerinnen auskommen, die zum Bundesligisten VfL Oldenburg wechseln.
Bei den Handballfrauen des Zweitligisten TuS Lintfort steht im Sommer offenbar erneut ein nicht unerheblicher Personalwechsel ins Haus. Gleich zwei junge und talentierte Spielerinnen werden das Team von Trainerin Bettina Grenz-Klein zur neuen Saison in Richtung Bundesliga verlassen. Torhüter Alexandra Humpert (20) und Rechtsaußen Pam Korsten (19) schließen sich dem VfL Oldenburg an. Beide haben bei den Grün-Weißen, die aktuell auf Platz sieben der obersten Spielklasse gelistet sind, einen Vertrag bis zum Frühjahr 2025 unterschrieben.
„Wir sind natürlich stolz, dass wieder zwei Spielerinnen über uns den Weg in die Bundesliga gefunden haben“, erklärt Ulrich Klein, Sportlicher Leiter beim TuS Lintfort, und sieht den Schritt als positive Werbung für den Verein: „Alex Humpert hat sich durch das gute Torwarttraining deutlich nach vorn entwickelt und zuletzt auch starke Leistungen in den Spielen abgeliefert.“
VfL Oldenburg hält an Pam Korsten trotz Verletzung fest
Pam Korsten war erst im Sommer vom TV Aldekerk zum TuS gewechselt und hatte sich schnell einen Stammplatz auf Rechtsaußen erarbeitet. „Pam hat ihre Chance genutzt, war gleich unsere Haupttorjägerin. Da hat sie ihr Potenzial gezeigt“, hebt Ulrich Klein hervor: „Es wundert uns nicht, dass Pam den Weg in die Bundesliga gefunden hat. Stark finde ich, dass Oldenburg trotz der Verletzung an der Verpflichtung festhält.“
Gerade erst hatte die 19-jährige Niederländerin ihr Probetraining an der Oldenburger Hunte absolviert, alle Modalitäten geklärt, da zog sie sich einen Kreuzbandriss zu. „Im ersten Moment habe ich geglaubt, dass der Wechsel damit hinfällig sei“, so Korsten über die erste Verletzung ihrer Karriere. Doch trotz der schweren Knieblessur schenkten die Oldenburger Verantwortlichen ihr das nötige Vertrauen. „Das hat mich sehr gefreut“, betont Korsten. Fünf Wochen sind seit ihrer Operation vergangen, die 19-Jährige befindet sich auf dem Weg der Besserung. „Es fällt mir allerdings schon schwer, aktuell kein Handball zu spielen. Aber ab der nächsten Woche darf ich das Knie wieder belasten“, erklärt die Niederländerin.
TuS Lintfort: Alexandra Humpert überzeugt in Oldenburg im Probetraining
Mit Korsten ist auch Alexandra Humpert künftig in Oldenburg aktiv. „Es war für mich schon immer ein Traum, in der Bundesliga zu spielen“, sagt die 20-jährige Torhüterin. Dass dieser Traum bereits in der kommenden Spielzeit in Erfüllung geht, damit hatte Alexandra Humpert vor ein paar Wochen noch nicht gerechnet. Doch als OIdenburgs Geschäftsführer Andreas Lampe anrief, ging alles ganz schnell. Nur einen Tag später nahm Humpert am Probetraining vor Ort teil, entschied sich kurz darauf für einen Wechsel nach Niedersachsen. „Das war für mich alles etwas überraschend. Aber der Verein hat mich überzeugt“, sagt die Torhüterin.
Ihrem Vater ist es zu verdanken, dass sich Humpert bereits früh für den Handballsport begeisterte. „Er hat mich von klein auf mit in die Handballhalle mitgenommen“, hebt Humpert hervor, die zunächst noch geturnt hatte, aber schnell ihre Position im Tor fand. Über die Vereine ihrer Heimatstadt Essen, SG Überruhr und SuS Haarzopf, wechselte Humpert 2016 zunächst zu Borussia Dortmund, ehe sie sich zwei Jahre später Bayer 04 Leverkusen anschloss.
Alexandra Humpert als Junioren-Nationalspielerin bei der WM
In Leverkusen reifte sie zur U17-Nationalspielerin, nahm im Sommer 2019 an der Europameisterschaft teil. „Ich bin aufgrund einiger Verletzungen erst kurz vorher in den Kader gerutscht. Und auch wenn ich die klare Nummer zwei war, war die EM eine tolle Erfahrung.“ Seitdem ist sie aus den deutschen Auswahlmannschaften nicht mehr wegzudenken, war Stammtorhüterin bei der U20-WM im Sommer 2022 in Slowenien, wo Deutschland Platz sieben belegte.
Nach zwei Jahren bei Zweitligist TuS Lintfort, bei dem sie sich sportlich weiterentwickelt und zuletzt auch starke Leistungen geliefert hat, beginnt für Alexandra Humpert in Oldenburg nun das nächste Kapitel ihrer Handball-Laufbahn: „Mein persönliches Ziel ist es, mich nicht nur sportlich, sondern auch menschlich und charakterlich weiterzuentwickeln.“ An der Hunte wird die 20-Jährige zum ersten Mal alleine leben, freut sich beim VfL auf die Einflüsse von einem neuen Trainer und Torwarttrainer.