Berlin. Nördlich von Tel Aviv sind zahlreiche Menschen verletzt worden, einer starb. War es eine Terror-Attacke? Nahost-News im Blog.
Diesen Nahost-Newsblog haben wir am 28. Oktober geschlossen. Im neuen Blog halten wir Sie hier mit aktuellen Nachrichten und Hintergründen auf dem Laufenden.
- Vier Israelis bei Kämpfen im Libanon getötet
- Zwei Verletzte in Israel bei Angriffen aus dem Libanon
- Tel Aviv: Lkw fährt in Gruppe von Menschen – Dutzende Verletzte
- Libanon meldet weiteren israelischen Luftangriff im Süden Beiruts
- Mindestens 30 Tote bei Angriff im Norden Gazas
- Israelis demonstrieren für Geisel-Abkommen
Israels Armee hat bei einem Einsatz im Gazastreifen den Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar getötet. Dieser war der maßgebliche Drahtzieher der Massaker vom 7. Oktober 2023. In Israel und auch international nährt die Tötung Sinwars Hoffnungen auf ein Ende des Gaza-Kriegs. Doch die Hisbollah hat bereits angekündigt, reagieren zu wollen. Gegen sie kämpft das israelische Militär im Libanon, Luftangriffe treffen auch immer wieder die Hauptstadt Beirut. Hinzu kommen die Drohungen des Iran mit neuen Raketenschlägen.
Im Nahost-Newsblog halten wir Sie hier mit aktuellen Nachrichten und Hintergründen auf dem Laufenden.
Krieg in Nahost – News vom 27. Oktober: Mutmaßlicher Terror-Angriff bei Tel Aviv – ein Toter, sechs schweben in Lebensgefahr
18.05 Uhr: Bei dem mutmaßlichen Terror-Angriff nördlich von Tel Aviv ist israelischen Medienberichten zufolge mindestens eine Person ums Leben gekommen. 32 Menschen wurden verletzt, sechs schweben derzeit in Lebensgefahr.
Bei dem Vorfall war am Morgen ein Lkw in eine Gruppe Menschen gerast, die an einer Bushaltestelle gewartet hatten. Der Fahrer, ein arabisch-stämmiger Israeli, wurde vor Ort erschossen. Die Hintergründe der Tat sind unklar, die Polizei geht von Terror aus – ermittelt aber in alle Richtungen, wie es hieß.
Zahl der Toten nach israelischem Angriff im Iran gestiegen
16.45 Uhr: Nach dem israelischen Angriff auf Ziele im Iran ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen. Am Sonntag meldeten iranische Medien unter Berufung auf eine Märtyrerorganisation auch übereinstimmend den Tod eines Zivilisten. Er hielt sich demnach zum Zeitpunkt der Attacke in einem Vorort südwestlich der Hauptstadt Teheran auf.
Am Samstag hatte die Armee bereits vier Tote gemeldet. Demnach kamen die Soldaten bei der „Verteidigung des iranischen Luftraums“ ums Leben.
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UN-Generalsekretär: Situation im Norden Gazas schockierend
16.30 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat sich schockiert über die desaströse Situation im Norden des Gazastreifens gezeigt und von Israel Zugang für humanitäre Hilfe gefordert. „Der Generalsekretär ist schockiert über das erschütternde Ausmaß an Tod, Verletzung und Zerstörung im Norden, wo Zivilisten unter Trümmern eingeschlossen sind, Kranke und Verwundete ohne lebensrettende medizinische Versorgung auskommen müssen und Familien Nahrung und Obdach fehlen“, teilten die Vereinten Nationen mit.
Die Not der palästinensischen Zivilisten, die in Nord-Gaza eingeschlossen sind, sei „unerträglich“, hieß es weiter. „Wiederholte Versuche, überlebenswichtige humanitäre Hilfsgüter – Nahrung, Medikamente und Obdach – zu liefern, werden von den israelischen Behörden mit wenigen Ausnahmen weiterhin abgelehnt, wodurch zahllose Leben in Gefahr geraten.“ Zudem gefährde die Verschiebung der letzten Phase der Polio-Impfkampagne das Leben Tausender Kinder.
Angehörige israelischer Hamas-Geiseln unterbrechen Netanjahu-Rede
16 Uhr: In Israel haben Angehörige von Hamas-Geiseln lautstark eine Rede von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu während der Gedenkfeierlichkeiten zum 7. Oktober unterbrochen. Netanjahu stand während der Zeremonie in Jerusalem regungslos am Rednerpult, während die Zuhörer in der Menge schrien und ihn mehr als eine Minute lang unterbrachen, wie am Sonntag in einer Live-Übertragung der Rede anlässlich des Jahrestags des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres nach dem jüdischen Kalender zu sehen war.
„Mein Vater wurde ermordet“, schrie einer der anwesenden Familienangehörigen demnach immer wieder.
Lkw rast in Menschenmenge – Polizei geht von „Terror-Angriff“ aus
15.20 Uhr: Die israelische Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem Lkw, der am Sonntagmorgen in eine Menschenmenge gerast war, um einen Terror-Angriff gehandelt hat. Die Tageszeitung „Haaretz“ zitiert einen Polizeisprecher: „Die Polizei behandelt den Vorfall als einen Terror-Angriff; dabei raste ein Lkw auf eine Menschenmenge zu.“ Man ermittle in alle Richtungen.
Die radikalislamische Hamas veröffentlichte derweil ein Statement, in dem sie den Vorfall als „heldenhafte Rammattacke“ bezeichnete, die nahe eines „Mossad-Hauptquartiers“ verübt wurde. Zwar übernahm die Hamas nicht die Verantwortung für das Geschehene, sprach aber von einer „natürlichen Antwort“ auf die „Verbrechen“, die die zionistische Besatzung an den Palästinensern verübe.
Premierminister Benjamin Netanjahu vermied es bislang, den Vorfall eindeutig als Terror zu bezeichnen. Bei einer Trauerfeier für gefallene israelische Soldaten sprach Netanjahu von einem „Vorfall“, dessen Klärung noch ausstehe.
Israelischer TV-Journalist hilft bei Gebäudesprengung
14.14 Uhr: Ein israelischer Fernsehjournalist hat Soldaten im Süden des Libanons bei der Sprengung eines Gebäudes geholfen und damit Kritik ausgelöst. Der bekannte Journalist des Fernsehsenders N12 hatte Bodensoldaten bei einem Einsatz begleitet. Als ein Gebäude, aus dem auf Israel geschossen worden war, kontrolliert gesprengt werden sollte, gab einer der Soldaten dem TV-Korrespondenten den Zündmechanismus in die Hand. Dieser drückte daraufhin unter Anweisung der Soldaten auf den Auslöser.
In der Ferne war dann zu sehen, wie am Explosionsort Rauch aufstieg. „Ein Haus mit einem Munitionslager, mit einem Ausblick auf Israel, ist in die Luft gegangen - eine Bedrohung weniger für den Staat Israel“, sagte der Journalist vor der Fernsehkamera.
Kollegen des Journalisten in Israel kritisierten dessen Verhalten in sozialen Medien. Einer nannte es „eine Schande für den Beruf des Journalisten“. Ein anderer schrieb: „Seine Aufgabe ist es zu berichten, nicht zu sprengen. Wer kämpfen will, sollte eine Uniform anziehen.“ Der TV-Korrespondent habe auch andere Kollegen in Gefahr gebracht, weil ihre Unabhängigkeit so infrage gestellt werden könnte. Weder die Armee noch der Fernsehsender äußerten sich zunächst zu dem Vorfall.
Verletzte bei weiterem Raketentreffer in Israel
13.13 Uhr: Beim Einschlag einer Rakete der Hisbollah-Miliz in der nordisraelischen Stadt Tamra sind drei Menschen verletzt worden. Sie wurden in ein Krankenhaus gebracht, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom weiter mit.
In Videos aus der überwiegend von Arabern bewohnten Stadt nordöstlich von Haifa waren brennende Gebäude und Autos zu sehen. Nach Angaben der Armee wurde Israel im Laufe des Vormittags mit etwa 75 Geschossen aus dem Libanon angegriffen.
Vier Israelis bei Kämpfen im Libanon getötet
11.23 Uhr: Bei Gefechten mit der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon sind vier weitere israelische Soldaten getötet worden. Es handele sich um Reservisten im Alter von 29 bis 43 Jahren, teilte die Armee mit. Weitere fünf Soldaten seien verwundet und in Krankenhäuser gebracht worden. Auf einer Gedenkseite der Armee für die Gefallenen wurde deren Gesamtzahl seit Beginn des Krieges im Gazastreifen und im Libanon mit 769 angegeben.
Zwei Verletzte in Israel bei Angriffen aus dem Libanon
10.46 Uhr: Bei dem Einschlag einer Drohne der libanesischen Hisbollah-Miliz in eine Fabrik für Flugzeugteile in der nordisraelischen Stadt Bar Lew sind zwei Menschen leicht verletzt worden. Das teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf X mit.
Nach Angaben der Armee ist die Drohne während des Anflugs aus dem Libanon geortet worden, dann aber in das Fabrikgebäude eingeschlagen. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden. Auf Fotos in israelischen Medien waren kleinere Schäden an der Fassade und am Dach des Gebäudes zu erkennen. Auch in anderen Städten Galiläas im Norden Israels gab es erneut Luftalarm wegen Raketen aus dem Libanon. Über mögliche Opfer oder größere Schäden dort wurde zunächst nichts bekannt.
Tel Aviv: Lkw fährt in Gruppe von Menschen – Dutzende Verletzte
10.05 Uhr: Ein Lastwagen ist nördlich von Tel Aviv in eine Gruppe von Menschen gefahren, die an einer Bushaltestelle warteten. Nach Medienberichten wurden rund 40 Menschen verletzt. Es werde der Verdacht geprüft, dass es sich um einen Anschlag handelte, berichtete die Nachrichtenseite ynet. Einige der Menschen hätten schwere Verletzungen erlitten. Die Polizei teilte mit, sie ermittele. In der Vergangenheit war es immer wieder zu Anschlägen von Palästinensern mit Autos oder Lastwagen gekommen.
Libanon meldet weiteren israelischen Luftangriff im Süden Beiruts
2.28 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat am frühen Sonntagmorgen erneut einen Luftangriff auf den Süden Beiruts geflogen. Der Angriff ereignete sich kurz nach Mitternacht, wie die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete. Zuvor hatte die israelische Armee die Bewohner zweier Viertel in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt dazu aufgefordert, die Gebiete zu verlassen, da sich dort Einrichtungen der Hisbollah-Miliz befänden.
Auf der im Online-Dienst X veröffentlichten Evakuierungsaufforderung war eine Karte veröffentlicht, auf der Ziele in Burdsch al-Baradschneh und Hadath markiert waren.
Krieg in Nahost – News vom 26. Oktober: Mindestens 30 Tote bei Angriff im Norden Gazas
22.42 Uhr: Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff sind im nördlichen Gazastreifen nach örtlichen Berichten mindestens 30 Palästinenser getötet worden. Den Beschreibungen zufolge sollen fünf Häuser in einem Wohnviertel der grenznahen Stadt Beit Lahia angegriffen worden sein. Eine unbekannte Zahl von Menschen werde unter den Trümmern vermutet.
Katastrophenschutz und Rettungsdienste könnten wegen der anhaltenden Kampfhandlungen den Schauplatz nicht erreichen, hieß es weiter. Bewohner der umliegenden Häuser würden die Verwundeten in Eselskarren wegbringen oder zu Fuß wegtragen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Israelis demonstrieren für Geisel-Abkommen
20.47 Uhr: Mehrere Hundert Menschen haben im Zentrum von Tel Aviv für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen demonstriert. Die Redner griffen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu scharf an, der ihrer Ansicht nach die indirekten Verhandlungen verschleppe. „Wem willst du jetzt die Schuld geben, nachdem (Hamas-Chef Jihia al-)Sinwar tot ist? Den Geiseln?“, zitierte die „Times of Israel“ den Bruder eines von der Hamas Entführten.
Am Sonntag treffen in Doha Vertreter Israels mit denen der Vermittlerstaaten Katar und USA zusammen. Israel schickt den Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea. Dieser hatte in den Tagen zuvor in Kairo mit dem Geheimdienstchef Ägyptens, eines weiteren Vermittlerstaates, gesprochen. Die indirekten Gespräche drehen sich seit Monaten im Kreis.
Israel startet Vergeltungsangriff auf den Iran
1.30 Uhr: Israel hat seinen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag auf den Iran gestartet. Das israelische Militär teilte am frühen Samstagmorgen mit, man führe „als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes“ auf Israel „derzeit präzise Angriffe auf militärische Ziele im Iran durch“. In der Hauptstadt Teheran waren am frühen Morgen (Ortszeit) laute Explosionen zu hören.
Hier geht‘s zum ausführlichen Bericht über den Vergeltungsangriff Israels auf den Iran
Dabei seien aber keine Atomanlagen oder Ölfelder angegriffen worden, wie ein israelischer Repräsentant dem US-Sender NBC später in der Nacht sagte. Man habe sich vielmehr auf militärische Ziele beschränkt. „Wir greifen Dinge an, die uns in der Vergangenheit hätten bedrohen können oder dies in der Zukunft tun könnten“, zitierte der US-Sender den namentlich nicht genannten Repräsentanten. Konkret wurden offenbar Armee-Baracken und ein Waffen-Depot ins Visier genommen.
Krieg in Nahost – News vom 25. Oktober: Israel greift erneut südlichen Vorort von Beirut an
23 Uhr: Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben erneut einen südlichen Vorort der Hauptstadt Beirut angegriffen. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete, dass der bereits schwer von Angriffen getroffene Vorort Haret Hreik attackiert worden sein. Eine dpa-Reporterin in Beirut berichtete von mindestens drei Luftangriffen. Über den betroffenen Gebieten seien dichte Rauchwolken in den Himmel gestiegen.
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Das israelische Militär hatte rund eine halbe Stunde vorher Evakuierungsaufrufe für einen Teil des Viertels veröffentlicht. Viele der Bewohner aus den als Dahija bekannten Vororten im Süden Beiruts, zu denen auch Haret Hreik gehört, sind wegen der anhaltenden israelischen Angriffe bereits geflohen.
Israel greift Grenzübergang zwischen Libanon und Syrien an
21.22 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff auf einen Grenzübergang zwischen dem Libanon und Syrien sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten drei Menschen getötet worden. Der Grenzübergang Dschusija sei nicht mehr passierbar. Wie das israelische Militär mitteilte, wurde an dem Grenzübergang im Norden der Bekaa-Ebene „terroristische Infrastruktur“ aus der Luft angegriffen. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah nutze den zivilen Grenzübergang, der von syrischen Regierungstruppen kontrolliert werde, um Waffen für den Kampf gegen Israel zu importieren, hieß es in der Mitteilung weiter.
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Bei den Getöteten handelte es sich der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge um Angehörige des syrischen Militärgeheimdiensts. Die syrische Regierung äußerte sich zu dem Vorgang zunächst nicht.
Unicef: 2500 kranke Kinder müssen aus Gaza evakuiert werden
20.03 Uhr: Das UN-Hilfswerk Unicef hat das „tödlich langsame“ Tempo bei der Evakuierung kranker und verletzter Kinder aus dem abgeriegelten Gaza-Streifen kritisiert. Rund 2500 Kinder bräuchten dringend eine medizinische Behandlung außerhalb des umkämpften Gebiets, erklärte Unicef-Sprecher James Elder bei einer Videokonferenz am Freitag. Kinder müssten sterben, weil sie daran gehindert würden, die dringend benötigte medizinische Versorgung zu erhalten.
Seit der Schließung des Grenzübergangs Rafah am 7. Mai aufgrund der dortigen israelischen Bodenoffensive sei die Zahl der evakuierten Kinder auf nur noch 22 pro Monat gesunken, sagte Elder. Insgesamt durften laut dem Sprecher des UN-Kinderhilfswerks seit der Schließung des Grenzübergangs 127 Kinder, viele mit Schädeltraumata, Amputationen, Verbrennungen, Krebs und schwerer Unterernährung, den Gaza-Streifen verlassen. Vom 1. Januar bis zum 7. Mai hätten durchschnittlich 296 kranke und verwundete Kinder pro Monat ausreisen können.
Wieder israelische Soldaten bei Kämpfen im Libanon getötet
16:17 Uhr: Bei Kämpfen im Libanon sind israelischen Armeeangaben zufolge erneut fünf Soldaten getötet worden. Bei den Männern handele es sich um Reservisten im Alter zwischen 28 und 51 Jahren, teilte das Militär mit. Israelische Medien berichteten, ein Geschoss sei in der Nähe der Soldaten eingeschlagen. Bei dem Vorfall, der sich bereits am Donnerstag ereignet hat, wurden laut Armeeangaben auch vier Soldaten schwer verletzt. Am Freitagmorgen sei zudem ein weiterer Reservist im Libanon schwer verletzt worden, hieß es vom Militär weiter.
Berichte: Journalisten bei israelischem Luftschlag im Libanon getötet
12 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Libanons sind dem Gesundheitsministerium in Beirut zufolge drei Journalisten getötet worden. Drei weitere seien verletzt worden. Der Angriff habe ein Wohnquartier der Journalisten in der südlibanesischen Ortschaft Hasbaija getroffen. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Mitteilung zu dem Vorfall. Al-Majadin TV berichtete, unter den Getöteten seien ein Kameramann und ein Übertragungstechniker, die für den proiranischen Nachrichtensender gearbeitet hatten. Auch der Hisbollah-Sender Al-Manar berichtete, einer seiner Kameraleute sei bei dem Angriff ums Leben gekommen.
Iran bereitet sich offenbar auf israelischen Vergeltungsschlag vor
3.06 Uhr: Angesichts eines geplanten israelischen Vergeltungsschlags arbeitet das iranische Militär einem Medienbericht zufolge bereits mehrere mögliche Antwortszenarien aus. Sollten die israelischen Streitkräfte den Iran massiv angreifen und beispielsweise auch die Öl- und Nuklearanlagen des Landes ins Visier nehmen, werde die Reaktion heftig ausfallen, berichtete die US-Zeitung „The New York Times“ unter Berufung auf vier iranische Beamte, darunter zwei Mitglieder der Revolutionsgarden.
In einem solchen Fall könnte der Iran bis zu 1000 ballistische Raketen auf Israel abfeuern, die Angriffe verbündeter Milizen in der Region ausweiten und den Schiffsverkehr im Persischen Golf und der Straße von Hormus stören. Sollte Israel allerdings nur begrenzte Angriffe auf wenige Militäreinrichtungen und Waffenlager fliegen, würde der Iran möglicherweise auf eine Reaktion verzichten.
Anfang Oktober hatten Irans Revolutionsgarden rund 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Die Regierung in Tel Aviv kündigte daraufhin Vergeltung an. Offen ist, wann und wie Israel gegen den Iran zurückschlagen wird.
Berichte über zahlreiche Opfer bei neuem Angriff im Norden Gazas
0.09 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens hat es nach palästinensischen Angaben erneut zahlreiche Opfer gegeben. Bei Bombardements von Häusern im Flüchtlingsviertel Dschabalija gab es dem örtlichen Zivilschutz zufolge viele Tote und Verletzte. Genauere Angaben zu bekommen war schwierig, weil der Zugang zu dem vom Militär abgeriegelten Gebiet extrem eingeschränkt ist.
Ein israelischer Armeesprecher erklärte, ein solcher Vorfall sei dem Militär ersten Nachforschungen zufolge nicht bekannt. Die Opferzahlen, die von Quellen genannt würden, die der Terrororganisation Hamas nahestünden, seien falsch und entsprächen nicht den Informationen des Militärs.
Für die Zivilisten in dem umkämpften Flüchtlingsviertel Dschabalija ist die Lage unterdessen verzweifelt. Wegen Hunger und aus Angst vor Kämpfen mache sich ein Teil der Menschen auf den gefährlichen Weg durch das Kriegsgebiet Richtung Süden, hatten Bewohner zuvor berichtet. Nach Darstellung der israelischen Armee haben in den letzten Tagen schon Tausende Zivilisten Dschabalija nach entsprechenden Aufforderungen verlassen.
Krieg in Nahost – News vom 24. Oktober: Libanon meldet weitere Opfer nach israelischen Angriffen
21.48 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Libanon hat es nach Behördenangaben erneut zahlreiche Opfer gegeben. Bei verschiedenen Angriffen im Nordosten des Landes wurden mindestens zwölf Menschen getötet und 53 verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Unter den Todesopfern waren demnach auch drei Minderjährige.
Bei einem weiteren Angriff auf Madschdel Sun im Süden Landes nahe der israelischen Grenze seien zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Zwei weitere Menschen seien bei einem Angriff auf ein Auto in Kahale, ca. 12 Kilometer östlich der Hauptstadt Beirut, getötet worden. Dabei seien auch zwei weitere Personen verwundet worden.
Fünf israelische Soldaten bei Kämpfen im Libanon getötet
20.17 Uhr: Fünf israelische Soldaten sind nach Militärangaben bei Kämpfen im Süden des Libanons getötet worden. Bei einem Vorfall seien insgesamt vier Reservisten im Alter von 22 bis 42 Jahren getötet worden, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Armee. Sechs weitere Soldaten erlitten dabei schwere Verletzungen und wurden in Krankenhäuser in Israel transportiert. Bei einem weiteren Vorfall sei der 23 Jahre alte Kommandeur einer Hunde-Einheit getötet worden.
Israelische Medien berichteten, die vier Reservisten seien am Mittwoch in ein südlibanesisches Dorf eingedrungen und dabei von Kämpfern der Hisbollah-Miliz überrascht worden. Diese seien aus einem Schacht gekommen und hätten Handgranaten auf die Truppen geworfen. Seit Beginn der Bodenoffensive im Libanon vor mehr als drei Wochen wurden damit Medienberichten zufolge 22 israelische Soldaten getötet.
Israelische Delegation reist Sonntag zu Geisel-Gesprächen nach Katar
18.07 Uhr: Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, reist am Sonntag in den Golfstaat Katar, um Gesprächen über eine Freilassung von Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas zu führen. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, Barnea reise auf Anweisung des Regierungschefs zu einem Treffen mit dem CIA-Chef William Burns sowie Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani nach Doha. Dabei solle es um Möglichkeiten gehen, die Verhandlungen „vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen“ wieder in Gang zu bringen.
Bei den Verhandlungen unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens geht es um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg im Gegenzug für die Geiseln in der Gewalt der Hamas sowie die Freilassung palästinensischer Häftlinge in Israel. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete unterdessen, dass hochrangige Delegationen der Hamas und Ägyptens zu Gesprächen in Kairo zusammen gekommen wären. Dabei sei die aktuelle Lage in Gaza besprochen worden und wie sich aktuelle Hindernisse zu einer Waffenruhe in dem abgeriegelten Küstengebieten überwinden ließen.
Syrische Staatsmedien: Ein Toter bei israelischen Angriffen in Homs
9.44 Uhr: Bei israelischen Luftangriffen in Syrien sind nach Angaben syrischer Staatsmedien am Donnerstag ein Wohngebiet in der Hauptstadt Damaskus sowie eine Militäranlage in Homs getroffen worden. Die israelische Armee habe „einen Angriff vom besetzten syrischen Golan und vom Nordlibanon aus“ auf zwei Orte im Stadtteil Kafr Susa in Damaskus und auf einen Militärstandort in der Nähe von Homs geflogen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf eine Militärquelle.
Bei dem Angriff in Homs wurden demnach ein Soldat getötet und sieben weitere verletzt. Die zentrale Provinz Homs grenzt an den Libanon, wo die israelische Armee gegen Ziele der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz vorgeht. Ob es auch in Damaskus Tote und Verletzte gab, gaben syrische Medien zunächst nicht an. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach allerdings von „menschlichen Verlusten“.
Libanesische Armee meldet drei tote Soldaten bei israelischem Beschuss
7.43 Uhr: Im Süden des Libanon sind laut Angaben der libanesischen Armee drei ihrer Soldaten durch israelischen Beschuss getötet worden. Angehörige der libanesischen Armee seien in der Nähe des Dorfes Jater in der Gegend von Bint Dschbeil im Süden des Landes beschossen worden, „als sie eine Operation zur Evakuierung von Verwundeten vornahmen“, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung des Militärs. Unter den drei Toten sei auch ein Offizier. Bereits am Wochenende waren laut der Armee drei libanesische Soldaten im Süden des Libanon getötet worden.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin äußerte sich am Mittwoch in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Gallant besorgt über Angriffe auf die libanesische Armee. Laut Pentagon-Sprecher Pat Ryder betonte Austin, wie wichtig es sei, „alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“, um die Sicherheit der libanesischen Streitkräfte und der UN-Friedenstruppen Unifil zu gewährleisten. Unifil hat Israel wiederholt vorgeworfen, Blauhelmsoldaten angegriffen zu haben.
Schwere Angriffe auf Libanon – Wohnviertel in Schutt und Asche
6.22 Uhr: Einige Stunden vor Beginn einer internationalen Hilfskonferenz für den Libanon in Paris sind die südlichen Vororte der Hauptstadt Beirut erneut von schweren israelischen Luftangriffen erschüttert worden. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurde dabei mindestens ein Mensch getötet; fünf weitere wurden verletzt, darunter ein Kind.
Kampfflugzeuge griffen in den Abendstunden mindestens zehnmal an, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort schilderte. Der libanesischen Nachrichtenagentur NNA zufolge wurde in der Umgebung von Lailaki eine Wohnhausanlage zerstört. Auch das Gebiet Al-Dschanah nahe dem internationalen Flughafen sei getroffen. Wohngebiete liegen Augenzeugen zufolge in Schutt und Asche. Im Süden des Landes zerstörte Israels Armee laut libanesischen Sicherheitskreisen mehrere Orte fast komplett.
Die Hisbollah-Miliz wiederum beschoss erneut Israel. Etwa 135 Geschosse seien im Verlauf des Tages auf den Norden Israels abgefeuert worden, teilte die Armee am Abend mit. Auch in Tel Aviv gab es wieder Luftalarm. Vier Geschosse seien registriert worden. Einige seien abgefangen, andere in offenem Gelände eingeschlagen. In der Küstenstadt Naharija gab es laut Rettungsdienst einen Verletzten durch Raketentrümmer.
Guterres spricht von israelischer Belagerung im Norden Gazas
5 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres beklagte am Abend auf der Plattform X, den Menschen, „die unter der andauernden israelischen Belagerung im nördlichen Gazastreifen leiden“, gingen rapide die Mittel zum Überleben aus. „Die Zivilbevölkerung muss geschützt werden und muss humanitäre Hilfe erhalten können. Das gebietet das humanitäre Völkerrecht“, schrieb Guterres. Im Falle von Menschenrechtsverletzungen im nördlichen Gaza legte ein ranghoher ehemaliger israelischer Sicherheitsberater den dort eingesetzten Soldaten Befehlsverweigerung nahe. Eran Etzion warnte in einem BBC-Interview, das israelische Militär begehe im nördlichen Gazastreifen möglicherweise Kriegsverbrechen.
People suffering under the ongoing Israeli siege in North Gaza are rapidly exhausting all available means for their survival.
— António Guterres (@antonioguterres) 23. Oktober 2024
Civilians must be protected & must be able to receive humanitarian assistance.
That's what international humanitarian law requires.
Derweil kam es zwischen der israelischen Armee und dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira erneut zu einem Schlagabtausch über die Berichterstattung über den Gaza-Krieg. Die Armee teilte mit, sie habe in dem Küstenstreifen Unterlagen gefunden, denen zufolge sechs Journalisten des Senders zugleich Mitglieder der Hamas oder des Islamischen Dschihad seien. Al-Dschasira wies die Anschuldigungen zurück. Es seien „fabrizierte Anschuldigungen“ und ein Versuch, die in Gaza verbliebenen Journalisten zum Schweigen zu bringen. Israel wolle das Kriegsgeschehen vor der Weltöffentlichkeit verbergen, hieß es.
Deutschland weitet Rüstungsexporte an Israel deutlich aus
4.32 Uhr: Die Bundesregierung weitet ihre Genehmigungen für Rüstungslieferung an Israel stärker aus als bisher bekannt. Alleine seit August wurden nach Angaben des Auswärtigen Amts Ausfuhren von Rüstungsgütern im Wert von 94,05 Millionen Euro an das Land erlaubt, das mit der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon im Krieg ist. Das ist mehr als doppelt so viel wie die 45,74 Millionen Euro, die das Wirtschaftsministerium noch vergangene Woche dem Wirtschaftsausschuss des Bundestags für das gesamte Jahr bis zum 13. Oktober gemeldet hat. Die neue Zahl geht aus einer Antwort des Auswärtigen Amts auf eine Anfrage der BSW-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Um die Waffenlieferungen nach Israel gibt es seit Monaten Streit. Im vergangenen Jahr hatte die Ampel-Regierung noch Rüstungslieferungen für 326,5 Millionen Euro an Israel genehmigt, darunter Kriegswaffen für 20,1 Millionen. Der größte Teil der Exporterlaubnisse ging auf die Zeit nach dem Terrorangriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober zurück. In den ersten Monaten dieses Jahres wurden die Exportgenehmigungen dann aber drastisch zurückgefahren.
Netanjahu: Hisbollah hat „Invasion“ Israels per Tunnelsystem geplant
2.15 Uhr: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die libanesische Hisbollah-Miliz beschuldigt, einen Angriff auf Israel nach dem Vorbild des Hamas-Großangriffs vom 7. Oktober geplant zu haben. „Sie haben eine Invasion geplant“, sagte Netanjahu am Mittwoch den französischen Sendern Cnews und Europe 1. Israel habe etwa 100 Meter hinter der libanesischen Grenze ein Tunnelsystem entdeckt, über das die Hisbollah mit „Geländewagen, Motorrädern und Raketen“ habe angreifen wollen.
Die Dimensionen des geplanten Angriffs seien „größer als die des 7. Oktober“ gewesen, fügte er hinzu. Mitte Oktober hatte der israelische Regierungschef der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ gesagt, die israelische Armee habe in Hisbollah-Verstecken im Südlibanon eine große Menge „modernster russischen Waffen“ gefunden.
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Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon deutlich verstärkt und zudem vor rund drei Wochen auch Bodeneinsätze gegen Hisbollah-Stellungen im Südlibanon begonnen. Seit dem 23. September wurden laut einer auf offiziellen libanesischen Angaben beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP mehr als 1500 Menschen im Libanon getötet.
TV-Reporter von Al-Dschasira zugleich Hamas-Mitglieder?
1.41 Uhr: Zwischen der israelischen Armee und dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira ist es erneut zu einem Schlagabtausch über die Berichterstattung über den Gaza-Krieg gekommen. Die Armee teilte mit, sie habe in dem Küstenstreifen Unterlagen gefunden, denen zufolge sechs Journalisten des Senders zugleich Mitglieder der islamistischen Hamas oder des Islamischen Dschihad seien.
Al-Dschasira wies die Anschuldigungen zurück. Es seien „fabrizierte Anschuldigungen“ und ein Versuch, die verbliebenen Journalisten im Gazastreifen zum Schweigen zu bringen. Israel wolle das Geschehen des Krieges vor der Weltöffentlichkeit verbergen. Die israelische Regierung wirft Al-Dschasira Voreingenommenheit vor und hat die Büros des Senders in Israel und im Westjordanland geschlossen.
Hisbollah bestätigt Tod von möglichem Nasrallah-Nachfolger
1.16 Uhr: Die libanesische Hisbollah-Miliz hat die Tötung des mutmaßlichen Nachfolgers von Anführer Hassan Nasrallah bestätigt. Haschem Safieddin sei bei einem „aggressiven, kriminellen“ Angriff Israels getötet worden, teilte die Organisation mit. Mit Safieddin sei „ein großartiger Anführer“ gestorben. Er habe die meiste Zeit seines Lebens der Hisbollah und dem Widerstand gegen Israel gewidmet. Den Exekutivrat der Hisbollah habe er als dessen Vorsitzender „verantwortungsvoll und kompetent“ geleitet.
Israel Militär bestätigte zuvor, dass Safieddin vor rund drei Wochen bei einem Angriff auf das Hauptquartier des Hisbollah-Geheimdienstes nahe Beirut getötet wurde. Als Chef des Exekutivrats gehörte er schon lange zu einer der wichtigsten Figuren innerhalb der Hisbollah-Führung.
Ein Verletzter in Israel durch Raketenangriff aus dem Libanon
0.04 Uhr: In der nordisraelischen Küstenstadt Naharija ist ein Mann durch Raketentrümmer am Kopf verletzt und bewusstlos in ein Krankenhaus gebracht worden. Das teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf der Plattform X mit. Er sei am Strand gewesen, als dort Trümmer vom Himmel stürzten, hieß es weiter. Nach Angaben der israelischen Armee wurde der Norden Israels bis zum Nachmittag von der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon mit mindestens 110 Raketen angegriffen. Die meisten der Geschosse seien abgefangen worden, andere in unbebautem Gelände niedergegangen.
Krieg in Nahost – News vom 23. Oktober: Baerbock verteidigt deutsche Waffenlieferungen an Israel
21.34 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat deutsche Waffenlieferungen an Israel verteidigt. Deutschland habe deutlich gemacht, Israel bei seinem Recht auf Selbstverteidigung zu unterstützen – „auch mit Waffen“, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Besuch in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Jede Waffenlieferung sei an das humanitäre Völkerrecht gebunden. Es sei ebenso die deutsche Verantwortung, für das humanitäre Völkerrecht und für humanitäre Hilfe einzustehen. „Dafür trägt die israelische Regierung eine Verantwortung, dass dieses humanitäre Völkerrecht befolgt wird“, so Baerbock.
Israelisches Militär greift libanesische Küstenstadt Tyrus an
11.08 Uhr: Das israelische Militär hat nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA die Küstenstadt Tyrus angegriffen. Auf Live-Bildern im arabischen Fernsehen war zu sehen, wie dichte Rauchwolken aus Gebäuden in der Innenstadt aufstiegen.
Zuvor hatte das israelische Militär Evakuierungsaufrufe an die Bewohner in Tyrus gerichtet. Auf einer Karte markierte die Armee große Teil der östlichen Innenstadt des Küstenorts als Ziele anschließender Angriffe. Sie forderte die Bewohner auf, sich nördlich des Awali-Flusses in Sicherheit zu bringen. Das Gebiet liegt etwa 40 Kilometer von Tyrus entfernt.
Unter den noch verbliebenen Bewohnern brach Augenzeugen zufolge Panik aus. Einige flüchteten an den Strand. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Zivilschutz versuche, den Verkehr zu regeln. Im Libanon gibt es für die Bevölkerung keine Schutzräume im Fall von Luftangriffen.
Baerbock in Beirut – Warnung vor „Destabilisierung“ des Libanon
10.10 Uhr: Vor dem Hintergrund einer drohenden weiteren Eskalation des Nahost-Konflikts ist Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in den Libanon gereist. Bei ihrer Ankunft in Beirut am Mittwoch warnte Baerbock nach Angaben des Auswärtigen Amtes vor einer „völligen Destabilisierung“ des Landes. Es gelte stattdessen, „gemeinsam mit unseren Partnern in den USA, Europa und der arabischen Welt eine tragfähige diplomatische Lösung zu erarbeiten, die die berechtigten Sicherheitsinteressen Israels und ebenso des Libanon wahrt“.
Baerbock mahnte am Mittwoch, der Libanon stehe „am Rande des Kollaps“. Die Außenministerin nannte es „unerträglich“, wie „verantwortungslos sich Terroristen hinter Zivilistinnen und Zivilisten verstecken und von dort weiterhin Raketen auf Israel abfeuern“. Gleichzeitig forderte sie Israel auf, „das Leben unschuldiger Zivilistinnen und Zivilisten“ zu schützen.
Baerbock argumentierte, der Schlüssel zum Frieden liege in der vollen Umsetzung der UN-Resolution 1701. Diese fordert die Einstellung der Feindseligkeiten und den Rückzug der israelischen Truppen aus dem südlichen Libanon.
Lufthansa verlängert Flugstopp nach Beirut bis Ende Februar 2025
10.07 Uhr: Angesichts der anhaltenden Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz hat die Lufthansa ihren Flugstopp nach Beirut und Teheran erneut verlängert. Flüge in die libanesische Hauptstadt werden bis Ende Februar kommenden Jahres ausgesetzt, wie die Airline am Mittwoch mitteilte. Flüge nach Teheran im Iran werden demnach bis Ende Januar 2025 gestrichen.
Bereits zuvor galt der Flugstopp nach Beirut bis Ende November, in die iranische Hauptstadt bis 31. Oktober. Erst am Montag hatte die Lufthansa Gruppe, zu der auch Austrian Airlines, Brussels Airlines, Lufthansa Cargo und Swiss gehören, bis 10. November alle Flüge in die israelische Mittelmeermetropole Tel Aviv abgesagt.
Krieg in Nahost – News vom 22. Oktober: Israel tötet potenziellen Nasrallah-Nachfolger Safieddin
22.12 Uhr: Israel hat die Tötung des potenziellen Nasrallah-Nachfolgers Haschem Safieddin in Beirut bestätigt. „Es kann nun bestätigt werden, dass bei einem Angriff vor etwa drei Wochen Haschem Safieddin, der Chef des Exekutivrats der Hisbollah, und Ali Hussein Hasima, der Chef des Nachrichtendienstes der Hisbollah, zusammen mit anderen Hisbollah-Kommandeuren getötet wurden“, erklärte die israelische Armee am Dienstagabend. Safieddin war als möglicher Nachfolger des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gehandelt worden.
Israel hat seine Angriffe auf die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon in den vergangenen Wochen massiv ausgeweitet und nimmt bisher vor allem Ziele in deren Hochburgen im Südlibanon sowie in südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut ins Visier. Dabei wurden Ende September Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und andere hochrangige Kommandeure der Schiitenmiliz getötet.
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Weitere israelische Luftangriffe eine Woche nach dem Tod Nasrallahs galten Medienberichten zufolge dessen voraussichtlichem Nachfolger Safieddin. Die israelische Armee bestätigte diese Berichte jedoch nicht. Ein hochrangiger Hisbollah-Vertreter sagte am Tag nach den mutmaßlichen Angriffen auf Safieddin, dass die Verbindung zu ihm seit dem 4. Oktober „verloren“ gegangen sei.
Blinken: Tötung Sinwars bietet Israel günstige Gelegenheit für Waffenruhe-Deal
19.00 Uhr: Die Tötung von Hamas-Chef Jahja Sinwar bietet Israel nach den Worten von US-Außenminister Antony Blinken eine günstige Gelegenheit, um auf ein Abkommen zur Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen hinzuwirken. Blinken habe bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu die Notwendigkeit unterstrichen, diese „Chance“ zu nutzen, sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller in Jerusalem.
Demnach sagte Blinken, dass der Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf eine Weise beendet werden müsse, „die Israelis und Palästinensern gleichermaßen dauerhafte Sicherheit bietet“.
Blinken habe in dem Gespräch zudem betont, dass Israel zusätzliche Maßnahmen ergreifen müsse, um die Lieferung der humanitären Hilfe in den Gazastreifen zu verstärken und aufrechtzuerhalten, sagte Miller. Israel solle zudem „sicherstellen, dass die Hilfe die Zivilbevölkerung im gesamten Gazastreifen erreicht“.
Über 60 Tote in 24 Stunden nach israelischen Angriffen im Libanon
18.00 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben am Montag 63 Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte am Abend mit, dass 234 Menschen bei Angriffen in verschiedenen Gebieten im Libanon verletzt wurden. Das Gesundheitsministerium teilt die Gesamtzahl der Opfer für gewöhnlich erst am Abend des darauffolgenden Tags mit. Insgesamt wurden den Angaben zufolge seit Ausbruch der Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und der proiranischen Hisbollah im Libanon 2.546 Menschen getötet und 11.862 weitere verletzt.
London: Keine riskanten Waffenexporte nach Israel mehr
16.20 Uhr: Großbritannien liefert nach Angaben der Regierung kein Gerät mehr nach Israel, das beim Begehen mutmaßlicher Kriegsverbrechen genutzt werden könnte. Das sagte die Staatssekretärin im Außenministerium, Anneliese Dodds, im Unterhaus in London.Nach Aussetzung der Erlaubnis für bestimmte Waffenexporte gebe es „keine bestehenden Exportlizenzen für Gegenstände nach Israel, von denen wir annehmen, dass sie zur Begehung oder Ermöglichung einer schweren Verletzung des internationalen humanitären Völkerrechts verwendet werden könnten“, sagte Dodds.
Die einzige Ausnahme seien Teile für F-35-Kampfflugzeuge. Der britische Außenminister David Lammy hatte das zuvor mit einem Programm gerechtfertigt, in dessen Rahmen 20 Staaten, darunter Israel, von Großbritannien mit Teilen beliefert werden. Die Verpflichtungen daraus müssten erfüllt werden, ansonsten seien globale Lieferketten gefährdet, so Lammy.
Die britische Regierung hatte Anfang September angekündigt, 30 von 350 genehmigungspflichtigen Exportgütern nicht mehr nach Israel zu liefern. Darunter Teile, die für Militärflugzeuge, Helikopter und Drohnen verwendet werden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die Entscheidung als schändlich bezeichnet und gewarnt, sie werde die islamistische Hamas ermutigen.
Libanon: Schwere Schäden an Universitätsklinik nach Angriff
13.40 Uhr: Nach einem israelischen Luftangriff berichten die Betreiber der Universitätsklinik von Beirut von zahlreichen Opfern und Schäden. „Es gibt schweren Sachschaden“, sagte Dschihad Saada, Direktor der Universitätsklinik Rafik Hariri. Glasfassaden, Wände und Solarpanels seien beschädigt worden.
Bei dem Angriff in Nähe der Klinik wurden dem Gesundheitsministerium zufolge mindestens 18 Menschen getötet und 60 weitere verletzt. Unter den Verletzten waren demnach auch vier Minderjährige. Israels Armee habe in Nähe der Klinik südlich von Beirut angegriffen - trotz der Markierungen auf dem Dach, die vor solchen Angriffen schützen sollen.
„Der Betrieb im Krankenhaus läuft trotz der Schäden weiter“, sagte Saada. „Wir werden weiterarbeiten, wir werden nicht aufhören.“ Auch eine Evakuierung sei nicht geplant. Die Klinik sei in der Gegend das letzte noch arbeitende Krankenhaus nach zahlreichen israelischen Angriffen in den Vororten südlich von Beirut.
Die Universitätsklinik Rafik Hariri außerhalb von Beirut ist das größte öffentliche Krankenhaus im Libanon und entscheidend bei der Versorgung von Opfern im laufenden Krieg.
Umfrage: Deutsche gegen Waffenlieferungen an Israel
1.33 Uhr: Die Deutschen sind mehrheitlich dagegen, weiter Waffen an Israel zu liefern. Wie eine am Dienstag veröffentlichte Forsa-Umfrage für das Magazin „stern“ ergab, lehnen 60 Prozent Rüstungsexporte nach Israel ab. 31 Prozent finden sie richtig. Neun Prozent äußern keine Meinung.
Der Umfrage zufolge ist die Ablehnung von Waffenlieferungen an Israel bei den Anhängern der Grünen mit 50 Prozent am geringsten, 39 Prozent finden sie richtig. Bei den Wählern der beiden anderen Regierungsparteien überwiegt die Ablehnung (SPD 60 Prozent, FDP 52 Prozent). Bei den Anhängern der Union sind 56 Prozent gegen Rüstungsexporte nach Israel. Bei den Anhängern der AfD sind es 75 Prozent und bei den Wählern des Bündnisses Sahra Wagenknecht 85 Prozent.
Besonders groß ist Ablehnung von Waffenlieferungen der Erhebung zufolge generell in Ostdeutschland: 75 Prozent sind demnach dagegen und nur 16 Prozent dafür.
Für die repräsentative Erhebung befragte Forsa am 17. und 18. Oktober telefonisch 1007 Teilnehmer. Die mögliche Fehlerquote liegt bei plus/minus drei Prozentpunkten.
Vorerst kein Nachfolger für Sinwar
1.01 Uhr: Nach dem Tod von Hamas-Chef Yahya Sinwar ist ein Frieden in weite Ferne gerückt. Sinwars Nachfolge bleibt offen, und bei den Gesprächen über eine Feuerpause und eine Freilassung der israelischen Geiseln herrscht Stillstand. „Ich kann heute nicht hier sitzen und Ihnen sagen, dass die Verhandlungen in Doha oder Kairo oder sonst wo wieder aufgenommen werden“, räumte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, ein.
Der US-Gesandte Amos Hochstein befinde sich in Beirut. Er solle „ausloten, was im Hinblick auf die Suche nach einem sinnvollen Waffenstillstand im Bereich des Möglichen liegt.“ US-Außenminister Antony Blinken ist zu einer Reise nach Israel und in den Nahen Osten aufgebrochen. Er soll die ins Stocken geratenen Verhandlungen vorantreiben.
Unterdessen berichtet die Nachrichtenagentur AFP, dass die Hamas vorerst keinen Nachfolger für ihren getöteten Chefs benennen will. Der Ansatz der Hamas-Führung sei es, „bis zu den nächsten Wahlen im März keinen Nachfolger“ für Sinwar zu ernennen, erfuhr AFP aus Hamas-Kreisen. Ein fünfköpfiges Gremium, dessen Mitglieder sich derzeit in Katar befänden, soll die Gruppierung anfühen..
Sinwar war bei einem israelischen Militäreinsatz getötet worden. Der 61-Jährige galt als Drahtzieher des Großangriffs auf Israel, der den Gaza-Krieg ausgelöst hatte.
Angriff auf Hisbollah-Bunker mit „Millionen Dollar Bargeld und Gold“
0.19 Uhr: Bei Angriffen auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben einen Bunker getroffen, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden. „Eines unserer Hauptziele der vergangenen Nacht war ein unterirdischer Tresor mit Millionen von Dollar in Bargeld und Gold“, sagte am Montag der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Das Geld sei „zur Finanzierung der Angriffe der Hisbollah auf Israel“ genutzt worden.
Die israelische Armee hatte seit der Nacht zu Montag verstärkt das Finanzsystem der Hisbollah-Milz ins Visier genommen und dazu gehörende Büros aus der Luft angegriffen. Innerhalb von 24 Stunden wurden Armeeangaben zufolge rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. Laut Armeechef Herzi Halevi wurden 30 Ziele von Al-Kard Al-Hassan getroffen, einer Finanzfirma, die mit der Hisbollah in Verbindung steht.
Krieg in Nahost – News vom 21. Oktober – UN-Palästinenserhilfswerk: Israel behindert Hilfslieferungen
15.52 Uhr: Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), wirft Israel die Behinderung humanitärer Hilfe im Norden des Gazastreifens vor. „Die israelischen Behörden verweigern weiterhin humanitären Missionen den Zugang zum Norden mit lebenswichtigen Hilfsgütern wie Medikamenten und Nahrungsmitteln“, schrieb Lazzarini auf der Plattform X.
Verletzte könnten nicht versorgt werden, weil die Krankenhäuser nach Angriffen keinen Strom mehr hätten, schrieb er weiter. Notunterkünfte für geflüchtete Palästinenser seien so überfüllt, dass einige Menschen auf den Toiletten unterkommen müssten.
Lazzarini forderte Zugang für Hilfsorganisationen zum Norden des Gazastreifens, einschließlich UNRWA. Die Verweigerung humanitärer Hilfe sei ein Zeichen dafür, wie schwach die moralischen Maßstäbe sind, schrieb er und forderte eine Feuerpause als Anfang für ein Ende „dieses endlosen Alptraums“.
Die Beziehungen zwischen UNRWA und Israel sind angespannt: Israel wirft dem Palästinenserhilfswerk im Gazastreifen vor, von der islamistischen Terrororganisation Hamas unterwandert zu sein.
#Gaza: the Israeli Authorities continue to deny humanitarian missions to reach the north with critical supplies including medicine and food for people under siege.
— Philippe Lazzarini (@UNLazzarini) October 21, 2024
Hospitals have been hit and are left without power while injured people are left without care.@UNRWA remaining…
Bundesregierung fordert von Israel mehr Hilfe für Gazastreifen – und Aufklärung von Angriffen auf UN
14.52 Uhr: Die Bundesregierung verlangt von Israel angesichts der weiterhin dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen erneut mehr Hilfslieferungen in das umkämpfte Gebiet. Berichte über eine hohe Anzahl von getöteten Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, sowie eine weitreichende Abriegelung insbesondere des nördlichen Gazastreifens von Hilfsgütern seien sehr besorgniserregend, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. Die Sprecherin nannte besonders die Lage im Norden des Gazastreifens verzweifelt.
Die Bundesregierung rufe Israel und alle Konfliktparteien dazu auf, ihren Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht nachzukommen, betonte die Sprecherin. Es müsse nun endlich in einem ganz anderen Ausmaß als bisher humanitäre Hilfe zu den notleidenden Menschen besonders in den nördlichen Teil des Gazastreifens gelangen.
Die Sprecherin kritisierte zudem die Zerstörung eines Beobachtungsturms und eines Begrenzungszaunes einer Stellung der UN-Friedenstruppen im Libanon durch Israel. Man habe das israelische Vorgehen mit größter Besorgnis zur Kenntnis genommen. Die Sicherheit eines vom UN-Sicherheitsrat mandatierten Einsatzes und dessen Personals dürfe nicht gefährdet werden. „Wir erwarten von der israelischen Seite, dass jeder einzelne Vorfall aufgeklärt wird“, forderte die Sprecherin.
Israels Sicherheitskräfte heben Spionage-Ring der Mullahs aus
14.30 Uhr: Die israelischen Sicherheitsbehörden haben nach Polizeiangaben ein Spionagenetzwerk jüdischer Israelis für den Iran aufgedeckt. Es handele sich um sieben Personen aus Haifa und Umgebung, die zwei Jahre lang sensible Informationen gesammelt hätten, etwa über Militärbasen und die Energie-Infrastruktur des Landes, teilte die Polizei gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.
Dafür hätten sie Hunderttausende Dollar bekommen, häufig in Kryptowährung, hieß es weiter. Sie hätten auch Informationen über israelische Persönlichkeiten gesammelt. Zuletzt hatte es mehrere Fälle von Spionage in Israel für den Iran gegeben. Diese Affäre wurde von Medien jedoch als besonders schwerwiegend eingestuft.
Die Tatverdächtigen seien von iranischen Agenten für „unterschiedliche sicherheitsrelevante Aufgaben“ angeworben worden, hieß es in der Mitteilung. Unter ihnen seien auch zwei Minderjährige. Die Mitglieder des Netzwerks seien sich bewusst gewesen, dass die von ihnen gelieferten Informationen die nationale Sicherheit gefährdeten und dem Feind bei Raketenangriffen auf Israel helfen könnten.
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Libanons Regierung: Seit Wochen kein Kontakt zur Hisbollah
13.17 Uhr: Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati hat nach eigener Aussage seit Wochen keinen Kontakt mehr zu Vertretern der Hisbollah-Miliz. „Es gab seit Mitte vergangenen Monats keine Kommunikation mit der Hisbollah“, sagte Mikati dem Nachrichtensender Al-Arabija. Er ließ offen, wie häufig und auf welchem Weg er zuvor mit Mitgliedern der schiitischen Organisation kommunizierte.
Mikatis Aussage ist ein Hinweis darauf, dass die Hisbollah-Führung sich seit Ausweitung der israelischen Angriffe vor mehreren Wochen nur noch verdeckt bewegt und Kontakte nach außen einschränkt. Nach der Tötung ihres Anführers Hassan Nasrallah sowie ranghoher Kommandeure dürften die noch verbleibenden Führungsmitglieder ihre Aufenthaltsorte häufig wechseln. Sichere Kommunikation scheint für sie inzwischen – wenn überhaupt – bei persönlichen Treffen möglich.
Weiter keine Lufthansa-Flüge nach Tel Aviv
12.51 Uhr: Angesichts der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten hat die Lufthansa erneut ihren Flugplan angepasst. Wie die Fluggesellschaft in Frankfurt am Main am Montag mitteilte, wird der Flugstopp nach Tel Aviv in Israel bis einschließlich 10. November verlängert. Die Flüge dorthin waren zuvor bis Ende Oktober gestrichen worden. Die zur Lufthansa Gruppe gehörende Airline Eurowings fliegt Tel Aviv demnach bis 30. November nicht an.
Für die weiteren Fluggesellschaften der Gruppe, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Lufthansa Cargo und Swiss, gilt der Flugstopp nach Tel Aviv ebenfalls bis 10. November. Die Lufthansa wird fliegt zudem die iranische Hauptstadt Teheran bis einschließlich 31. Oktober nicht an, Flüge von und nach Beirut im Libanon sind bis 30. November ausgesetzt.
Israels Armee entschuldigt sich für Tod dreier libanesischer Soldaten
12.15 Uhr: Die israelische Armee hat sich für den Tod dreier libanesischer Soldaten bei einem Angriff im Libanon entschuldigt. Es sei am Sonntag ein Lastwagen in einer Gegend angegriffen worden, in der zuvor ein Lastwagen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah attackiert worden sei. Der Hisbollah-Lastwagen habe Raketen transportiert.
Der zweite Angriff sei in einer Kampfzone erfolgt, hieß es weiter. Später sei deutlich geworden, dass es sich um einen Lastwagen der libanesischen Armee gehandelt habe und drei Soldaten getötet worden seien. „Die Ankunft eines Lastwagens der libanesischen Armee war der israelischen Armee nicht bekannt“, hieß es in der Mitteilung. „Die israelische Armee geht nicht gegen die libanesische Armee vor und entschuldigt sich für diese ungewollten Umstände.“
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Anwohner berichten von schweren Schäden nach israelischen Luftangriffen in Beirut
10.36 Uhr: Nach israelischen Luftangriffen in Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut berichten Anwohner von schwerer Zerstörung. „Man sieht nichts außer Schäden“, sagte ein Anwohner namens Ali der Deutschen Presse-Agentur. Ein angegriffenes Gebäude der Al-Kard al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah, sei komplett zerstört und benachbarte Gebäude seien beschädigt, sagte er weiter. Die Hisbollah-Miliz sperrte das Viertel nach den Angriffen ab und ließ nur Anwohner das Gebiet betreten.
Hisbollah schießt Raketen auf Israel
10.25 Uhr: Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut eine Salve von Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee flogen rund 25 Geschosse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet. Einige davon habe die Raketenabwehr abgefangen, andere seien einschlagen. Es gab zunächst keine Berichte über Schäden oder Verletzte.
US-Außenminister Antony Blinken reist in den Nahen Osten
9.47 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken reist nach Angaben von Vizepräsidentin Kamala Harris in den kommenden Tagen in den Nahen Osten. „Wir brauchen ein Ende des Krieges. Wir werden nächste Woche Tony Blinken, den Außenminister, zu einem Treffen mit den Parteien entsenden“, sagte Harris am Sonntag in einem TV-Interview. Medien zufolge wird Blinken am Dienstag in Israel erwartet.
„Die Zahl der unschuldigen Palästinenser, die im Gazastreifen getötet wurden, ist wirklich unerhört, und wir müssen da ehrlich sein“, fügte die demokratische Präsidentschaftskandidatin hinzu. Gleichzeitig werde sie immer für Israels Recht auf Selbstverteidigung eintreten, so Harris weiter.
UN-Friedenstruppe wirft Israel Zerstörung von Wachturm vor
8.07 Uhr: Die UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) hat Israel die absichtliche Zerstörung eines ihrer Beobachtungstürme vorgeworfen. Ein Bulldozer der Armee habe einen Zaun und den Turm einer UN-Stellung in Marwahin im Südlibanon zerstört, teilte die Unifil am Sonntag mit. Die Unifil betonte, die Blauhelmsoldaten würden „trotz des Drucks, der ausgeübt wird“, auf all ihren Stellungen bleiben. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die UN kürzlich aufgefordert, die Mission aus dem Kampfgeschehen abzuziehen.
In dem eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon gerät die UN-Friedenstruppe verstärkt zwischen die Fronten. Bei israelischen Armeeeinsätzen im Südlibanon wurden zuletzt fünf Blauhelmsoldaten verletzt, was international Empörung auslöste. Die Unifil-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10.000 Soldaten und Zivilkräfte.
Israel meldet Tod von sechs Militärangehörigen im Gazastreifen und im Libanon
7.57 Uhr: Israels Armee hat den Tod eines Brigadekommandeurs bei Kämpfen im Gazastreifen, sowie fünf weiterer Militärs im Südlibanon mitgeteilt.
Oberst Ehsan Daxa sei bei Gefechten in Dschabalia im Norden des Gazastreifens gefallen, teilte die Armee weiter mit. Die Zeitung „Times of Israel“ schrieb, der 41-Jährige sei einer der ranghöchsten israelischen Offiziere, die im aktuellen Gaza-Krieg getötet worden sei. Sein Panzer sei von einem Geschoss getroffen worden. Israels Präsident Izchak Herzog würdigte den Offizier als „Helden Israels“ und drückte seiner Familie sein Mitgefühl aus.
Bereits am Mittwoch waren im Südlibanon fünf israelische Offiziere und Soldaten getötet worden, als sie an einem Gefecht in einem der von der Schiitenmiliz angelegten Tunnel teilnahmen, teilte die Armee weiter mit. Es ist eine der höchsten Verlustzahlen der israelischen Armee an einem Tag bisher.
Israelische Luftwaffe fliegt weitere Angriffe gegen Beirut
7.32 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat laut libanesischen Medienberichten Angriffe auf Büros der mutmaßlichen Finanzvertretung der pro-iranischen Hisbollah in Beirut geflogen. Die amtliche Nationale Nachrichtenagentur meldete am Sonntagabend Angriffe unter anderem im Süden Beiruts und in der Bekaa-Ebene. Der israelische Armeesprecher Avichay Adraee hatte zuvor im Onlinedienst X mitgeteilt, alle Menschen, die in der Nähe von Al-Kard Al-Hassan-Büros lebten, sollten sich in Sicherheit bringen. Laut Verteidigungsminister Joav Gallant verstärkt Israel zudem seine Angriffe entlang der Grenze zum Libanon.
In südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt zählte die Nachrichtenagentur mindestens elf Angriffe. Weitere Angriffe gab es demnach in Hermel, Rijak und Baalbek in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes. Den Angaben zufolge flog die israelische Luftwaffe auch Angriffe in der Nähe des einzigen Flughafens des Landes. Videos der Nachrichtenagentur AFP zeigte große Rauchschwaden, die in der Nähe des Flughafens aufstiegen.
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