Berlin. Acht Geiseln sind frei. Die Umstände der Übergabe waren „schockierend“. Israel zögerte zunächst mit der Freilassung der Häftlinge. News im Blog.
Lange hatten Israel und die islamistische Hamas verhandelt. Bis zuletzt war nicht sicher, ob die Waffenruhe im Gazastreifen wirklich beginnen würde. Doch inzwischen schweigen die Waffen, die Hamas hat erste Geiseln an Israel zurückgegeben. Weitere sollen nun folgen. Wir berichten über die Entwicklungen im Blog.
Israel im Krieg – aktuelle Meldungen (31.1.): Israel hat 110 palästinensische Häftlinge freigelassen
5.59 Uhr: Israel hat mit Verzögerung 110 palästinensische Häftlinge im Austausch gegen israelische Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassen. Wie die „Times of Israel“ unter Berufung auf die israelische Gefängnisbehörde berichtete, wurden die Palästinenser Stunden nach der Freilassung israelischer Geisel entlassen. 66 der Palästinenser kehrten demnach ins Westjordanland zurück und 14 nach Ost-Jerusalem. Neun seien in den Gazastreifen gebracht worden, 21 weitere über Ägypten ins Ausland.
Aus Empörung über chaotische Szenen bei der Geisel-Freilassung in Chan Junis im Süden des Gazastreifens hatte Israel die Freilassung der Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zunächst aufgeschoben. Von den 110 palästinensischen Häftlingen waren mehr als 30 wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden.
Olaf Scholz fordert Freilassung aller verbliebenen Geiseln
16.01 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Freilassung der deutsch-israelischen Geiseln Arbel Yehud und Gadi Moses aus der Gefangenschaft der radikalislamischen Hamas begrüßt. „Wir sind erleichtert und freuen uns mit allen Geiseln, die heute zurückgekehrt sind“, schrieb Scholz am Donnerstag im Onlinedienst X. Der Kanzler forderte zudem, „alle Geiseln“ müssten freigelassen und „alle sterblichen Überreste zurückgegeben werden“.
Vermittler reagieren auf Israels Kritik
15.59 Uhr: Nach den chaotischen Szenen bei der Übergabe von Geiseln im Gazastreifen haben Unterhändler laut Israel einen sicheren Ablauf bei künftigen Freilassungen zugesagt. Den aus Israel verschleppten Menschen werde ein sicheres Verlassen des Palästinensergebiets garantiert, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Israel besteht demnach darauf, dass Lehren aus dem chaotischen Übergabeprozess gezogen werden.
Die Mitteilung ging nicht auf eine angekündigte Verschiebung der Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen ein. Unbestätigten Berichten zufolge soll eine Einigung darüber erzielt worden sein und die 110 Gefangenen sollen in Kürze freikommen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
Freilassung palästinensischer Gefangener „bis auf Weiteres“ ausgesetzt
13.55 Uhr: Israel hat die geplante Freilassung palästinensischer Gefangener im Zuge des Waffenruhe-Abkommens mit der radikalislamischen Hamas „bis auf Weiteres“ ausgesetzt. Das gab der israelische Armeerundfunk unter Berufung auf Sicherheitskreise und ohne Angabe von Gründen am Donnerstag bekannt. Zuvor waren unter chaotischen und bedrohlichen Umständen israelische Geiseln im Gazastreifen freigekommen, die von der Hamas und ihren islamistischen Verbündeten verschleppt worden waren; die Geiseln sollten gegen 110 palästinensische Gefangene ausgetauscht werden. Die Häftlinge kommen demnach erst frei, sobald eine sichere Freilassung der israelischen Geiseln gewährleistet werde.
Netanjahu: „Schockierende Szenen“ der Geiselfreilassung
13.04 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich angesichts der chaotischen Szenen bei der Übergabe zweier deutsch-israelischer Geiseln entsetzt gezeigt. „Dies ist ein weiterer Beweis für die unvorstellbare Grausamkeit der Terrororganisation Hamas“, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros.
Er sprach demnach von „schockierenden Szenen“. Netanjahu rief den Angaben zufolge die Staaten, die das Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas vermittelt haben, dazu auf, dafür zu sorgen, dass sich derartige Szenen nicht wiederholen und die Sicherheit der Geiseln gewährleistet wird.
Acht Geiseln im Gazastreifen freigelassen
12.47 Uhr: Islamisten im Gazastreifen haben im Zuge einer Waffenruhe-Vereinbarung sieben weitere Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Dies teilte die israelische Armee unter Berufung auf das Rote Kreuz mit. Zuvor waren in einer Live-Fernsehübertragung chaotische Szenen vom Ort der Übergabe zu sehen. Die Freigelassenen seien unterwegs zur Übergabe an das Militär, hieß es. Nach vorherigen Informationen handelte es sich bei den in Chan Junis freigelassenen Geiseln um zwei Deutsch-Israelis und fünf Thailänder.
Die Aufnahmen des TV-Senders Al-Dschasira zeigten, wie die Deutsch-Israelis Arbel Yehud (29) und Gadi Moses (80) durch eine große, dicht gedrängte und laut schreiende Menschenmenge laufen mussten. Vermummte und bewaffnete Islamisten begleiteten und beschützten sie. Ein Kämpfer hielt die Hand der verängstigt wirkenden Frau. Israelische Fernsehkommentatoren sprachen in Anlehnung an den Kreuzweg Jesu von einer „Via Dolorosa“.
Zuvor war in Dschabalija im Norden des Gazastreifens die 20-jährige israelische Soldatin Agam Berger Vertretern des Roten Kreuzes übergeben worden. Sie musste auf einer Bühne einer Menge zuwinken. Ihre Familie in Israel verfolgte die Zeremonie im Fernsehen und reagierte mit begeistertem Jubel auf den Anblick der jungen Frau.
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Chaotische Szenen vor Übergabe weiterer Geiseln
11.46 Uhr: Vor der vereinbarten Freilassung weiterer Geiseln im Gazastreifen ist es zu chaotischen Szenen gekommen. In Live-Fernsehübertragungen aus Chan Junis waren große Menschenmengen am erwarteten Ort einer Übergabe von Verschleppten ans Rote Kreuz zu sehen, darunter zahlreiche vermummte Bewaffnete.
Sprechchöre waren zu hören, außerdem wurden Fahnen in der grünen Farbe der Hamas geschwenkt. Mehrere Fahrzeuge, in denen sich nach Medienberichten Geiseln befinden sollten, bewegten sich nur langsam durch die Menschenmenge. Israelische Fernsehkommentatoren äußerten angesichts der Szenen große Sorge über die Sicherheit der Geiseln bei der Übergabe.
Nach israelischen und arabischen Medienberichten soll die Übergabe an den Ruinen des Hauses des von Israel getöteten Hamas-Chefs in Gaza, Jihia al-Sinwar, erfolgen.
Übergabe weiterer Geiseln in Gaza an Rotes Kreuz begonnen
Donnerstag, 9.15 Uhr: Islamisten im Gazastreifen haben mit der Freilassung weiterer Geiseln begonnen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie die israelische Soldatin Agam Berger zwischen Trümmern in Dschabalija von vermummten Bewaffneten an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurde. Nach vorab veröffentlichten Informationen sollen heute außerdem die Deutsch-Israelis Arbel Yehud und Gadi Moses sowie fünf thailändische Arbeiter freikommen.
Hamas kündigt an: vier Entführte sollen freikommen
Dienstag, 1.37 Uhr: Die nächste Freilassung israelischer Geiseln im Gazastreifen im Austausch gegen palästinensische Häftlinge soll nach Angaben der Hamas am Samstag erfolgen. Die islamistische Terrororganisation bestätigte den Termin in einer kurzen Mitteilung auf Telegram. Gemäß dem mit Israel vereinbarten Abkommen sollen vier Entführte freikommen.
Freigelassene Geiseln in stabiler Verfassung
11.45 Uhr: Die drei am Sonntag freigelassenen israelischen Geiseln sind nach Angaben des Krankenhauses, in das sie zunächst gebracht wurden, in stabiler Verfassung. Nähere Angaben machte der stellvertretende ärztliche Direktor des Schiba-Krankenhauses bei Tel Aviv am Montag nach den Eingangsuntersuchungen nicht. „Es wird noch ein paar Tage dauern, bis alle nötigen Untersuchungen abgeschlossen sind“, sagte Sefi Mendelovich der „Times of Israel“.
Unterdessen drückte die freigelassene Geisel Emily Damari, die neben der israelischen auch die britische Staatsangehörigkeit hat, ihre Freude über die Freilassung nach 471 Tagen in Gefangenschaft auf ihrem Instagram-Account aus. „Ich bin zurück in meinem Leben, bei meinen Liebsten. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt“, schrieb die 28-Jährige dort nach israelischen Medienberichten.
China begrüßt Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen
10.26 Uhr: China hat den Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen begrüßt. „Wir hoffen, dass das Abkommen vollständig und fortlaufend umgesetzt wird“, sagte Außenministeriumssprecherin Mao Ning am Montag in Peking. China hoffe zudem, „dass ein umfassender und dauerhafter Waffenstillstand im Gazastreifen erreicht wird“. Peking werde weiter „mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um Frieden und Stabilität im Nahen Osten voranzubringen“, fügte Mao hinzu.
China hat in der Vergangenheit mit der palästinensischen Sache sympathisiert und unterstützt eine Zweistaatenlösung im israelisch-palästinensischen Konflikt. Peking gibt sich neutral, hat Israel aber wiederholt aufgerufen, die humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern. Im vergangenen Sommer besuchten Delegationen der rivalisierenden palästinensischen Gruppierungen Hamas und Fatah China und unterzeichneten eine Vereinbarung für eine „Regierung der nationalen Einheit“ im Gazastreifen.
Israels Finanzminister für Eroberung des gesamten Gazastreifens
10.15 Uhr: Israels Rechtsaußen-Finanzminister Bezalel Smotrich hat sich im israelischen Militärradio für die Eroberung des gesamten Gazastreifens ausgesprochen. Smotrich, der Führer der Partei der religiösen Zionisten, gehört zu den Kritikern der Vereinbarung über eine Waffenruhe in der Regierung von Benjamin Netanjahu. „Wir müssen den gesamten Streifen erobern und dort eine Militärherrschaft errichten“, sagte er. Es gäbe keine „dritte Kraft“, die dort die Kontrolle ausüben könne.
Zugleich kritisierte er Israels Armee-Stabschef Herzi Halevi. Israel könne mit dem derzeitigen Stabschef in Gaza nicht siegen, sagte er. Nötig sei einer, der verstehe, dass die Eroberung des gesamten Gazastreifens seine Mission sei, „der dahintersteht und bereit ist, sie durchzusetzen“.
Mehr als 630 Lkw liefern Hilfsgüter für Menschen im Gaza-Streifen
9.23 Uhr: Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe im Gaza-Streifen haben die Vereinten Nationen die Hilfslieferungen für die Bevölkerung hochgefahren. Am Sonntag seien mehr als 630 Lastkraftwagen mit humanitären Gütern in das palästinensische Küstengebiet gefahren, erklärte der UN-Hilfskoordinator Tom Fletcher in New York.
Mindestens 300 Lkw brächten Hilfsgüter in den Norden des Gaza-Streifens, wo die Menschen besonders große Not litten. Fletcher betonte, dass die Trümmer der zerbombten Gebäude und Munitionsreste ein ernstes Hindernis für die Transporte darstellten. Der Nothilfekoordinator sagte, dass die Freilassung israelischer Geiseln durch die Terrororganisation Hamas und die Entlassung von palästinensischen Gefangenen Hoffnung auf ein dauerhaftes Ende des Krieges gäben.
Israels Botschafter Prosor zu Waffenruhe: Schwieriger „Pakt mit dem Teufel“
9.10 Uhr: Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat das Abkommen mit der radikalislamischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen als „Pakt mit dem Teufel“ bezeichnet. Die Diskussion um die Freilassung der Geiseln auf der einen und palästinensischer Inhaftierter und Hamas-Mitglieder auf der anderen Seite sei „schwierig“, sagte Prosor am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Es sei „nicht einfach“, die Infrastruktur der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen zu beseitigen und gleichzeitig die Geiseln zurückzuholen, gab der Botschafter zu bedenken.
Die Waffenruhe sei auch eine Möglichkeit zu sehen, ob es Kräfte auf Seiten der Palästinenser gebe, „die wirklich mit uns in Frieden leben wollen“, sagte Prosor. „Bis jetzt sieht es nicht so aus“, fügte er hinzu. Er hoffe, dass das unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens zustande gekommene Waffenruhe-Abkommen bis zum Ende eingehalten werde. „Ich glaube, dass das für uns alle das Ziel ist“, sagte Prosor. Er sei mit Blick auf die Reaktionen auf die Geiselfreilassungen in Israel „sehr, sehr froh“ und „sehr stolz“, dass die israelische Gesellschaft „das Leben feiert“.
All diejenigen, „auch in Deutschland und Europa“, die eine Veränderung im Gazastreifen sehen wollten, müssten zusammen darüber nachdenken, wie ein Neuaufbau ohne die Hamas aussehen könnte, mahnte der Botschafter. Ein Massaker wie am 7. Oktober 2023 werde „nicht wieder vorkommen“, sagte er. Prosor bekräftigte das Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung im Nahostkonflikt. Nur wer auf palästinensischer Seite bereit sei zu sagen, „dass es eigentlich zwei Staaten für zwei Völker sein sollen“, könne mit Israel ins Gespräch kommen.
Israels Außenminister: Hamas kann nicht länger herrschende Macht sein
4.31 Uhr: Der israelische Außenminister Gideon Saar warnt vor einem vorzeitigen Scheitern der Waffenruhe im Gaza-Krieg. „Wir haben heute die Bilder aus Gaza gesehen. Die Hamas ist noch immer an der Macht in Gaza“, sagte er in einem Interview des US-Senders CNN, nachdem die Waffenruhe am Sonntag in Kraft getreten war.
„Es ist kein Automatismus, von einer Phase in die nächste überzugehen“, sagte Saar. Seine Regierung wolle, dass das ganze Abkommen zwischen Israel und der Hamas erfolgreich sei - „aber wir werden nicht diese Ziele aufgeben“. Es sei wichtig zu verstehen: „Die Hamas kann nicht länger die herrschende Macht im Gazastreifen sein.“
Saar würdigte die Rolle des designierten US-Präsidenten Donald Trump bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. „Das starke Engagement von Präsident Trump in den vergangenen Wochen war sehr, sehr hilfreich.“ Es sei aber nicht so gewesen, dass Trump und sein künftiges Regierungsteam Israel gezwungen hätten, etwas zu akzeptieren, was sie nicht gewollt hätten. „Wir arbeiteten zusammen, um ein Ziel zu erreichen, das sehr wichtig für uns war - und Präsident Trump war sehr hilfreich dabei, dieses Ziel zu erreichen.“
Israel verkündet Freilassung von 90 Häftlingen
0.39 Uhr: Nachdem am Nachmittag drei israelische Geiseln wieder nach Hause gekommen sind, lässt nun auch Israel Gefangene frei. Es handelt sich um 90 palästinensische Häftlinge, teilte die israelische Regierung mit. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, haben Busse ein israelisches Gefängnis verlassen. Der Zeitung „The Times of Israel“ zufolge handelt es sich um 78 Menschen aus dem Westjordanland sowie 12 Bewohner Ostjerusalems.
Weiter schreibt die Zeitung unter Berufung auf das Portal Ynet, dass der Großteil weiblich ist (69 Frauen, eine Minderjährige). Zudem seien acht männliche Minderjährige aus der Haft entlassen worden sowie zwölf Männer, die für geringfügige Straftaten wie Aufstachelung und Ungehorsam im Gefängnis saßen.
Zustand der drei Frauen laut Krankenhaus „stabil“
23.17 Uhr: Der Gesundheitszustand der drei von der Hamas freigelassenen israelischen Geiseln ist nach Krankenhausangaben „stabil“. „Ich bin glücklich, mitteilen zu können, dass ihr Zustand stabil ist“, sagte Itai Pessach, Arzt am Scheba-Krankenhaus im Zentrum von Israel, am Sonntagabend vor Journalisten. Damit könnten sich die drei Frauen „auf das Wichtigste konzentrieren ... die Wiedervereinigung mit ihren Familien“, fügte er hinzu.
Die drei Frauen waren nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen dem Roten Kreuz übergeben worden. Nach einem Wiedersehen mit ihren Müttern wurden sie für erste medizinische Untersuchungen in das Scheba-Krankenhaus gebracht. Dort wurden sie von ihren übrigen Angehörigen erwartet.
Katar: Scheitern der Gaza-Waffenruhe keine Option
20.45 Uhr: Die Vermittler im Gaza-Krieg arbeiten nach Angaben Katars unermüdlich daran, politische und logistische Hürden bei der Umsetzung der Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel aus dem Weg zu räumen. Der Sprecher des Außenministeriums, Madschid al-Ansari, sagte dem katarischen Nachrichtensender Al-Dschasira, für die erfolgreiche Umsetzung des Abkommens müssten strikte Zeitpläne eingehalten werden. Die Vermittler bemühten sich, dass diese ohne Verzögerungen eingehalten würden.
Al-Ansari betonte, es sei wichtig, sich auf praktische Fortschritte statt auf politische Rhetorik zu konzentrieren. Katar bleibe entschlossen, das Abkommen vollständig umzusetzen. Das Scheitern des Abkommens sei keine Option, betonte er. Alle Parteien müssten sich an die Vereinbarung halten.
Palästinenser: Häftlinge nach Ost-Jerusalem gebracht
20.20 Uhr: Im Rahmen des Gaza-Abkommens zwischen Israel und der Hamas hat Israel palästinensischen Angaben zufolge die ersten Palästinenser aus einem Gefängnis nach Ost-Jerusalem gebracht. Dort seien sie in eine Polizeistation gebracht worden, vor der Angehörige auf die Entlassung warteten, teilte das Pressebüro der palästinensischen Autonomiebehörde mit.
Eine frühere Mitteilung des Pressebüros, wonach einige der Freigelassenen bereits bei ihren Familien seien, wurde später korrigiert. Eine offizielle Bestätigung durch israelische Stellen gab es zunächst nicht.
Video zeigt Moment, in dem Geiseln in Sicherheit sind
19:48 Uhr: Die israelische Armee hat Videoaufnahmen vom Empfang der drei weiblichen Geiseln nach ihrer Freilassung durch die Hamas veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie ein Fahrzeug des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) anfährt und stoppt. Die drei Frauen steigen aus und werden von Soldatinnen begrüßt, teilweise in den Arm genommen. Diese Übergabe passierte Medienberichten zufolge noch innerhalb des Gazastreifens. Anschließend brachte sie das Militär nach Israel.
This is what we’ve been fighting for, for over 471 days. Welcome home Emily, Doron and Romi 🇮🇱 pic.twitter.com/VIXyaP1ntY
— Israel Defense Forces (@IDF) January 19, 2025
Geisel Emily Damari hat während ihrer Entführung offenbar zwei Finger verloren
19.30 Uhr: Emily Damari, eine der drei im Gazastreifen freigelassenen israelischen Geiseln, hat während der Entführung durch die Hamas zwei Finger verloren. Das berichteten mehrere israelische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Damaris Familie.
Auf Bildern von einem gemeinsamen Videocall der 28-Jährigen und ihrer Mutter mit Verwandten war auch die bandagierte Hand der jungen Frau zu sehen. Auch auf einem anderen, von der Regierung veröffentlichten, Foto von Damari und ihrer Mutter war ihre augenscheinlich versehrte Hand zu sehen.
Emily is finally back where she belongs—safe in her mother’s arms, still smiling and stronger than ever. 💛 pic.twitter.com/ulGlAbJ17n
— Israel Defense Forces (@IDF) January 19, 2025
Israelische Armee: Drei von Hamas freigelassene Geiseln mit ihren Müttern vereint
19.20 Uhr: Die drei ersten von der Hamas im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens freigelassenen Geiseln sind nach Angaben der israelischen Armee wieder mit ihren Müttern vereint. „Die drei Heimkehrerinnen sind gerade am Erstaufnahmezentrum in der Nähe des Gazastreifens eingetroffen und treffen sich jetzt mit ihren Müttern“, teilte die Armee am Sonntagabend mit. Ein von den Streitkräften veröffentlichtes Foto zeigte die freigelassene Geisel Emily Damari lächelnd neben ihrer Mutter.
There’s nothing stronger than a mother’s embrace ❤️
— Israel ישראל (@Israel) January 19, 2025
Welcome home Emily, Doron and Romi 🇮🇱🎗️ pic.twitter.com/FLCc4qgLbz
Mutter von Geisel: „Nach 471 Tagen endlich zu Hause“
19.04 Uhr: Nach der Freilassung dreier Frauen aus Geiselhaft der islamistischen Hamas zeigt sich eine Mutter dankbar. „Nach 471 Tagen ist Emily endlich zu Hause“, teilte Mandy Damari in einer Stellungnahme des Forums der Geiselfamilien mit. Sie wolle sich bei allen bedanken, die während dieser schrecklichen Tortur nicht aufgehört hätten, für Emily zu kämpfen. „In Israel, Großbritannien, den USA und überall auf der Welt.“
„Während Emilys Alptraum in Gaza vorbei ist, geht für zu viele andere Familien das unerträgliche Warten weiter“, teilte Damari mit. Jede einzelne Geisel müsse befreit werden und es müsse humanitäre Hilfe für diejenigen geben, die noch darauf warteten, nach Hause zu kommen.
Hamas will Waffenruhe einhalten
18.35 Uhr: Die Hamas-Terrororganisation will sich nach eigenen Angaben an die Waffenruhe halten. Sprecher Abu Obaida sagte in einer TV-Ansprache, man sei bestrebt, „alle Bedingungen und Phasen des Abkommens zum Erfolg zu führen, um das Blut unseres Volkes zu verschonen“. Obaida sprach von „historischem Widerstand“, den die Menschen in Gaza geleistet hätten.
Israels Militärsprecher Daniel Hagari wiederum erklärte, Israel werde keine Abweichungen von den Vereinbarungen der zunächst auf sechs Wochen angelegten Waffenruhe dulden. Im Anschluss soll eine zweite und dritte Phase der Waffenruhe folgen - vorausgesetzt Israel und Hamas können sich in noch ausstehenden Verhandlungen auf weitere Schritte einigen.
Hamas-Vertreter: Nächste Freilassung von Geiseln am Samstag
18.10 Uhr: Im Rahmen der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas soll eine zweite Gruppe von im Gazastreifen gefangengehaltenen israelischen Geiseln am kommenden Samstag freigelassen werden. „Die Freilassung der zweiten Gruppe israelischer Gefangener (Geiseln) wird am nächsten Samstagabend stattfinden“, teilte ein Vertreter der Hamas, der anonym bleiben wollte, am Sonntag in Kairo mit. Zuvor hatte die islamistische Palästinenserorganisation im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens drei israelische Frauen freigelassen.
Israels Präsident: Tag der Freude und des Trostes
17.50 Uhr: Nach der Freilassung von drei Geiseln aus der Gewalt der Hamas hat der israelische Staatspräsident Izchak Herzog von einem „Tag der Freude und des Trostes“ gesprochen. Die drei Frauen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31) seien „so geliebt und vermisst“ worden. „Eine ganze Nation freut sich über eure Rückkehr“, sagte Herzog nach Angaben seines Büros. Nun beginne eine „herausfordernde Reise der gemeinsamen Genesung und Heilung“.
Man fühle mit den besorgten Familien der weiteren 94 Geiseln, die noch von der Hamas im Gazastreifen festgehalten würden, sagte der Präsident. „Wir werden nicht ruhen oder schweigen, bis wir alle unsere Schwestern und Brüdern aus der Hölle der Gefangenschaft in Gaza zurückbringen“, erklärte er.
Freudenfeiern von Angehörigen der freigelassenen Geiseln in Israel
17.20 Uhr: Freunde und Angehörige haben mit Freudenfeiern auf die Freilassung der drei israelischen Geiseln reagiert. Auf dem „Platz der Geiseln“ klatschten und jubelten zahlreiche Menschen, nachdem die Freilassung der jungen Frauen bestätigt worden war. Tausende von Menschen drängten sich auf dem Platz im Zentrum von Tel Aviv.
Freunde von Emily Damari feierten ihre Freilassung nach mehr als 15 Monaten in der Gewalt der Hamas ausgelassen. Einer von ihnen nahm dabei eine Reporterin des israelischen Fernsehens auf die Schultern und tanzte, während diese weiter über die dramatischen Ereignisse berichtete.
Bundeskanzler Scholz spricht von „Tag der Freude“
17.24 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordert nach der Freilassung der ersten drei Geiseln der Hamas im Rahmen der Waffenruhe weitere Freilassungen. „Heute ist ein Tag der Freude: Endlich sind weitere Geiseln der Hamas freigekommen und wieder mit ihren Familien vereint“, schrieb Scholz auf der Plattform X. Diesem ersten Schritt müssten weitere Folgen. „Alle Geiseln müssen freikommen und es muss rasch mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen.“
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb auf X: „Erleichterung und Trauer liegen heute nah beieinander: Pure Erleichterung, dass Geiseln nach 471 Tagen ihren Liebsten in die Arme fallen. Aber auch Trauer über die Gewissheit, dass nicht alle das Grauen überlebt haben.“ Sie denke besonders an jene immer noch Verschleppten und deren Familien.
Freigelassene jetzt in den Händen der israelischen Armee – „Sie sind zu Hause“
16:57 Uhr: Die drei im Gazastreifen von der Hamas freigelassenen Geiseln sind der israelischen Armee übergeben worden. Die Frauen wurden daraufhin von einer Spezialeinheit auf israelisches Gebiet gebracht, teilte das Militär mit. Dort sollten sie von ihren Müttern in Empfang genommen und ärztlich untersucht werden.
Die israelische Armee schrieb bei X: „Sie sind zu Hause“, und postete ein Bild der drei Frauen. In einem weiteren Post schrieb die Armee, die drei seien inzwischen am Aufnahmepunkt angekommen, wo ihre Mütter warteten.
They’re home. 💛 pic.twitter.com/PHkJ3yZLrV
— Israel Defense Forces (@IDF) January 19, 2025
Tausendes Palästinenser machen sich auf den Heimweg
16.44 Uhr: Nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas haben sich im Gazastreifen Tausende Palästinenser auf den Heimweg gemacht. Alleine in Dschabalia im Norden des Küstenstreifens waren am Sonntag hunderte Menschen zu sehen, die auf einer staubigen, von Trümmern zerstörter Wohngebäude gesäumten Straße Zelte, Kleidung und weitere Habseligkeiten bei sich trugen.
In Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens füllten feiernde Kinder die Straßen, Mitglieder der Sicherheitskräfte der islamistischen Hamas patrouillierten durch die Straßen. Im weiter südlich gelegenen Chan Junis feierten Vertriebene ihre bevorstehende Rückkehr. Bewaffnete Männer fuhren in Pick-Ups durch die Straßen, hielten ihre Kalaschnikow-Gewehre und feuerten Schüsse in die Luft. An einer Straßenkreuzung trafen sich hunderte Menschen, die zum Rhythmus von Trommeln palästinensische Fahnen schwenkten und sangen.
Offizielle Bestätigung für Geiselfreilassung
16.18 Uhr: Von israelischer Seite gibt es nun die offizielle Bestätigung, dass sich die drei Geiseln nicht mehr in den Händen der Hamas befinden. Der Nachrichtenagentur Reuters sagten israelische Beamte, die Freigelassenen seien „bei guter körperlicher Verfassung“. Die israelische Armee bestätigte derweil, dass die drei Frauen dem Roten Kreuz übergeben worden seien.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die drei Frauen in einem Fahrzeug in Gaza von einer großen Menge umringt wurden. Bewaffnete Hamas-Mitglieder begleiteten die Frauen und drängten die Menschen zurück. Die Geiseln stiegen aus dem Fahrzeug aus.
Vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sollen sie einer Spezialeinheit der israelischen Armee übergeben werden. Von dort sollen die Frauen für eine erste Untersuchung zu einer Armeeeinrichtung nach Israel in Gaza-Grenznähe gebracht werden und dort ihre Mütter treffen. Per Hubschrauber sollen sie schließlich in eine Klinik bei Tel Aviv überführt werden und dort weitere Angehörige treffen.
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Drei Geiseln ans Rote Kreuz übergeben
15.50 Uhr: Die drei Frauen Romi Gonen, Doron Steinbrecher und Emily Damari sind offenbar frei. Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, befinden sich die Freigelassenen in der Obhut des Roten Kreuzes.
UNO meldet Ankunft erster Lastwagen mit Hilfsgütern
13:50 Uhr: Nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sind Lastwagen mit Hilfsgütern an Bord im Gazastreifen angekommen. Erste Lastwagen mit Lieferungen seien Minuten nach Inkrafttreten der Feuerpause eingetroffen, erklärte der kommissarische Leiter des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Jonathan Whittall, am Sonntag im Onlinedienst X. „In den letzten Tagen haben die humanitären Partner große Anstrengungen unternommen, um die Hilfsgüter zu verladen und die Verteilung der Hilfsgüter im gesamten Gazastreifen vorzubereiten“, fügte er hinzu.
Die Vereinten Nationen machten keine genauen Angaben darüber, wo die Lieferungen in den Gazastreifen gelangten. Aus Ägypten verlautete, dass „197 Lastwagen mit Hilfsgütern und fünf mit Treibstoff“ über die Grenzübergänge Kerem Schalom und Nitzana gefahren seien. Nitzana liegt an der Grenze zwischen Israel und Ägypten, Kerem Schalom im Grenzdreieck zwischen Israel, Ägypten und dem Gazastreifen.
Erste Geiseln sollen um 15 Uhr zurück nach Israel kommen
11.43 Uhr: Die ersten drei Hamas-Geiseln, die im Rahmen des Geisel-Deals mit der Hamas freikommen sollen, werden gegen 15 Uhr deutscher Zeit (16 Uhr Ortszeit) in Israel erwartet. Details dazu, wie die Übergabe der Gefangenen ablaufen soll, sind nicht bekannt.
Freigelassen werden übereinstimmenden Berichten zufolge drei Frauen: Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher. Ihre Familien haben sich bereits öffentlich geäußert. „Romi kommt endlich lebend nach Hause“, sagte ihre Mutter dem israelischen Rundfunksender KAN. „Es gibt nichts Schöneres als das.“
Palästinenser: 19 Tote in Gaza vor verspäteter Waffenruhe
11.33 Uhr: Während sich der Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg verzögert hat, soll es palästinensischen Angaben zufolge wieder Tote infolge der zunächst weiter andauernden Angriffe gegeben haben. 19 Menschen seien zwischen 7.30 Uhr und 10.15 Uhr MEZ im Gazastreifen ums Leben gekommen, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee sagte auf Anfrage, sie prüfe die Berichte. Das israelische Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Armee gehe angesichts der Verzögerung weiter gegen Ziele im Norden und Zentrum des Gazastreifens vor.
Diese Hamas-Geiseln sollen bald freikommen
10.32 Uhr: Die israelische Regierung hat auf X die Liste der 33 Geiseln veröffentlicht, die im Rahmen des Geiseldeals mit der Hamas freikommen sollen. Noch für den heutigen Sonntag ist die Freilassung von drei Frauen geplant. Die übrigen 30 Personen – die jüngste keine zwei Jahre, die älteste fast 90 – sollen in den kommenden Wochen an Israel übergeben werden.
The following is a list of hostages to be released in the first stage of the deal.
— Government Press Office 🇮🇱 (@GPOIsrael) 19. Januar 2025
We can't wait for you to come home! 🎗️ pic.twitter.com/UO3hlyhSS1
Waffenruhe im Gazastreifen hat begonnen
10.18 Uhr: Die Waffenruhe im Gazastreifen hat mit Verspätung um 10.15 Uhr deutscher Zeit (11.15 Uhr Ortszeit) begonnen. Eigentlich war der Start für 7.30 Uhr deutscher Zeit geplant gewesen.
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Rechtsextreme Partei Otzma Yehudit verlässt Israels Regierung
9.41 Uhr: Aus Protest gegen das Waffenstillstandsabkommen mit der Hamas hat die rechtsextreme Partei Otzma Yehudit die israelische Regierung verlassen. Drei Minister haben laut der „Times of Israel“ ihre Rücktrittsschreiben an Premierminister Benjamin Netanjahu eingereicht. „Von diesem Zeitpunkt an ist die Otzma-Jehudit-Partei kein Mitglied der Koalition mehr“, heißt es in einer Erklärung der Partei.F
Für Netanjahu könnte das Ausscheiden der Rechtsextremen Konsequenzen haben – ihm droht der Verlust seiner Mehrheit im Parlament. Den Geisel-Deal dürfte das aber nicht beeinflussen: Die Opposition hatte bereits zuvor angekündigt, ihn im Zweifelsfall mitzutragen.
Hamas will Geisel-Liste an Israel übergeben haben
9.26 Uhr: Die Hamas hat inzwischen verkündet, man haben die Namen der drei Geiseln, die noch heute freigelassen werden sollen, an Israel übermittelt. Das berichten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Ein israelischer Beamter bestätigte dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender KAN zudem, man habe die Liste erhalten.
Israel fliegt weiterhin Angriffe auf Gaza
8.29 Uhr: Noch wartet man in Israel auf die von der Hamas versprochene Liste mit den Namen der drei Geiseln, die heute freigelassen werden sollen. Auf X teilte die israelische Armee derweil mit, weiterhin Angriffe auf den Gazastreifen zu fliegen. Auch mit Artillerie habe man Ziele im Norden und im Zentrum der umkämpften Region angegriffen.
⭕The IDF is continuing to operate and strike terrorist targets in Gaza.
— Israel Defense Forces (@IDF) 19. Januar 2025
A short while ago, IDF artillery and aircraft struck a number of terrorist targets in northern and central Gaza.
The IDF remains ready in offense and defense and will not allow any harm to the citizens… pic.twitter.com/jb0WbATN6H
Ursprungsmeldung: Waffenruhe im Gazastreifen verzögert sich
8.14 Uhr: Eigentlich sollten ab 7.30 Uhr deutscher Zeit die Waffen schweigen – doch noch gehen die Angriffe weiger: Die zwischen Israel und der islamistischen Hamas verhandelte Waffenruhe im Gaza-Krieg verzögert sich. Wie Israels Armeesprecher Daniel Hagari mitteilte, hätten die Islamisten bisher entgegen anderer Absprachen keine Liste mit den Namen der drei Geiseln übermittelt, die im Laufe des Tages im Rahmen des Deals freikommen sollen.
Die Hamas hätte die Namen der Geiseln eigentlich schon am Samstag mitteilen müssen. „Die Hamas erfüllt ihre Verpflichtungen nicht“, sagte Hagari. Solange die Liste nicht vorliege, greife die israelische Armee weiter an.
Waffenruhe im Gazastreifen: 33 Geiseln sollen freikommen
Israel und die Hamas hatten sich auf eine Waffenruhe von zunächst 42 Tagen geeinigt. In der Zeit sollen 33 der 98 im Gazastreifen verbliebenen israelischen Geiseln gegen 1904 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. Unter den Geiseln sind auch Israelis, die zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. In Israel wird davon ausgegangen, dass 34 der Entführten vermutlich tot sind.
Laut der israelischen Regierung ist die Freilassung der ersten drei Geiseln heute um 15 Uhr deutscher Zeit geplant. Nach israelischen Angaben handelt es sich um drei Zivilistinnen. Etwa zur gleichen Zeit sollen in Israel die ersten rund 90 palästinensischen Häftlinge freigelassen und von Sicherheitskräften entweder ins besetzte Westjordanland oder in den Gazastreifen gebracht werden.
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Ob es angesichts des verzögerten Beginns der Waffenruhe bei dem Zeitplan bleibt, blieb zunächst ungewiss. Netanjahu hatte am Vorabend der geplanten Waffenruhe bekräftigt, Israel werde bei einem Scheitern des Abkommens die Kämpfe wiederaufnehmen und alle Kriegsziele durchsetzen, darunter die Zerschlagung der Hamas.
Die erste Phase des Abkommens sieht auch eine schnelle Verbesserung der Versorgung mit Lebensmitteln für die mehr als zwei Millionen Bewohner des weitgehend zerstörten Gazastreifens vor, von denen nach UN-Angaben 90 Prozent unter Hunger leiden. Zudem muss sich die israelische Armee aus Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückziehen.
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