Moers. In Moers kann man bislang keine E-Scooter ausleihen. Das soll ein neuer Antrag nun ändern. Noch konkreter ist die Aussicht auf Leihfahrräder.
Sie flitzen durch Duisburg, stehen am Essener Hauptbahnhof und an der Düsseldorfer Königsallee: Elektrisch betriebene Leihroller erweitern bereits in mehreren Großstädten die Möglichkeiten der Mobilität. Bald auch in Moers? Das fordert zumindest „Die Fraktion im Moerser Stadtrat“ (auch bekannt als „Die Partei“) in einem Antrag an die Verwaltungsspitze. Darin regt die Fraktion an, die Stadt solle E-Scooterverleih-Firmen proaktiv ansprechen, um in Moers Roller zum Ausleihen bereitzustellen.
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E-Scooter hätten sich in anderen Kommunen als Alternative bewährt, um schnell, flexibel und umweltfreundlich kürzere Strecken zu absolvieren. Dies entlaste den Straßenverkehr und reduziere Emissionen, argumentiert der Fraktionsvorsitzende Carsten Born in seinem Schreiben an den Bürgermeister. „Dadurch würde Moers nicht nur seine Attraktivität als Wohn- und Wirtschaftsstandort steigern, sondern auch einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität gehen.“ Born fordert die Verwaltung auf, in Gesprächen mit Anbietern Möglichkeiten und Rahmenbedingungen auszuloten und im Rat zeitnah über die Ergebnisse zu berichten.
E-Scooter-Firmen haben bislang kein Interesse an Moers – Leihräder schon in 2025?
Im Rathaus wird dieser Antrag nun im Fachbereich für Vermessung, Straßen und Verkehr bearbeitet. Innerhalb der kommenden Wochen wolle man dort eine Vorlage oder einen Bericht erarbeiten, heißt es auf Anfrage aus der städtischen Pressestelle. Bisher hätten jedoch noch keine Gespräche mit Anbietern stattgefunden. „Bisher gab es seitens der Verleih-Unternehmen noch kein Interesse am Standort Moers“, berichtet ein Sprecher. Aus diesem Grund habe man auch noch keinen Bedarf ermitteln oder einen Zeitplan erarbeiten können.
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Weiter ist die Stadt bei der Entwicklung eines öffentlichen Fahrradverleihsystems. Seitdem der Kreis Wesel seinen Plan eines kreisweiten Systems verworfen hat, treibt Moers das Projekt in Eigenregie voran. Umgesetzt werden soll es in Form von „Metropolradruhr“, einer Initiative des RVR. „Die Etablierung eines öffentlichen Fahrradverleihsystems für den Alltagsradverkehr ist aus Sicht der Verwaltung ein wichtiges Mobilitätsangebot um weitere Anreize zu schaffen, den Radverkehrsanteil in Moers weiter zu erhöhen“, schreibt die Stadt in einer Vorlage. Diese wurde jüngst den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt (kurz: ASPU) vorgelegt und lediglich mit Gegenstimmen der Liberalen Union beschlossen.
Moerser Rat entscheidet im Oktober über neues System für Leihfahrräder
Der Plan der Stadt sieht vor, entweder zum 1. September 2025 oder im Laufe des Jahres 2026 in das Leihradsystem einzusteigen. Der Vertrag hätte eine Laufzeit von fünf Jahren mit Option auf zwei weitere Jahre. Die Räder sollen per mobiler App aktiviert werden können und Nutzerinnen und Nutzer nicht mehr als 20 Euro am Tag kosten. Bei der derzeitigen Einwohnerzahl von Moers wären laut einer RVR-Berechnung 21 Stationen im Stadtgebiet notwendig, an denen die insgesamt 88 potenziellen Räder ausgeliehen werden könnten. Am kommenden Mittwoch, 25. September, wird die Vorlage im Hauptausschuss beraten, am 1. Oktober fällt die Entscheidung im Rat.