Kamp-Lintfort. Naina Kleins Fußstapfen bei Handball-Zweitligist TuS Lintfort sind für Rückraumwerferin Maxime Drent groß. Die Niederländerin entwickelt sich.

Dass es nun auch nach Niederlagen einen Belohnungsschnaps auf dem Spielfeld der Eyller Sporthalle gibt, ist bei den Handball-Zweitligafrauen des TuS Lintfort neu. Einen Schluck Hochprozentiges hatten sich die Schützlinge von Trainerin Bettina Grenz-Klein am Samstagabend nach der 28:36 (15:20)-Niederlage im DHB-Pokal gegen den starken Bundesligisten Buxtehuder SV allerdings verdient.

„Ziel war es, mit weniger als zehn Toren Differenz zu verlieren“, klärte Trainerin Grenz-Klein hinterher auf, „wir hatten eine schwere Trainingswoche, haben uns im Spiel trotz der Rückstände und eigenen Fehler allerdings nicht runterziehen lassen. Auch deshalb bin insgesamt zufrieden.“

Präzise Gegenstöße des Buxtehuder SV

Ohne die rechte Rückraumspielerin Lisa Kunert (kleine Operation an der Lippe) und die privat verhinderte Kreisläuferin Anika Henschel war der TuS dezimiert. Dazu kam ein laufstarker, in der Abwehr ungemein physischer Bundesligist. Buxtehude bestach vor allem mit präzisen Gegenstöße. „Die haben uns natürlich gekillt“, wie Trainerin Grenz-Klein feststellte.

Die Gäste setzten sich flink ab, führten vor knapp 300 Zuschauern beständig klar, in der Spitze mit 32:20 und 33:21. Die Start-Sechs der TuS-Damen hatte schon nach wenigen Minuten komplett mindestens eine Fahrkarte gelöst.

Trainerin Grenz-Klein wechselte deshalb zügig. Am vertretbaren Fünf-Tore-Rückstand zur Pause hatte vor allem Torfrau Laura Graef großen Anteil. Die 27-Jährige überzeugte mit Paraden und war neben den Rückraumspielerinnen Hannah Haase und Maxime Drent die auffälligste Lintforterin. Alle drei bekamen deshalb auch von Trainerin Grenz-Klein am Ende ein Lob.

Maxime Drent bei TuS Lintfort in Naina Kleins Fußstapfen

Während sich Haase gerade auch in der zweiten Halbzeit immer wieder kraftvoll gegen die Gäste-Abwehr durchzusetzen wusste, überzeugte die Niederländerin Drent aus der Rückraummitte oder von halblinks mit meist klugem Spiel.

„Es hat nicht alles funktioniert, aber insgesamt können wir schon ein wenig stolz sein, gegen einen solch starken Gegner die Niederlage im Rahmen gehalten zu haben“, befand Maxime Drent.

Dynamisch gegen den Bundesligisten Buxtehuder SV: Hannah Haase (rechts) von TuS Lintfort.
Dynamisch gegen den Bundesligisten Buxtehuder SV: Hannah Haase (rechts) von TuS Lintfort. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Die Junioren-Nationalspielerin steht seit März im Lintforter Aufgebot und sieht sich seit Sommer mit der Aufgabe konfrontiert, ein wenig in die Fußstapfen von Torgarantin Naina Klein zu wachsen. Wie schwer das ist, zeigt ein Blick in die Bundesliga-Statistik. Die zu Bayer Leverkusen gewechselte Klein liegt auf Rang drei der Torschützinnenliste der obersten Spielklasse.

Saisonziel mit TuS Lintfort: Platz unter den Top 8

Drent und Klein sind als Rückraumspielerinnen allerdings auch nur schwer zu vergleichen. Die Niederländerin ist eher die Spielgestalterin, hat aber lange nicht Wurfhärte und -präzision ihrer Vorgängerin.

Doch Maxime Drent entwickelt sich nach vorn. „Es war richtig, nach Lintfort zu wechseln. Das Spiel in der 2. Bundesliga ist physisch härter als in der Ehrendivision“, sagt die 22-Jährige, „hier werde ich besser.“ Drent war vor dem Lintfort-Engagement für Erstligist V&L Geleen unterwegs, wohnt im 75 Autominuten von Lintfort entfernten Vorort von Sittard und studiert im nahen Maastricht Bewegungswissenschaften.

Für die noch junge Saison hat sich Maxime Drent einiges vorgenommen: „Viel spielen, besser werden und ein Platz unter den Top 8 der Zweiten Liga schaffen.“

TuS Lintfort: Graef (ab 51. Min. Humpert) – Kinlend (4), Legermann, Lambertz (4), Samplonius (6/4), Haase (4), Gruner (2), Drent (2), Kühn (1), Willing (2), Lucas (1), Heimes (2).