An Rhein und Ruhr. Tarifstreit im öffentlichen Dienst: Die Gewerkschaft Verdi ruft am Freitag zu Warnstreiks im ÖPNV. Auch in der nächsten Woche soll es weitergehen.

  • Warnstreiks in NRW: Am Freitag (21. Februar) blieben viele Stadtbahnen und Busse in ihren Depots
  • Nun kündigt Verdi erneute Streiks in der nächsten Woche, es drohen auch Kita-Ausfälle
  • Betroffen ist auch der Niederrhein. Was bislang bekannt ist.

Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst mit Verdi hat an Fahrt aufgenommen. Nach einer großen Streikwelle in NRW in städtischen Kitas, Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs, Sparkassen, Müllabfuhren und in Stadtverwaltungen blieben am Freitag (21. Februar) in vielen Städten der Region Busse und Stadtbahnen in den Depots.

Laut Verdi waren in NRW 35.000 Beschäftigte in Städten und Landkreisen vom ganztägigen Streik betroffen. Und schon jetzt kündigt die Gewerkschaft neue Streikmaßnahmen ab kommender Woche an. Am Dienstag (25. Februar) soll die Arbeit in Krefeld, im Kreis Wesel, im Kreis Viersen, in Mönchengladbach sowie im Rhein-Kreis Neuss niedergelegt werden. Unter anderem wird die Niag (Niederrheinische Verkehrsbetriebe AG) am Dienstag bestreikt, wie das Unternehmen in einer Mitteilung erklärte.

Bezirksgeschäftsführer Dominik Kofent vom Verdi-Bezirk Linker Niederrhein erklärte dazu: „Am Dienstag werden am Niederrhein erhebliche Streikwirkungen zu erwarten sein. Vom Busverkehr, über die Sparkassen, die Bürgerämter, die kommunalen Kindertagesstätten bis hin zur Müllabfuhr und Straßenunterhaltung in zum Beispiel Moers und Mönchengladbach wird es zu erheblichen Ausfällen und Verzögerungen kommen.“ >> Weitere Infos: Neue Warnstreiks im Kreis Wesel: Hier kündigt Verdi Aktionen an

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von TikTok, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Streiks bei Bus und Bahn in NRW am Freitag: Die Lage am Niederrhein und in Düsseldorf

Am Freitag (21. Februar) folgten bereits einige Beschäftigte im öffentlichen Personennahverkehr dem Streikaufruf von Verdi. Darunter auch die Rheinbahn in Düsseldorf. U-Bahnen, Straßenbahnen und die meisten Busse in der Landeshauptstadt morgens in den Depots. >> Lesen Sie hier: ÖPNV-Streik in Düsseldorf – diese Rheinbahn-Linien fahren heute

Am Freitag blieben Busse und Bahnen in vielen Städten am Niederrhein und Umgebung still. Verdi hatte Beschäftigte erneut zum Warnstreik aufgerufen.
Am Freitag blieben Busse und Bahnen in vielen Städten am Niederrhein und Umgebung still. Verdi hatte Beschäftigte erneut zum Warnstreik aufgerufen. © dpa | Federico Gambarini

Zeitgleich haben auch Beschäftigte der Niag Arbeit bereits am Freitag niedergelegt. Laut dem Verkehrsunternehmen fielen im gesamten Liniennetz vor allem im Kreis Wesel und im westlichen Ruhrgebiet etwa zehn Prozent der Fahrten aus. >> Lesen Sie hier: Niag-Streik: Die Auswirkungen in Dinslaken, Voerde, Hünxe

Streik bei der Ruhrbahn: Keine Stadtbahnen und Busse in Essen und Mülheim

Betroffen waren ebenso die Ruhrbahn in Essen und Mülheim an der Ruhr, der Oberhausener Verkehrsbetrieb Stoag und die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG). >> Lesen Sie hier: Warnstreik bei der Ruhrbahn: Am Freitag stehen Bahnen und Busse

Warnstreiks in NRW: Das ist der Hintergrund

In den vergangenen zwei Wochen rollte eine Streikwelle im öffentlichen Dienst durch NRW.
In den vergangenen zwei Wochen rollte eine Streikwelle im öffentlichen Dienst durch NRW. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Hintergrund der erneuten Streikwelle ist die gescheiterte zweite Tarifverhandlung für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen, bei der die Arbeitgeber laut Verdi kein Angebot vorgelegt hatten. „Die Situation der Beschäftigten im ÖPNV ist außerordentlich problematisch. Es gibt viel zu wenig Personal, sodass die Arbeitsverdichtung ständig zunimmt“, betonte dazu die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle.

Verdi fordert in den Tarifverhandlungen mit Bund und Kommunen ein Entgeltplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, und drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Rund 64.000 Beschäftigte sind in Nordrhein-Westfalen von den Tarifverhandlungen betroffen. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde in Potsdam am 17. und 18. Februar sollen die Arbeitgeber laut Verdi kein Angebot vorgelegt haben.

Warnstreiks in NRW: So treffen sie den Niederrhein

„Warme Worte allein reichen nicht, deshalb erhöhen wir nun vor Ort den Druck! In der nächsten Verhandlungsrunde erwarten wir ein verhandlungsfähiges Angebot, das der angespannten Situation vor Ort gerecht wird“, erklärte dazu Verdi-Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt. Die dritte Runde ist vom 14. bis zum 16. März angesetzt.

Auch interessant