Mülheim. Die Pläne sind gemacht, jetzt soll der Umbau des Mülheimer Rathausmarktes in trockene Tücher gelegt werden. Wie es werden soll.

In zwei Jahren soll Mülheims Rathausmarkt endlich so hergerichtet sein, dass von ihm jene Strahlkraft ausgeht, die sich viele wünschen. Der Stadtrat soll am 4. Juli den Baubeschluss fassen für Um- und Neubauten.

Ein positives Signal sendete jetzt die Planungspolitik mit einem Votum in ihrem Gremium. Gegenstimmen gab es nur von der FDP, die für den Erhalt der oberirdischen Parkplätze war, und den MBI, die bekanntlich notorisch zu fast allem Nein sagen, was Stadtentwicklung bedeuten könnte („Lösung sehr teuer“), aber keine Alternativen vorschlagen. Die breite Mehrheit steht für die weitere Umgestaltung des Platzes, die nun keine Parkplätze oberhalb der Tiefgarage mehr vorsieht, um dem Platz die Repräsentanz zu verleihen, die ihm zugedacht wird.

Fliedner will ein kleines Bistro an Mülheims Rathausmarkt aufziehen

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Im herbstlichen Sonnenlicht befahren Radfahrer am Dienstag, 04.10.2022, den Radschnellweg RS 1 auf der Ruhrbrücke in Mülheim an der Ruhr. Rechts im Bild ist der Rathausturm der Stadt zu sehen. Foto: Martin Möller /Funke Foto Services
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Von Dennis Vollmer

Der Rathausmarkt soll nach Entwürfen der Smyk Fischer Architekten aus Saarn ein Wasserfontänenfeld und begrünte Hochbeeten bekommen. Die Parkplatzfläche soll neu gepflastert werden für Veranstaltungen auf dem Platz.

Der alte Kiosk soll für ein neues Platzhaus abgerissen werden, für dessen inklusiven, nicht gewinnorientierten Bistro-Betrieb die Fliedner-Stiftung ausgemacht ist. Das Bistro soll kleinere Snacks und „Belgische Pommes“ anbieten, auch will es Hochzeitpaaren, die sich im nahen Standesamt das Ja-Wort geben, einen Sektempfang möglich machen. Die Stiftung will das Bistro zum Begegnungsort für das Quartier machen. Geplant sind ein Spielzeugverleih, am Fuße des Radschnellweges auch Abstellanlagen für Fahrräder und Ladestationen für E-Bikes. Acht Menschen mit und ohne Behinderung will Fliedner hier beschäftigen.

Der barrierefreie Zugang zur Tiefgarage ist mittlerweile geklärt. Es soll am Treppenzugang Löhberg ein Aufzug eingebaut werden. Die Kosten dafür (200- bis 300.000 Euro) wären von den Betrieben der Stadt als Tiefgaragen-Verwalter zusätzlich aufzubringen.

Politiker: Mülheims Rathausmarkt hat „ganz viel Potenzial nach oben“

Rathausmarkt Mülheim - Pläne zur Neugestaltung
Rathausmarkt Mülheim - Pläne zur Neugestaltung © Stadt Mülheim | Smyk Fischer Architekten

Der Antrag auf 80-prozentige Förderung der kalkulierten Kosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro ist gestellt. „Wir rechnen kurzfristig mit einer Zusage“, so Planungsamtsleiter Alexander Behringer. Kleiner Wermutstropfen, die Stadt bleibt bei ihrer Feststellung: Sollte es zu Kostensteigerungen kommen, müsste es zu weiteren Einsparungen im Entwurf kommen.

Behringer skizzierte den Zeithorizont des Umbaus. Demnach sollen erste Bauarbeiten im zweiten Quartal 2025 starten, ebenso der Abriss des maroden Kiosk-Gebäudes. Im Spätsommer oder Herbst nächsten Jahres soll der Grundstein für das Platzhaus gesetzt werden, Anfang 2026 die Platzgestaltung abgeschlossen sein. Eröffnung des Bistros: im Frühjahr.

Im Planungsausschuss gab es viel Zustimmung für die Pläne. „Ich hoffe, dass dieses Mal nicht wieder Bedenken dazu führen, dass man in Teilen zurückrudert“, so Oliver Willems (SPD) mit Seitenhieb an die CDU, die die Parkplatz-Aufgabe einst blockiert hatte. Der Platz habe „ganz viel Potenzial nach oben“ hinsichtlich Gestaltung und Aufenthaltsqualität.

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