Mülheim. Am 23. Februar wählen auch Mülheimerinnen und Mülheimer den neuen Bundestag. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur vorgezogenen Neuwahl.
Noch gut drei Wochen sind es, dann wird zum 21. Mal der Deutsche Bundestag gewählt – in einer vorgezogenen Neuwahl. Gewählt wird am Sonntag, 23. Februar – die Wahllokale öffnen an diesem Tag von 8 bis 18 Uhr. Wir fassen in diesem Artikel die wesentlichen Informationen zur Bundestagswahl 2025 in Mülheim und beantworten die wichtigsten Fragen zum Ablauf.
Zu welchem Wahlkreis gehört Mülheim?
Seit 2002 bildet Mülheim zusammen mit dem nordwestlichen Teil von Essen einen gemeinsamen Wahlkreis, offizieller Name: Mülheim-Essen I. Er trägt bei der Bundestagswahl 2025 erstmals die Nummer 117 (vorher 118), es leben hier knapp 190.000 Wahlberechtigte. Traditionell ist das Gebiet eine Hochburg der SPD, zuletzt unterlagen die Sozialdemokraten in der Abstimmung um das Direktmandat im Jahr 1957 gegen die CDU, damals bildete Mülheim noch einen eigenen Wahlkreis ohne die Stadtteile der Nachbarstadt.
Welche Direktkandidaten treten in Mülheim bei der Bundestagswahl 2025 an?
Zugelassen für die Bundestagswahl 2025 in Mülheim sind folgende Direktkandidaten, die um die Erststimmen konkurrieren werden:
- Astrid Timmermann-Fechter (CDU)
- Sebastian Fiedler (SPD)
- Björn Maue (Bündnis 90/Die Grünen)
- Joachim vom Berg (FDP)
- Maximilian Eitner (Freie Wähler)
- Andreas Johren (Die Linke)
- Reinard Zielke (AfD)
Realistische Chancen auf den direkten Einzug in den Bundestag dürften allerdings lediglich Christdemokratin Timmermann-Fechter und der SPD-Vertreter Sebastian Fiedler haben.
Wann werden die Wahlbenachrichtigungen verschickt?
Die Deutsche Post hat nach eigenen Angaben am 23. Januar damit begonnen, die Wahlbenachrichtigungen zu verschicken – insgesamt sind es mehr als 130.000. Sie sollten spätestens bis zum 1. Februar da sein. Auf den Benachrichtigungen ist der Wahlraum für den jeweiligen Wahlbezirk genannt, in dem am Wahltag die Stimmabgabe erfolgen muss. Das Mülheimer Stadtgebiet ist in 108 Bezirke aufgeteilt, eine Übersicht mit allen Adressen der Wahllokale hat die Verwaltung unter www.muelheim-ruhr.de/cms/alles_zur_bundestagswahl_2025.html veröffentlicht.
Wie kann ich in Mülheim die Briefwahl beantragen?
Viele Menschen wollen ihre Stimmen gerne per Briefwahl abgeben. Wahlberechtigte Mülheimerinnen und Mülheimer können ihre Briefwahlunterlagen für die Bundestagswahl bereits online über die Seite wahlschein.muelheim-ruhr.de beantragen – auch wenn die Wahlbenachrichtigung noch nicht vorliegt.
Wer darauf warten möchte, findet darauf abgedruckt einen QR-Code, der ebenfalls auf die erwähnte Internetseite führt. Wer die Briefwahlunterlagen nicht online beantragen möchte, kann über die Rückseite der Wahlbenachrichtigung einen Wahlschein und somit die Briefwahlunterlagen anfordern. Wer seine Stimme per Brief abgeben möchte, muss die entsprechenden Unterlagen nur ein Mal beantragen – und nicht doppelt. Darauf wies die Stadtverwaltung hin, nachdem es einige Verwirrung gegeben hatte in Mülheim.
Durch die vorgezogene Neuwahl ist die Organisation der beliebten Briefwahl für die Verwaltung aufwendiger als sonst. „Die Frist sind relativ knapp, aber es klappt“, sagt Tanja Schwarze, Pressesprecherin der Stadt. Die Deutsche Post appelliert daher an Briefwählerinnen und -wähler, Briefwahlunterlagen frühzeitig anzufordern bzw. die Wahlbriefe nach Erhalt der Briefwahlunterlagen unmittelbar abzuschicken.
Sobald die Stimmzettel vorliegen, geht auch das Briefwahlbüro in Betrieb. Zur direkten Stimmabgabe öffnet es von Montag, 10. Februar, bis Freitag, 21. Februar. Das Büro befindet sich im Historischen Rathaus, Am Rathaus 1, und liegt im Foyer des Eingangsbereichs. Der Zugang ist barrierefrei.
Welche Stimmen habe ich bei der Bundestagswahl?
Wählerinnen und Wähler haben bei der Bundestagswahl zwei Stimmen: eine für einen Mülheimer Direktkandidaten oder eine Direktkandidatin. Ihre zweite Stimme geben Bürgerinnen und Bürger für eine Partei ab, die wiederum Kandidaten auf einer Landesliste zusammengestellt hat.
Was verändert sich durch das neue Wahlrecht?
Mit der nächsten Bundestagswahl wird der Bundestag kleiner. Nach derzeit 733 Sitzen wird er insgesamt nur noch 630 Sitze haben. Grund ist die Wahlrechtsreform der Ampel-Regierung aus dem Jahr 2023. Bisher war es so: Hatte eine Partei per Erststimme mehr Wahlkreise gewonnen als ihr Anteil an den Zweitstimmen war, kamen zusätzliche Sitze als „Überhang“ hinzu, denn: Wahlkreissieger hatten ihren Platz im Parlament sicher.
Jetzt aber kann es sein, dass manche Direktkandidaten nicht ins Parlament kommen, selbst wenn sie ihren Wahlkreis gewonnen haben. Gewinnt eine Partei mehr Wahlkreise als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis Sitze zustehen, gehen diejenigen mit dem schlechtesten Wahlkreisergebnis leer aus. Ein knapp gewonnener Wahlkreis bei einem schlechten Zweitstimmenergebnis der Partei wird dann wertlos.
Wie ging die vergangene Bundestagswahl in Mülheim aus?
Das Direktmandat holte sich mit großem Abstand der SPD-Kandidat Sebastian Fiedler – er erhielt von den Wählerinnen und Wählern 36,3 Prozent der Erststimmen. Über einen Listenplatz zogen auch Astrid Timmermann-Fechter von der CDU (24,0 Prozent) und als Nachzüglerin Franziska Krumwiede-Steiner von den Grünen (14,2 Prozent) in den Deutschen Bundestag ein. Krumwiede-Steiner will auch 2025 wieder nach Berlin, nach einem internen Streit im Mülheimer Kreisverband tritt sie allerdings für ihre Partei in Oberhausen an.
Werden in Mülheim noch Wahlhelfer gesucht?
Nein, die Stadt hat bereits genügend Menschen zusammen, die sich am Wahltag freiwillig engagieren. Laut Pressesprecherin Tanja Schwarz war das Interesse für die Bundestagswahl 2025 besonders groß. Wer nicht zum Zuge gekommen ist, hat in diesem Jahr allerdings noch eine Möglichkeit: bei der Kommunalwahl im September. Die Stadt freut sich, wenn sich dann wieder viele Freiwillige für die Demokratie einsetzen wollen. Schwarze bittet allerdings darum, dass sich Interessierte frühestens nach der Bundestagswahl bei der Stadtverwaltung melden, denn die zuständige Abteilung habe derzeit alle Hände voll zu tun mit deren Organisation. Wahlhelferinnen und Wahlhelfer erhalten eine kleine finanzielle Entschädigung.
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