Essen. Das Tool Wahl-O-Mat gehört für viele fest zum Bundestagswahlkampf - noch ist es aber nicht online. Doch es gibt auch spannende Alternativen.

  • Der Wahl-O-Mat ist noch nicht online, dabei läuft der Wahlkampf zur Bundestagswahl schon.
  • Welche Tools können Menschen bei der Wahlentscheidung am 23. Februar (Sonntag) helfen?
  • Ist das KI-Tool Wahl.Chat eine Alternative?

Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl: Für viele Userinnen und User ist er ein fester Bestandteil eines jeden Wahlkampfs. Zur Bundestagswahl 2025, die am 23. Februar 2025 stattfindet, soll das Tool der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Anfang Februar online gehen. Doch gibt es andere interaktive Tools, die Menschen bei der Wahlentscheidung helfen können? Fünf Studierende haben eine Lösung mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt.

Studierende haben mit Wahl.Chat eine Alternative zum Wahl-O-Mat aufgesetzt

„Wir sind Studierende aus München und Cambridge, die gemeinsam an Künstlicher Intelligenz forschen. Unsere Motivation, wahl.chat aufzubauen, ist es, unseren kleinen Beitrag zur Demokratie zu leisten, indem wir Politik zugänglicher machen“, mit diesen Worten stellt sich das Team des KI-Tools des Wahl.Chats vor.

Userinnen und User können auf der Homepage der KI Fragen zu den Wahlprogrammen der Parteien stellen. Wem das zu offen und unkonkret ist, der kann sich auch direkt über die verschiedenen Parteien - verfügbar sind hier CDU/CSU, AfD, SPD, Bündnis 90 die Grünen, Bündnis Sahra Wagenknecht, FDP, Die Linke und Volt - informieren. Wird eine der Parteien ausgewählt, schlägt das Tool erste Fragen vor, wie zum Beispiel „Wie soll die Schuldenbremse reformiert werden?“.

Wahl.Chat zeigt Quellen an

Und so lässt sich mit der KI auch ein Gespräch entwickeln. Wer eine Nachfrage stellt, wie zum Beispiel, „Wie sehen das die anderen Parteien?“, bekommt die Positionen der verfügbaren Parteien angezeigt. Userinnen und User können dann per Klick sich die verschiedenen Antworten der Frage anzeigen lassen.

Der Vorteil: Der Wahl.Chat zeigt auch die Quelle an. Wer mehr zu dem Thema wissen möchte - oder auch überprüfen möchte, ob die Informationen stimmen - kann sich mit einem Klick auf die passende Stelle des Wahlprogramms bringen lassen. Insgesamt liefert das Tool damit einen einfacheren Zugang zu den teils sehr langen Wahlprogrammen.

Wahl.Chat basiert auf öffentlichen Informationen und Wahlprogrammen der Parteien

Doch auch hier gilt: Die KI kann Fehler machen. Das Tool Wahl.Chat basiert auf dem Modell GPT-4o von OpenAI. Die Antworten des Tools „basieren auf Informationen, die aus öffentlich zugänglichen Partei- und Wahlprogrammen extrahiert wurden.“ Daten und Erstellung der Inhalte erfolgen automatisch, die Antworten sind keine offiziellen Parteiaussagen. Es kann passieren, dass komplexe politische Antworten verkürzt wiedergegeben werden. Zudem kann es zu Ungenauigkeiten und Fehlinterpretationen kommen.

Eine klare Wahlentscheidung gibt das KI-Tool übrigens nicht. Auf die Frage „Wen soll ich wählen“ antwortet Wahl.Chat: „Es tut mir leid, aber ich kann keine Wahlempfehlung geben.“

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